Der 13. Österreichische Zeitgeschichtetag findet in diesem Jahr virtuell statt.
„Nach den Jubiläen“: Der 13. Österreichische Zeitgeschichtetag findet in diesem Jahr virtuell statt.

Erster vir­tueller Zeit­geschich­tetag

Von 16. bis 18. April 2020 findet der 13. Österreichische Zeitgeschichtetag am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck statt. Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus allerdings erstmals gänzlich online. Damit arbeitet die Universität Innsbruck nicht nur in der Lehre im Onlinebetrieb, sondern setzt erstmals auch eine Großtagung komplett virtuell um.

Das Rahmenprogramm mit einer Keynote von Michael Köhlmeier ist auf der Tagungswebsite verfügbar. Alle Vorträge rund um den Themenbereich „Nach den Jubiläen“ finden in virtuellen Konferenzräumen statt, die für alle Interessierten zugänglich sind. Das Organisationsteam des Österreichischen Zeitgeschichtetages an der Universität Innsbruck freut sich nach der sehr kurzfristigen Umgestaltung des gesamten Programms in ein Online-Format über mehr als 250 registrierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dass der Zeitgeschichtetag nicht abgesagt oder verschoben werden soll, war dem Organisationsteam rund um den Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät, dem Zeithistoriker Prof. Dirk Rupnow, rasch klar: „Da die weitere Entwicklung noch nicht absehbar ist und in diesem Rahmen eine Verschiebung auf das nächste Jahr auch keine Option gewesen wäre, wollten wir den Zeitgeschichtetag trotz der schwierigen Rahmenbedingungen möglich machen. Eine Veranstaltung dieser Größenordnung komplett virtuell durchzuführen, ist natürlich ein Experiment und Wagnis, aber wir sind gut vorbereitet und sehr zuversichtlich, dass alles gut funktionieren wird.“ Dr. Ingrid Böhler, die Leiterin des Instituts für Zeitgeschichte, verweist auf einen unbeabsichtigten Nebeneffekt: „Ein positiver Aspekt ist, dass die Vorträge und das Rahmenprogramm nun für alle Interessierten offenstehen und virtuell besucht werden können.“ Beide betonen, dass die Durchführung des Zeitgeschichtetags keineswegs Normalität suggerieren und Ignoranz gegenüber den derzeitigen Vorgängen in der Welt bedeuten soll: „Ganz im Gegenteil: Vielmehr geht es um eine größtmögliche Öffnung der Wissenschaft gegenüber der Gesellschaft. Zumal es schon immer Aufgabe der Zeitgeschichtetage gewesen ist, selbstkritisch über die eigene Disziplin, ihre wissenschaftlichen Aufgaben und ihre gesellschaftspolitischen Verpflichtungen nachzudenken.“

Vom virtuellen Konferenzraum in den virtuellen Kaffeeraum

Zwischen Donnerstag, 16. April um 9:00 Uhr und Samstag, 18. April um 13:00 Uhr werden in jeweils zwei virtuellen Konferenzräumen 23 wissenschaftliche Panels durchgeführt. Die zeitgeschichtliche Forschung ist auch in Österreich in den vergangenen Jahren von Jubiläen und der „Magie der runden Zahl“ bestimmt gewesen. Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie standen dabei ebenso im Zentrum der Aufmerksamkeit wie die Republikgründung oder der „Anschluss“ und das Novemberpogrom, aber auch die „Gastarbeiter“-Anwerbeabkommen und das Umbruchjahr 1968. Zudem begingen einige österreichische Universitäten runde Jubiläen, stets mit einem Fokus auf die Zeitgeschichte: Nach dem vielschichtigen Gedenk- und Erinnerungsjahr der Republik Österreich 2018 feierte 2019 auch die Universität Innsbruck ihr 350-jähriges Bestehen. Während der Tagung können Interessierte über die im Programm zur Verfügung stehenden „Raum betreten“-Links in die einzelnen Panels einsteigen. Diese sind für alle Interessierten auch ohne Anmeldung und kostenfrei zugänglich. In den Pausen ist es auch möglich, für informelle Gespräche in einen der „Kaffeeräume“ zu wechseln.

Keynote von Michael Köhlmeier und „History Slam“

„Die Vergangenheit ist das schlechte Gewissen der Zukunft“ lautet der Titel der Keynote des Vorarlberger Schriftstellers Michael Köhlmeier. Auch sein Vortrag wird online zur Verfügung stehen. Virtuell begrüßen werden Rektor Tilmann Märk, Landesrätin Beate Palfrader, Bürgermeister Georg Willi, Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl sowie Vizerektorin Ulrike Tanzer. Am Samstag, 18. April um 18:30 Uhr findet ein „History Slam“ als virtuelles Event via YouTube-Livestream statt. Künstlerinnen und Künstler präsentieren bzw. slammen ihre Texte, die Zuschauerinnen und Zuschauer können online abstimmen. Moderiert wird der History Slam von Stefan Abermann.

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