Brigitta Goger
Die diesjährige Preisträgerin Brigitta Goger.

FSP Scien­tific Com­puting: Förder­preis ver­liehen

Jährlich zeichnet der Froschungsschwerpunkt Scientifc Computing (FSP SC) hervorragende Masterarbeiten und Dissertationen an der Universität Innsbruck aus, die dem Scientfic Computing mit Schwerpunkt Hochleistungsrechnen zuzurechnen sind. In diesem Jahr ging der Preis an Brigitta Goger, PhD.

Im Rahmen der symbolischen Online-Übergabe des Preises würdigten der Sprecher des FSP SC, Professor Ostermann und Institutsvorstand Professor Rotach die exzellente Dissertation der diesjährigen Preisträgerin, Brigitta Goger: "Evaluation of a High-Resolution Numerical Weather Prediction Model in Complex Terrain”. Als Absolventin des Doktoratskollegs Computational Interdisciplinary Modelling (DK CIM) hat Goger diese 2019 am Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften abgeschlossen. Im Rahmen ihrer Dissertation evaluierte sie ein numerisches Modell zur Wettervorhersage für gebirgiges, komplexes Gelände und versuchte eventuelle Mängel und Probleme in den Parametrisierungen zu finden. „Mithilfe von Turbulenz-Messstationen im Inntal (die „i-Box“) habe ich herausgefunden, dass die Parametrisierung der Turbulenz im Modell, die nur vertikalen turbulenten Austausch berücksichtigt, für eine realistische Darstellung von atmosphärischen Prozessen in gebirgigem Gelände nicht ausreichend ist. Darum habe ich die Turbulenzparametrisierung des Modells verbessert, sodass jetzt auch horizontale Beiträge zur atmosphärischen Turbulenz in der Parametrisierung vorhanden sind“, erklärt die Preisträgerin. „Das bringt eine realistischere Modellphysik, bessere Modellperformance und vor allem auch bessere Wettervorhersagen.“

Rechenaufwendige Forschungsarbeit

Numerische Wettervorhersagemodelle sind sehr rechenaufwändig und profitieren seit jeher von Verbesserungen im Hochleistungsrechnen. „Ich kann getrost sagen, dass meine Dissertation ohne Hochleistungsrechnen nicht möglich gewesen wäre. Ich habe meine Simulationen selbst durchgeführt und auch nach dem Umschreiben des Modellcode sind weitere Testsimulationen unabdingbar. Einerseits ist ein Modell zu einem gewissen Grad „nur“ ein Werkzeug für die Wettervorhersage, aber andererseits kann man, vor allem wenn Messungen fehlen, auch einiges vom Modell lernen, wenn es die Struktur der Atmosphäre realistisch darstellen kann“, erklärt Goger, in deren Arbeit das Hochleistungsrechnen noch immer eine große Rolle in meiner Arbeit spielt. Als Postdoc beschäftigt sie sich noch immer mit einem numerischen Wettermodell, um mithilfe von Large-eddy Simulationen mehr über die räumliche Struktur der atmosphärische Grenzschicht über einem Gletscher in den Ötztaler Alpen herauszufinden.

Studierende mit Interesse am Scientific Computing kann Brigitta Goger nur bestärken:Ich finde, dass Scientific Computing ein spannendes Forschungsfeld ist, weil man viele Dinge gleichzeitig lernt: Präzise Planung, mit begrenzten Ressourcen (in Form von core-hours) umgehen, Programmieren, Geduld, bis die Simulationen (endlich) fertig sind, und die richtige Interpretation der Simulationsergebnisse: Wie realistisch ist mein Resultat und warum? Ich finde es faszinierend, dass man heutzutage wichtige Forschungsfragen mit numerischen Modellen teilweise beantworten kann – aber man sollte, sofern möglich, die Gelegenheiten die Modelle mit Messungen zu validieren, nie auslassen!“, so die diesjährige Preisträgerin des FSP Scientific Computing Förderpreises.

Die Bewerbung um den Förderpreis 2021 ist noch bis zum 27. Juni 2021 möglich, Details unter finden Sie hier: https://www.uibk.ac.at/scientific-computing/thesis-award.html.en

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