Pressekonferenz mit Arno Kompatsche
Der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher mit den Rektoren Tilmann Märk (Innsbruck), Rosario Rizzuto (Padua), Paolo Collini (Trient) und Paolo Lugli (Bozen)

Italie­nisches Recht: Reform besiegelt

Die Rektoren der vier Universitäten Innsbruck, Padua, Trient und Bozen sowie der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bildungslandesrat Philipp Achammer haben vergangene Woche eine Vereinbarung unterzeichnet, die das Integrierte Studium des Italienischen Rechts an der Uni Innsbruck in Zusammenarbeit mit der Universität Padua reformiert.

Bekanntlich musste der Studiengang des Integrierten Diplomstudiums des Italienischen Rechts überarbeitet werden, um die Studientitelanerkennung in Italien auch für die Zukunft zu sichern. Dieser wird seit Anfang der 1970er Jahre von der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit der Universität Padua angeboten. Landeshauptmann Arno Kompatscher, der selbst italienisches Recht in Innsbruck studiert hat, verwies auf die Bedeutung des Studiengangs für Südtirol: „Dieses Studium bildet zweisprachige Juristen heran, die das italienische Recht kennen und auch der deutschen Fachsprache mächtig sind. Zudem wissen sie über die Südtirol-Autonomie und die Südtiroler Gesetze Bescheid. Darüber hinaus können sie Rechtsvergleiche auf europäischer Ebene herstellen“, betonte der Landeshauptmann. Die Ausbildung sei somit auch für die Verwaltung und Justiz im Lande eine tragende Säule, sagte Kompatscher.

Rektor Märk nannte den Tag der Unterzeichnung eine Sternstunde für die Euregio-Universitäten. Er verwies darauf, dass die Universität Innsbruck die Reform vor zwei Monaten eingeleitet habe. Rektor Collini bestätigte, dass der diesbezügliche Vertrag im Sommer 2018 abgeschlossen werden solle. Der neue Studienplan könne dann mit dem Studienjahr 2018/19 am 1. Oktober 2018 in Kraft treten.

Mit der Reform hebt die Uni Innsbruck die Studienzeit von derzeit vier auf fünf Jahre an und gleicht sie damit ans italienische Modell an. Der Studiengang sieht nunmehr weitere Pflichtinhalte vor; auch soll die Bedeutung der zweisprachigen Ausbildung sowie der autonomierelevanten Themen und die Internationalität gestärkt werden. Die Universität Trient wird insbesondere im fünften Jahr juristische Lehrveranstaltungen anbieten und Prüfungen abnehmen. Die Freie Universität Bozen wird die wirtschaftswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen übernehmen. „Durch die Einbindung der Universitäten Trient und Bozen stellen wir das integrierte Rechtsstudium auf eine breitere Basis und schaffen ein tragfestes Netz“, betonte Komptascher.

Landeshauptmann Kompatscher hat die Finanzierung der externen Lehre durch das Land Südtirol ab 1. Oktober 2018 für einen Fünfjahreszeitraum zugesagt. Bislang betrug Südtirols Beitrag zum Studiengang in Innsbruck 125.000 Euro, in Zukunft werden es insgesamt 651.000 Euro sein. Damit steigt Südtirols Beitrag zum Studiengang von rund 20 Prozent auf etwa 50 Prozent.

„Derzeit sind insgesamt 416 Studierende in den aktuellen Studiengang in Innsbruck eingeschrieben, davon 333 Südtiroler“, erläuterte Bildungslandesrat Philipp Achammer.

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