Erster Olympiasieger: Holzbau-Technik aus Österreich
Alle Welt blickt in diesen Wochen nach Kanada, wo die besten Wintersportlerinnen- und sportler um olympische Medaillen kämpfen werden. Den Veranstaltern ist dabei eines besonders wichtig: Die Spiele sollen möglichst nachhaltig sein. Österreichische Unternehmen haben mit Unterstützung von Wissenschaftlern der Universität Innsbruck im Wintersportort Whistler einen Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet. Sie errichteten dort – übrigens auf eigene Kosten – Kanadas erstes Passivhaus.
Am Freitag werden in Vancouver, Kanada, die 21. Olympischen Winterspiele eröffnet. Neben sportlichen Höchstleistungen wird dabei ein vor kurzem neu errichtetes Gebäude besonderes Interesse von Besuchern und Medien auf sich ziehen. Eine Arbeitsgemeinschaft von Tiroler und Vorarlberger Unternehmen hat gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Innsbruck im Skiort Whistler nahe Vancouver ein Passivhaus errichtet. Als Österreich-Haus wird es während der Olympischen Spiele Sitz des Österreichischen Olympischen Comitées und Treffpunkt von Sportlern, Betreuern, Sponsoren und Medien sein. Nach Abschluss der Winter-Paralympics im März soll das Gebäude dann an die Gemeinde Whistler übergeben werden und künftig Langläufern und Mountainbikern als Heimstätte dienen. Vorgefertigt wurde die Holzelemente von Sohm Holzbautechnik in Alberschwende, Vorarlberg. Mit LKW, Bahn und Schiff gelangten sie dann nach Kanada, wo sie vor Ort in kurzer Zeit aufgebaut wurden. Die Energietechnik lieferte das Vorarlberger Unternehmen Drexel und Weiss, die Fenster kamen vom Tiroler Fensterbauer Freisinger, der sich mit der Marke Optiwin auf Niedrigenergie- und Passivhäuser spezialisiert hat. Projektkoordinator ist das Vorarlberger Ingenieurbüro Erich Reiner. Für die Inneneinrichtung sorgte die Tischlergruppe Baumstark, zu der sich neun Tiroler Meisterbetriebe zusammengeschlossen haben. Für die architektonische Gestaltung des Österreich-Hauses zeichnet Treberspurg & Partner aus Wien verantwortlich, für das Marketing die Imster Agentur Zweiraum.
Beispielwirkung für Nordamerika
„Das Österreich-Haus im Passivhaus-Standard zeigt bei den Olympischen Spielen, wie man effizient mit Energie umgehen und das Raumwärmeproblem baulich lösen kann“, sagt Projektkoordinator Reiner. Es soll Beispielwirkung auf dem nordamerikanischen Markt haben. „Das ist besonders interessant, weil ein erster Vorläufer des Passivhauses in Kanada errichtet wurde“, erzählt der Holzbau-Experte Michael Flach. „Das Gebäude entstand 1977 in der Provinz Saskatchewan und war ein Impulsgeber für den Passivhaus-Pionier Wolfgang Feist, der der Idee in Europa zum Durchbruch verholfen hat.“
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Das Österreichhaus ist Kanadas erstes Passivhaus und ein Kooperationsprojekt zwischen Wissenschaftlern der Universität Innsbruck und Unternehmen aus Österreich.
![]() Bildunterschrift: Besonders Massive Holzelemente sorgen für Stabilität. ![]() Bildunterschrift: Michael Flach ist Professor für Holzbau, Holzmischbau und Holzverbundwerkstoffe an der Universität Innsbruck. Weitere Informationen unter: http://www.oesterreichhaus.at Rückfragehinweis
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