Reptilienausstellung im Botanischen Garten.
Bunte und exotische Tiere begeistern die Besucherinnen und Besucher. (Bild: Obwegeser)

Jurassic Park im Botanischen Garten Innsbruck

Schlangen, Echsen, Riesenkäfer – das große Krabbeln im Botanischen Garten der Universität Innsbruck hat begonnen. Vom 28. April bis 7. Mai 2016 findet zum zweiten Mal die Reptilienausstellung in der passenden Kulisse des tropischen Gewächshauses statt.

Die Besucherinnen und Besucher werden in die Welt von Reptilien, Amphibien und Insekten entführt. Vogelspinnen, Echsen und Schlangen aber auch skurrile, giftige und besonders farbenprächtige Raritäten lassen nicht nur Reptilienliebhaberinnen und -liebhaber staunen. Schon beim ersten Schritt in das Gewächshaus fühlt man sich in einen der bekanntesten Blockbuster aller Zeiten zurückversetzt: Jurassic Park in Innsbruck. Der Anblick von Riesenkäfern und Echsen in allen Farben und Größen, gepaart mit der imposanten Pflanzenwelt des Botanischen Gartens, entführt die Besucherinnen und Besucher in längst vergangene Zeiten. Alle ausgestellten Tiere sind Schützlinge der Mitglieder des Vereins der Reptilienfreunde Tirol und werden auch während dieser Ausstellung vor Ort von ihnen betreut. Die Expertinnen und Experten stehen den Interessierten jederzeit bei Fragen zur Seite und bieten Führungen durch die Schau an. „Die Tiere können hier im Gewächshaus in ihren natürlichen Lebensräumen bewundert werden. Die Verschmelzung von Tier und Lebensraum macht diese Ausstellung für mich so besonders“, freut sich Peter Hofer, Obmann des Vereins der Reptilienfreunde Tirol.

Aufklärung in Sachen Reptilienhaltung

Auch in Österreich erfreuen sich Reptilien und Amphibien als Haustiere immer größerer Beliebtheit. Die richtige Haltung ist besonders bei diesen exotischen Tieren von großer Bedeutung, um ihnen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Leider ist vielen Menschen bei der Anschaffung oft noch nicht bewusst was alles zu bedenken ist, um lange Freude an ihrem tierischen Mitbewohner zu haben. „Reptilien sind keine Kuscheltiere und bedürfen einer speziellen Haltung. Besucherinnen und Besucher ebenso wie Tierhalter darüber zu informieren ist unserem Verein ein großes Anliegen“, sagt Peter Hofer. Unter dem Motto „Aufklärung“ steht daher auch die zurzeit im Botanischen Garten Innsbruck stattfindende Reptilienausstellung. Dabei informieren die Mitglieder des Vereins über richtige Haltung und Handhabung der Tiere, ebenso wie die passende Ausstattung des Terrariums. In welchem Lebensraum kommen die Tiere natürlich vor? Welche Bedingungen herrschen dort? „Die Lebensumstände der Tiere in der Natur möglichst gut nachzuahmen, ist äußerst wichtig, denn auch kleine Details haben eine große Wirkung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere“, erklärt Hofer. Für Reptilien beispielsweise ist die richtige Lichtquelle im Terrarium essentiell. Sie benötigen UV-Strahlung für einen gesunden Knochenaufbau. Wenn keine oder die falschen UV-Lampen angebracht werden, kommt es zu Mangelerscheinungen und schweren Erkrankungen des Bewegungsapparates, die Knochen werden dabei weich wie Gummi, was zum Tod des Tiers führen kann.

Artenschutz und Arterhalt

Durch ihre oft prächtigen und außergewöhnlichen Färbungen werden Reptilien in vielen Ländern der Welt erbarmungslos gejagt. Zudem führt die weitreichende und stetige Vernichtung ihrer Lebensräume durch den Mensch dazu, dass viele Arten vom Aussterben bedroht sind. Der Verein der Reptilienfreunde Tirol setzt sich seit Jahren tatkräftig für den Artenschutz sowie den Erhalt von Reptilien und Amphibien in ganz Österreich ein. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Zoos, wie Schönbrunn, engagieren sie sich für die Bewahrung bedrohter Arten. In einer Kooperation mit dem Haus des Meeres in Wien bemühen sich die Mitglieder des Vereins zur Zeit um das Überleben des himmelblauen Zwergtaggeckos (Lygodactylus williamsi), der wegen seiner eindrucksvolle blaue Färbung fast ausgerottet wurde und auf der roten Liste der bedrohten Tierarten als „vom Aussterben stark bedroht“ eingestuft ist. Solche Aufzuchtprojekte zeigten schon in der Vergangenheit große Erfolge und geben Hoffnung auf die Rettung schon beinahe verloren geglaubter Tierarten.

(Sabrina Obwegeser)

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