Pädagogische Qualität im Kindergarten
Die Teilnehmenden im Universitätskurs "Pädagogische Qualität im Kindergarten" haben diesen erfolgreich abgeschlossen.

Qua­lität im Kinder­gar­ten: Er­folg­reicher Ab­schluss

Fragen der pädagogischen Qualität und Qualitätsentwicklung im Kindergarten liegen Wilfried Smidt, Professor an der Fakultät für Bildungswissenschaften an der Universität Innsbruck, am Herzen.

Über 20 Prozent der 0- bis 2-jährigen und über 90 Prozent der 3- bis 5-jährigen Kinder besuchen in Österreich eine Kinderkrippe oder einen Kindergarten, wobei das letzte Kindergartenjahr verpflichtend ist. Eine Zeit, die vielfach prägend für die spätere Entwicklung der Kinder ist. Inwieweit die Arbeit von pädagogischen Fachkräften im Kindergarten verbessert und somit die pädagogische Qualität gesteigert werden kann, untersucht Wilfried Smidt, Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt frühe Bildung und Erziehung. „Die Qualität der Interaktionen von Kindern in Kindertageseinrichtungen ist für ihre sprachliche, kognitive und sozial-emotionale Entwicklung von großer Bedeutung. Im Rahmen unserer im Oktober 2018 angelaufenen FWF-Studie ‚Interaktionsqualität von Kindern im Kindergarten‘ befassen wir uns derzeit intensiv mit dem Thema“, erläutert der Wissenschaftler. Eine bessere vorschulische Förderung der kindlichen Kompetenzentwicklung ist eine wichtige Basis für den späteren Schulerfolg. „Internationale Studien zeigen, dass in der Grundschule feststellbare Unterschiede in den kindlichen Kompetenzen zum Teil auf Unterschiede der von den Kindern in Kindergärten erfahrenen pädagogischen Qualität zurückgeführt werden können“, so Smidt.

Förderung

„Unsere wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit unterschiedlichen Teilbereichen, die jeweils bedeutsam für die Qualität im Kindergarten sind“, erläutert der Experte. Besonders die Interaktionen der Kinder mit den pädagogischen Fachkräften sowie mit anderen Kindern und die Auseinandersetzungen mit den pädagogischen Angeboten sind für Smidt und sein Team relevant. „Die Kinder sollten entwicklungsangemessen gefördert werden“, betont Smidt. Wichtig für eine hohe pädagogische Qualität im Kindergarten sind zudem die Rahmenbedingungen der pädagogischen Arbeit, die auch durch politische Entscheidungen beeinflusst werden. „Die Größe der Kindergartengruppen, die Zusammensetzung der Gruppen und der Pädagoginnen-Kind-Schlüssel beeinflussen die Qualität der pädagogischen Arbeit“, vertieft der Wissenschaftler, der betont, dass auch die Ausbildung der pädagogischen Fachkräfte und weitere Merkmale wie das Rollenverständnis und das Ausmaß der Berufserfahrung der Fachkräfte die pädagogische Qualität beeinflussen.

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Die Teilnehmenden im Universitätskurs. (Bild: Wilfried Smidt)

Weiterbildung

Elementarpädagogische Bildungseinrichtungen stehen vor vielfältigen Herausforderungen, beispielsweise dem Umgang mit Bildungsrückständen, die sich bereits während der Kindergartenzeit anbahnen können. Insbesondere Kinder aus sozial benachteiligten Familien weisen häufig bereits im Kindergarten Kompetenzrückstände auf, die auch während der Schulzeit bestehen bleiben und sich in geringeren Bildungserfolgen niederschlagen. „In unserer Forschung möchten wir näher untersuchen, inwieweit elementarpädagogische Bildungseinrichtungen dazu beitragen können, Bildungsbenachteiligungen zu reduzieren“, betont der Wissenschaftler. In diesem Zusammenhang ist auch die Kommunikation zwischen den pädagogischen Fachkräften und den Eltern der Kinder von Bedeutung. Von Herbst 2018 bis Juni 2019 haben 14 elementarpädagogische Fach- und Leitungskräfte aus den Bundesländern Tirol und Vorarlberg den Universitätskurs „Pädagogische Qualität und Qualitätsentwicklung im Kindergarten“ besucht. „Wir wollen den Praktikerinnen und Praktikern mit diesem Kurs fundierte Kenntnisse über relevante Qualitätsbereiche vermitteln und sie darin unterstützen, den täglichen Herausforderungen der pädagogischen Arbeit kompetent zu begegnen“, verdeutlicht Smidt.

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