Käseproduktion
In einer umfassenden Weiterbildung lernen MitarbeiterInnen von Sennereien alles, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen zu stärken und die Produktsicherheit zu erhöhen.

Veredeltes Seminar

Die komplexe Produktion von Käse erfordert eine ständige Anpassung an neue Technologien. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von neun Sennereien und der ARGE Heumilch Tirol haben ein Qualifizierungsseminar an der Uni Innsbruck besucht und vergangenen Donnerstag erfolgreich abgeschlossen.

Weichkäse, Ziegenkäse, Bergkäse, oder ein Käse direkt von der Alm – die unzähligen heimischen Käsesorten könnten unterschiedlicher nicht sein. An die 465.000 Tonnen Milch und daraus 25.600 Tonnen Käse werden jährlich in Tirol und Vorarlberg produziert. Trotz der enormen Vielfalt vereint die Produzentinnen und Produzenten des beliebten Produktes, das umfangreiche handwerkliche Knowhow sowie die Liebe zum sensorischen Detail. In einer universitären Weiterbildung haben sie sich mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in den Bereichen Milchtechnologie, Betriebswirtschaft und Produktinnovationen auseinandergesetzt. So soll vor allem ihr Erfolg am Markt weiterhin gesichert werden.

Gruppenbild Milch
Die Teilnehmenden mit den Lehrenden des Qualifizierungsseminars zum Thema Milch. (Bild: Uni Innsbruck)

Von der Uni Innsbruck lehrte unter anderem Christian Huck, Professor am Institut für Analytische Chemie und Radiochemie: „Diese Weiterbildung für kleine und große Sennereien ist einmalig in Tirol und Österreich, aber auch in der EU. Die Idee ist, die hohe Qualität der rot-weiß-roten Käse sicherzustellen und nach außen zu transportieren.“ Das auf die Bedürfnisse und Wünsche der Betriebe exakt zugeschnittene Ausbildungsprogramm soll die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken und eine erhöhte Produktsicherheit bewirken. Ziel ist es auch, Fehlerhäufigkeit und damit Produktausfälle zu verringern, um die sehr hohe Qualität der verschiedenen Käsesorten zu gewährleisten. „Mein Lieblingskäse ist der Bergkäse. Damit genau dieser von den kleinen Tiroler und Vorarlberger Sennereien auch weiterhin produziert wird, haben wir dieses Projekt gestartet. Das Wissen um die Herstellung, und auch der Fehler, die dabei passieren können, ist die Basis, damit man besser wird und Neues dazulernt. Das war das Anliegen der Sennereien und wir – die Uni Innsbruck, das MCI und die HBLFA Rotholz – haben daher versucht, den Sennereien neues Wissen zu vermitteln, damit sie weiterhin ‚unsere’ regionalen Produkte herstellen“, erläutert Elisabeth Thompson von der Koordinationsstelle der universitären Weiterbildung an der Uni Innsbruck. Die Verbindung von Wissenschaft und Praxis ist für alle Beteiligten ein besonderer Mehrwert. „Wertvoll ist vor allem das Knowhow der Institutionen, das den Facharbeiterinnen und Facharbeitern sowie den angelernten Kräften vermittelt wird. Die Verbindung zwischen Wissenschaft und Produktion mit dem Mehrwert, das Gelernte auch im Alltag einzusetzen, ist für die Betriebe besonders wichtig. Damit können wir uns verbessern und die Produkte in ihrer Qualität weiter steigern“, freut sich Hannes Esterhammer, Geschäftsführer der Zillertaler Heumilch Sennerei. Dieses Qualifizierungsseminar wurde von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert und gemeinsam von der Uni Innsbruck mit dem MCI und der HBLFA Rotholz angeboten. Die Weiterbildung wird zusätzlich durch das Programm „Forschungskompetenzen für die Wirtschaft“ vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft unterstützt.

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