Über das Projekt

Das an der Universität Innsbruck eingerichtete Forschungszentrum HiMAT (History of Mining Activities in Tyrol and adjacent areas – impact on environment and human societies) beschäftigt sich auf interdisziplinärer Ebene mit der Erforschung der Bergbaugeschichte Tirols und seinen angrenzenden Gebieten. In diesem dem FZ HiMAT zugeordneten Projekt wird der innovative Versuch unternommen, montanarchäologische Feldforschung mit Fernerkundungsdaten und Technologien des Semantic Web zu kombinieren, um folgende Ziele zu erreichen:

  1. Eine Methode zur Integration von semantischen und räumlichen Daten
  2. Neue Erkenntnisse über die räumliche Struktur bronzezeitlicher Bergbaulandschaften
  3. Das Lokalisieren von Forschungslücken und auch archäologischen Verdachtsflächen in Form von Kupfererz-Abbauen und Produktionsstätten (Aufbereitungs- und Schmelzplätze)
  4. Die Entwicklung von Software-Werkzeugen, die es erlauben, diese Vorgehensweise auch auf andere Bereiche archäologischer (und verwandter) Forschungsdisziplinen anzuwenden

  

Graphical Abstract

 

Die Methodik organisiert bestehende Forschungsdaten aus unterschiedlichen Quellen nach ontologischen Prinzipien. Das bedeutet, dass Informationen, wie Fundobjekte oder Fundstellen in einem Netzwerk abgebildet werden, welches es ermöglicht diese mit Beziehungen zueinander und ihren räumlichen Informationen darzustellen. Man spricht dabei von einem semantischen Netzwerk. Durch die zusätzliche Verwendung von Digitalen Geländemodellen können diese Daten mit Hilfe von Geoinformationssystemen in ihrem geographischen Kontext untersucht werden. Dadurch erhält man Indikatoren, die es erlauben bisher unbekannte oder auch bereits vergessene Bereiche bronzezeitlicher Kupferproduktion zu lokalisieren. Die Zuverlässigkeit dieser Methode wird im Gelände durch archäologische und geophysikalische Prospektionen (z.B. Geomagnetik) überprüft. Als Untersuchungsgebiete wurden hierzu Kupfererz-Lagerstätten im näheren Umfeld der prähistorischen Abbaue der Kelchalm (Aurach bei Kitzbühel), im Bereich des Brixentals und im Salzburger Pinzgau ausgewählt. Lokalisierte Fundstellen werden im Rahmen des FZ HiMAT der Universität Innsbruck untersucht. Die Ergebnisse aber auch die Anwendungen werden der Forschungsgemeinschaft im Anschluss offen zur Verfügung gestellt.

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