Innsbrucker Namenforscher ausgezeichnet

Der Namenforscher Prof. Peter Anreiter erhält als erster Innsbrucker am kommenden Montag, 17. Mai 2010, den mit 3000 Euro dotierten Henning-Kaufmann-Preis. Prof. Anreiter erforschte zuletzt die Herkunft und Bedeutung von 279 Tiroler Gemeindenamen.

„Mein einziges wissenschaftliches Ziel war und ist es, die westdeutsche Namenkunde, soweit ich es noch vermag, zu fördern; möglichst auch noch über meinen – nicht mehr fernen – Tod hinaus“ schrieb Dr. Henning Kaufmann im Dezember 1973. Seine Stiftung tut dies bis heute, und fördert, durch die jährliche Vergabe eines Preises in Höhe von 3000 Euro, herausragende Namenforscher. Heuer entschied sich der Stiftungsvorstand den Preis Henning-Kaufmann-Preis an Prof. Peter Anreiter vom Institut für Sprachen und Literaturen an der Universität Innsbruck zu verleihen. Der Henning-Kaufmann-Preis gilt als höchste Auszeichnung im Bereich der Namenforschung.
Der renommierte Sprachwissenschafter Peter Anreiter beschäftigt sich mit Festlandkeltologie, Indogermanischer Altertumskunde, Patholinguistik und Onomastik, der Namenforschung. Er gilt hierfür als Spezialist und ist an zahlreichen wissenschaftlichen Projekten beteiligt. Zuletzt publizierte er mit seinen beiden Kollegen, Dr. Christian Chapman und Dr. Gerhard Rampl, das Buch „Die Gemeindenamen Tirols. Herkunft und Bedeutung“. „Mit dieser Publikation ist erstmals die Herkunft aller 279 Tiroler Ortsnamen auf höchstem wissenschaftlichen Niveau erforscht. Es gelang uns so eine Lücke in Tirols Heimatkunde zu schließen. Mit diesem Buch bieten wir Literatur, die sowohl für den Laien-Heimatkundler, als auch für Wissenschaftler attraktiv ist“, erläutert Christian Chapman.
 „Der Preis ist sowohl für unser Institut, als auch für die Universität Innsbruck eine besondere Auszeichnung“, freuen sich Anreiters Kollegen Chapman und Rampl.

Wissenschaftler mit starkem Tirol-Bezug

Peter Anreiter wurde 1954 in Innsbruck geboren und studierte an der Universität Innsbruck Sprachwissenschaften und Klassische Philologie. Im Dezember 1980 schloss er sein Studium mit dem Doktorat und der Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae ab. 1985 schloss er zudem ein Lehramtsstudium der Klassischen Philologie ab und erlangte so die Berechtigung zum Unterricht an Allgemeinbildenden Höheren Schulen in den Fächern Latein und Altgriechisch. In den Jahren 1985 bis 1993 arbeitete er als Universitätsassistent am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Innsbruck und im Juni 1993 habilitierte er sich mit einer Arbeit über „Das Nachleben keltischer Appellativa in den romanischen Sprachen“. Die Landeshauptstadt Innsbruck verlieh ihm 1997 den Preis für wissenschaftliche Forschung an der Universität Innsbruck. Seit 2006 ist Peter Anreiter Leiter der Tiroler Nomenklaturkommission und zeichnet für einige Publikationen, unter anderem der Reihe Innsbrucker Beiträge zur Onomastik verantwortlich. 
Zurzeit ist Peter Anreiter außerdem an verschiedenen Forschungsprojekten beteiligt, unter anderem an einem internationalen keltologischen Projekt - ganz im Sinne von Stifter, Dr. Henning Kaufmann, der mit seinem Preis vergangene Forschungsleistungen auszeichnen und Anreiz für zukünftige Forschungsprojekte schaffen wollte.

Die Verleihung des Henning-Kaufmann-Preises findet am kommenden Montag, 17.5.2010 um 17:00 im Gipsmuseum, Universitätshauptgebäude 3. Stock, Innrain 52, Innsbruck statt.

Bild/Dokument Beschreibung Format
Bildnachweis
anreiter_web

ao.Univ.-Prof. Dr. Peter Anreiter

449 × 531

RGB
JPG

300 kB

Universität Innsbruck

 

 

Rückfragehinweis:

ao.Univ.-Prof. Dr. Peter Anreiter
Institut für Sprachen und Literaturen
Universität Innsbruck
Innrain 52, A-6020 Innsbruck

Telefon: +43 512 507 4064
E-Mail: peter.anreiter@uibk.ac.at
Web: https://www.uibk.ac.at/sprachen-literaturen/

Daniel Sailer
Büro für Öffentlicheitsarbeit
Universität Innsbruck
Innsrain 52, A-6020 Innsbruck

Telefon: +43 512 507 32020
E-Mail: daniel.sailer@uibk.ac.at
Web: https://www.uibk.ac.at/