Gruppenbild mit David Wineland
Vertreter der Tiroler Industrie trafen sich mit Nobelpreisträger David Wineland und Physikern der Uni Innsbruck.

Tiroler In­dustrie för­dert Quan­ten­for­schung

Innsbruck hat sich zu einem der weltweit führenden Forschungszentren in der Quantenphysik entwickelt. Die Industriellenvereinigung Tirol war und ist ein wichtiger Förderer dieses Erfolges. Schon vor 20 Jahren hat die Tiroler Industrie das Potential von Quantentechnologien erkannt und seither deren Entwicklung gefördert.

Quantensensoren, Quantensimulatoren und Quantencomputer werden in Zukunft technologische Entwicklungen möglich machen, die heute noch kaum vorstellbar sind. Die Europäische Union hat mit der Gründung des Quanten-Flagships mit einem Fördervolumen von 1 Milliarde Euro diesen Technologien höchste Priorität eingeräumt. Wesentliche Grundlagen für die Quantentechnologien wurden in Innsbruck erarbeitet. Seit der Etablierung des Forschungsbereichs in den 1990er Jahren hat sich die Innsbrucker Quantenphysik zu einem der weltweit führenden Zentren der Quantenforschung entwickelt. Heute arbeiten an der Universität Innsbruck und dem Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften über 150 Forscherinnen und Forscher. Neben der Grundlagenforschung gewinnt auch die technologische Entwicklung vermehrt an Bedeutung, was zum Beispiel die Gründung der Alpine Quantum Technologies GmbH zeigt, an der auch die Industriellenvereinigung Tirol beteiligt ist.

„Die IV hat sich vor 20 Jahren entschlossen, die Entwicklung des Quantenstandorts Innsbruck zu fördern. Es ist darum gegangen, Spitzenforschung in Innsbruck zu halten und zu entwickeln,“ sagt Paul Unterweger, Vizepräsident der Industriellenvereinigung Tirol. Im Interesse des Wissenschaftsstandortes Tirol und damit auch der Wirtschaft unterstütze die IV nun seit 20 Jahren die Quantenforschung. „Die Quantenphysik in Innsbruck ist der Beweis, dass Spitzenforschung auch bei uns möglich ist. Wir sind stolz, Partner der Innsbrucker Quantentechnologie zu sein,“ stellt Unterweger fest. Neben dem direkten Wissenstransfer seien es die Absolventinnen und Absolventen, die in Zukunft als Quanteningenieure das neue Wissen und die neuen Technologien in die Unternehmen mitbringen.

„Die Unterstützung der Industriellenvereinigung Tirol ermöglicht es den Innsbrucker Quantenforschern, Projekte zu realisieren, andere Mittel einzuwerben und den Kontakt mit der Industrie zu verbessern. „Für uns war und ist die Förderung durch die Tiroler Industrie ungemein hilfreich. Wir können damit unabhängig von Förderanträgen auch risikoreiche Projekte finanzieren und so unseren Visionen nachhaltig folgen“, betonen die Quantenphysiker Peter Zoller und Rainer Blatt. „Die Grundlagenforschung der vergangenen Jahrzehnte beginnt jetzt schöne Früchte zu tragen. Wir freuen uns auf noch viele Jahre der intensiven Zusammenarbeit mit der Tiroler Industrie.“

Bei seinem Besuch in Tirol hat sich auch der US-amerikanische Physik-Nobelpreisträger David Wineland ein Bild von der erfolgreichen Entwicklung am Standort Innsbruck gemacht. Wineland wurde 2012 gemeinsam mit dem Franzosen Serge Haroche für die Entwicklung von bahnbrechenden experimentellen Methoden zur Messung und Manipulation einzelner Quantensysteme mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet. Ihn verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Physikern, die von einem freundschaftlichen aber harten Wettbewerb um die neuesten Ergebnisse bei der Erforschung von Quantensystemen geprägt ist.

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