Antike Statuetten
Statuetten des antiken Helden Herakles und des Philosophen Diogenes.

Neue Expo­nate für das Archäo­logische Uni­versitäts­mu­seum

Kürzlich konnten finanziert durch eine großzügige Spende zwei weitere Exponate für das Archäologische Universitätsmuseum im ATRIUM - Zentrum für Alte Kulturen erworben werden: eine Statuette des antiken Helden Herakles und eine des Philosophen Diogenes.

Im Dezember gelangten dank einer großzügigen finanziellen Spende eines privaten Förderers, vermittelt durch Dr. Dietrich Feil, zwei weitere Exponate ins archäologische Universitätsmuseum, welches 2019 das Jubiläum seines 150jährigen Bestehens feiern konnte.

Held und Philosoph

Bei den Dargestellten handelt es sich um zwei völlig gegensätzliche Figuren, Abgüsse von römischen Kopien, welche sich auf hellenistische griechische Originale beziehen. Die eine Statuette, deren Original sich in der Glyptothek in München befindet, stellt den mythischen Helden Herakles dar, der zwölf Aufgaben zu bewältigen hatte. Muskulös in heroischer Nacktheit weisen seine Attribute auf einige dieser Taten hin. Über Kopf und Schulter trägt er das Fell des von ihm getöteten nemeischen Löwen, seine Keule ruht auf dem Kopf eines Stieres. Dabei handelt es sich um den kretischen Stier, der nachdem er in wilder Raserei große Verwüstungen auf der Insel angerichtet hatte erst von Herakles gezähmt werden konnte. In der erhoben linken Hand hält Herakles die goldenen Äpfel, die er durch eine List aus dem Garten der Hesperiden gestohlen hatte. In starkem Kontrast dazu steht die zweite Statuette, deren Original sich in der Villa Albani in Rom befindet. Dargestellt ist der Philosoph Diogenes, der den Kynismus, eine Strömung der Philosophie, welche das einfache Leben und absolute Bedürfnislosigkeit propagierte, begründet hatte. Er verzichtete somit auf Kleidung und Nahrung, hatte keinen festen Wohnsitz und keine Ehefrau. Das Bildnis zeigt dies Einstellung anschaulich. Diogenes, auf sein Äußeres keinen Wert legend, ist nackt dargestellt, hält in der rechten Hand die Schale eines Bettlers und wird von einem Hund begleitet. Von dessen griechischer Bezeichnung „Kynon“ leitet sich auch der Name der Anhänger seiner Lehre,  „Kyniker“, ab.

Oberfläche und Farbigkeit wie die antiken Originale

Während andere Abguss-Sammlungen die Oberflächen ihrer Gipsabgüsse weiß belassen, besteht in Innsbruck seit über 60 Jahren die Tradition, die Abgüsse nicht nur in ihrer Form, sondern auch in ihrer Oberflächenbeschaffenheit und Farbigkeit möglichst genau den antiken Originalen anzunähern. Auch die neuen Stücke wurden daher durch die Restauratorinnen des Instituts für Archäologien, Mag. Dr. Ulrike Töchterle und Mag. Barbara Welte, den marmornen Originalen angeglichen. Durch diese farbige Oberflächenbehandlung des Gipses kann die plastische Wirkung noch weiter verstärkt werden. Besucherinnen und Besucher erhalten einen noch besseren Eindruck von der Wirkung des antiken Originals.

Film: Das Erstellen einer materialimitierenden Fassung im Zeitraffer (Credit: Ulrike Töchterle, Barbara Welte, Florian M. Müller)

Da das Archäologische Universitätsmuseum über kein eigenes Budget zur Erweiterung der Sammlung verfügt ist es auf die laufende Unterstützung durch außeruniversitäre Spender und Förderer angewiesen. Dank deren großzügiger Unterstützung konnte in den letzten Jahren die Sammlung bedeutend erweitert werden“, freut sich der Leiter des Museums assoz. Prof. Mag. Dr. Florian Müller.

(Florian M. Müller)

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