Genialer Mathematiker mit Innsbrucker Wurzeln
In Innsbruck wurde eine Gedenktafel für Bruno de Finetti enthüllt
Der berühmte italienische Mathematiker Bruno de Finetti wurde vor über 100 Jahren in Innsbruck geboren. Anlässlich einer internationalen Mathematik-Tagung enthüllte am 26. Juli 2011 dessen Tochter Fulvia de Finetti an seinem Geburtshaus eine von Universität und Stadt Innsbruck gestiftete Gedenktafel.
Bruno de Finettis Forschungen galten hauptsächlich der Theorie des Zufalls. Er
ist der Begründer der subjektiven Wahrscheinlichkeitstheorie und erlangte
weltweite Anerkennung über Fachkreise hinaus. Von ihm stammt der Satz: „Es
existiert keine objektive Wahrscheinlichkeit.“ Auch ein mathematischer
Lehrsatz, den er 1931 formulierte, ist nach ihm benannt. Seine Arbeiten der
1930er-Jahre waren Grundlage für Entwicklungen in der Atomphysik und der
Quantentheorie, in denen Wahrscheinlichkeitsberechnungen eine bedeutende Rolle
spielen. Auch in der wirtschaftswissenschaftlichen Entscheidungstheorie waren
seine Ideen einflussreich.
Am 26. Juli25. - 28. Juli
wurde nun an seinem Geburtshaus in der Conradstraße 8 in Innsbruck eine
Gedenktafel für Bruno de Finetti enthüllt. Bei der Feier waren unter anderem
dessen Tochter Fulvia de Finetti und der Innsbrucker Gemeinderat Harald Schuster
anwesend.
Mathematiker aus aller Welt in Innsbruck
Die Enthüllung der Gedenktafel fand im Beisein von zahlreichen Mathematikern aus aller Welt statt. Diese weilen von 25. bis 28. Juli in Innsbruck, um über Theorie und Anwendung von Wahrscheinlichkeitsberechnungen zu diskutieren. Das 7. Internationale Symposium für Unscharfe Wahrscheinlichkeiten wurde vom Arbeitsbereich für Technische Mathematik an der Universität Innsbruck organisiert und versammelt über 70 Expertinnen und Experten aus dem Feld der Wahrscheinlichkeitstheorie und verwandten Fachgebieten.
Gelehrter von Weltruf
Bruno de Finetti wurde 1906 in Innsbruck geboren. Sein Großvater war Bauunternehmer in Triest und am Bau der Arlbergbahn beteiligt. Bruno de Finettis Vater besuchte in dieser Zeit in Innsbruck die Schule und war später als Diplomingenieur beim Bau der Stubaitalbahn und der Karwendelbahn tätig. Er heiratete eine Trientinerin und wohnte mit seiner Frau in der heutigen Conradstraße im Innsbrucker Stadtteil Saggen. Dort kam am 13. Juni 1906 Bruno de Finetti zur Welt. Nach der Berufung seines Vaters zum Stadtbaudirektor von Triest kam er fünf Jahre später in die Hafenstadt an der Adria. Nach dem Tod seines Vaters übersiedelte er kurze Zeit später mit seiner Mutter in deren Heimatstadt Trient und studierte dann an der Universität Mailand Mathematik. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bruno de Finetti Professor an der Universität Triest und später an der Universität Rom. Er verstarb 1985 im 80. Lebensjahr in Rom.
Rückfragehinweis:
Univ.-Prof.
Dr. Michael Oberguggenberger
Arbeitsbereich
für Technische Mathematik
Universität
Innsbruck
Tel.: +43
512 507-6824
E-Mail:
Michael.Oberguggenberger@uibk.ac.at
Dr.
Christian Flatz
Büro für
Öffentlichkeitsarbeit
Universität
Innsbruck
Tel.: +43
512 507-32022
E-Mail:
presse@uibk.ac.at