Podiusdiskussion im Kaiser-Leopold-Saal.
Teil der Jubiläumsfeier war eine Podiumsdiskussion mit Angehörigen des Instituts.

Jubi­läums­feier zum 50. Geburts­tag des Insti­tuts für Sozio­logie

Der Weg zur Gründung des Instituts für Soziologie in Innsbruck im Jahre 1971 war ein steiniger, auf dem sich die Disziplin gegen alte Strukturen und Traditionen durchsetzen musste. Seither ist die Soziologie stetig gewachsen und zu einem fixen Bestandteil der Innsbrucker Lehr- und Forschungslandschaft geworden. Das 50-jährige Bestehen des Instituts ist daher ein Grund zum Feiern.

Am Donnerstag, den 14.10.2021 wurde im Kaiser-Leopold-Saal in festlicher Atmosphäre über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Instituts und der Soziologie gesprochen. Der Rektor der Universität würdigte in seinem Grußwort den Werdegang des Instituts, der stellvertretend für die Diversifizierung der österreichischen universitären Landschaft seit den 1970ern steht. Den Blick in die Vergangenheit richtet auch die Festschrift „50 Jahre Institut für Soziologie an der Universität Innsbruck“, herausgegeben von Hannah Jordan, Anna Larl und Kristina Stöckl, die zu diesem Anlass präsentiert wurde und das Herzstück der Jubiläums-Feierlichkeiten ist. Die Festschrift bietet ausführliche und oftmals überraschende Details der Vorgeschichte und Geschichte der Institutsgründung und der Anfangsjahre. Passend zu diesem Rückblick hielt die Soziologin Bettina Mahlert einen Vortrag zur soziologischen Forschung in der Geschichte des Instituts.

Doch auch die Gegenwart spielte sowohl am Abend als auch in der Festschrift eine große Rolle. Vor allem letztere widmet sich auch dem Institutsleben und der Forschung heute: alle aktuellen Mitarbeiter*innen kommen zur Sprache, und ihre Forschung wird vorgestellt. Die Sicht der Studierenden, der Mitarbeiter*innen in der Verwaltung und der Absolvent*innen findet ebenfalls Platz. Die Listen der Habilitationen, Dissertationen und Masterarbeiten am Ende des Buches vermitteln einen Eindruck von der großen Themenvielfalt, welche die Soziologie in Innsbruck abdeckt.

Der Blick in die Gegenwart zeigt nicht nur ein von ursprünglich fünf auf mittlerweile 23 Kolleg*innen angewachsenes Institut, das dabei an inhaltlicher Breite gewonnen hat, ohne auf die tiefe Durchdringung der Themen verzichten zu müssen. Die Innsbrucker Soziologie ist dabei in allen drei „Missionen“ universitären Wirkens erfolgreich. Im Bereich der Forschung lebt und betont sie das wichtige Zusammenspiel von Theorie und Empirie. Im Bereich der Lehre gibt sie dieses Wissen an Studierende im BA, MA und PhD weiter und unterhält das erfolgreichste BA-Studium an der Fakultät. Und das Institut schafft es drittens mustergültig, dieses Wissen – ganz der Tradition und Aufgabe der Sozialwissenschaften folgend – auch in die Gesellschaft zu tragen. Zum Thema Soziologie in der Lehre an der Universität Innsbruck hielt der frühere Institutsleiter Heinz-Jürgen Niedenzu einen Vortrag.

Der Blick in die Gegenwart zeigt auch eine zu Recht selbstbewusste Organisationseinheit, die ihren Platz an der Universität gefunden hat und wichtige Zukunftsthemen besetzt. Weitreichende Zukunftsfragen wurden in einer von Bernhard Weicht geleiteten Podiumsdiskussion zu den Aufgaben der Soziologie heute und in der Zukunft zwischen Institutsmitgliedern diskutiert. Zwischen Einblicken in die Geschichte, gegenwärtigen Bilanzziehungen und Ausblick auf die Zukunft wurden die Feierlichkeiten mit musikalischen Einlagen und zahlreichen Gratulant*innen abgerundet.

Auch im Jubiläumsjahr 2021 sieht sich das Institut für Soziologie aufgrund der Corona-Pandemie mit Herausforderungen konfrontiert. Wie in seiner Gründungszeit ist das Institutsleben trotz dieser Ausnahmesituation nicht stehen geblieben, im Gegenteil, die Studierendenzahlen sind angestiegen und das Institut ist gewachsen. Somit kann man sich nach einem gelungenen Abend auf die nächsten 50 Jahre freuen.

(Quentin Erren)

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