Preisträgerin Ariane de Waal mit dem Präsidenten der CDE, Eckart Voigts
Preisträgerin Ariane de Waal mit dem Präsidenten der CDE, Eckart Voigts (Universität Braunschweig). (Foto: Marina Fleck/Universität Eichstätt)

Anglistin ausgezeichnet

Die Gesellschaft für das englischsprachige Theater und Drama der Gegenwart (CDE) hat auf ihrer Jahrestagung am 26. Mai 2016 in Eichstätt den CDE Award für die beste neue Monografie an Ariane de Waal vom Institut für Anglistik verliehen.

Den mit 2.500 Euro dotierten Preis für exzellente Forschung zum zeitgenössischen englischsprachigen Theater erhielt Ariane de Waal für ihre Dissertationsschrift „Theatre on Terror: Subject Positions at the Home/Front of British Drama“ („Theater gegen/über Terror: Subjektpositionen an der (Heimat-)Front des britischen Dramas“). Im Rahmen ihrer Promotion an der Ruhr-Universität Bochum und während eines Forschungsaufenthalts an der Queen Mary University of London untersuchte Ariane de Waal britische Theaterstücke, die auf den sogenannten Krieg gegen den Terrorismus Bezug nehmen. Dabei ging sie insbesondere der Fragestellung nach, wie die Dramen sich zu dem medial und politisch geführten ‚War on Terror‘-Diskurs verhalten. Die breit angelegte Studie liefert eine umfassende Betrachtung von mehr als 20 Dramen, die zwischen dem Beginn des Irak-Kriegs (2003) und dem Abzug britischer Truppen aus Afghanistan (2014) in Großbritannien uraufgeführt wurden. Im Fokus der Untersuchung steht die kulturelle und gesellschaftspolitische Bedeutung der Theaterproduktionen. Ariane de Waal setzt der oft angeführten These, dass Theater per se politisch sei und das britische Theater sich nach den Anschlägen vom 11. September 2001 im besonderen Maße (re)politisiert habe, eine fundierte Analyse entgegen, die herausarbeitet, inwiefern das kritische Potenzial von Kriegs- und Terrorismusdramen hinter einer Reproduktion der bestehenden Diskurs-, Wirtschafts- und Machtordnungen zurückbleibt. Durch die performative Aushandlung einer Vielzahl von Subjektpositionen, so das Fazit der Arbeit, trägt das britische Theater substanziell zur Formierung eines ‚War on Terror‘-Archivs bei und prägt dadurch die gesellschaftliche Wahrnehmung und Debatte über Terrorismus, Anti-Terror-Politik, Krieg und (Neo-)Imperialismus.

Als Teil der Auszeichnung wird die Dissertation in die Schriftenreihe Contemporary Drama in English Studies im Verlag De Gruyter aufgenommen.

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