› Index
› Tagung
› MitarbeiterInnen
› Impressum
› Tagungs Abstracts
INFORMATION
ENDE INFORMATION
Handreichung Wissenschaftliches Arbeiten
HWA-Online
Forschung beginnt mit einer Frage
So verschieden die Forschungsprozesse im Detail sein mögen, es gibt auch Gemeinsamkeiten im Hinblick auf Vorgehensweisen und Abläufe. Der Motor eines Forschungsprozesses ist meist ein Rätsel, eine Problemkonstellation oder eine Forschungsfrage, z.B.: „Durch welche Maßnahmen kann der Informationsfluss in einem Betrieb verbessert werden?“ oder „Wie steht es um die Wirksamkeit von digitalen Lernmedien für HauptschülerInnen im Zillertal?“. Tipps, wie man Forschungsfragen entwickelt und eingrenzt, finden Sie im Abschnitt „Themenfindung und Forschungsfragen“.
Forschungsprozess
Forschungsprozesse – sofern sich diese nicht überwiegend durch einen impressionistisch-chaotischen Charakter von Gelegenheitsargumentationen auszeichnen – lassen sich auch in Form von linearen oder zyklischen Ablaufmodellen darstellen (vgl. Hug 2001, S. 24 ff). Selbstverständlich handelt es sich dabei um idealtypische Modelle, die im konkreten Fall variiert, kombiniert oder auch modifiziert werden.
Forschungsfrage
Stand der Forschung
Eine Forschungsfrage ließe sich nun rein spekulativ beantworten: Die Schwäche dieser Vorgehensweise ist jedoch, dass die entstehenden Theorien so nicht sachlich begründbar sind und der Weg zu ihnen unklar bleibt. Deshalb tun WissenschaftlerInnen in dieser Situation genau das, was jeder Mensch sonst auch tut: Sie sehen sich um, ob es bereits Antworten auf ihre Frage gibt, also wissenschaftliche Theorien, Konzepte, Ansätze. Zu diesem Zweck wird in Bibliotheken und Datenbanken nach relevanter Literatur gesucht und der Stand der Forschung erkundet. Hinweise zu den Techniken der Literatursuche finden Sie im Abschnitt „Recherchieren, Beschaffen und Archivieren von Literatur“. Achten Sie bei der Recherche jedenfalls auch auf unterschiedliche Gattungen, Genres und Formate. Meldungen aus der Tagespresse, Spielfilme oder Beiträge aus der Ratgeberliteratur haben im Vergleich zu wissenschaftlichen Arbeiten jeweils einen anderen Status. Sie erfüllen keine wissenschaftlichen Ansprüche und werden ggf. als Gegenstände kritischer Reflexion und nicht als Belege im Sinne wissenschaftlicher Referenzen verwendet
Literaturrecherche
Die gefundene Literatur wird gesichtet, aufbereitet, ausgewertet, thematisch gebündelt: Das Resultat ist im Idealfall ein Überblick über Theorien und Forschungsergebnisse zum Untersuchungsbereich, dem die Forschungsfrage zuzuordnen ist.
Theoriearbeit oder empirische Arbeit
Spätestens jetzt ist eine Entscheidung zu treffen: Sind die gefundenen Theorien ausreichend, um auf ihnen aufbauend eine neue Theorie zu entwickeln, oder nicht? Denn WissenschaftlerInnen kommen grundsätzlich auf zwei Wegen zu neuen Theorien: indem sie sich ausschließlich auf gegebene Theorien beziehen oder indem sie zusätzlich auch empirische Daten berücksichtigen, die erhoben, ausgewertet und interpretiert werden.
Dementsprechend lassen sich zwei Typen wissenschaftlicher Forschungsprojekte unterscheiden:
- die sog. „theoretische Arbeit“ oder „Literaturarbeit“, in der eine Forschungsfrage durch Darstellung, Vergleich und Kritik verschiedener Theorien beantwortet wird; das Spektrum reicht hier vom einfachsten Fall der sog. „kompilatorischen Arbeit“ über theoretische Essays (vgl. Rentsch & Rohbeck 2002) bis hin zu sehr anspruchsvollen Arbeiten auf der Basis philosophischer Methoden (Wuchterl 1999),
- und die sog. „empirische Arbeit“, in der zusätzlich auch empirische Daten (zu Einstellungen und Erfahrungen von Menschen, zu sozialen Prozessen und Phänomen usw.) erhoben und für die Theoriebildung ausgewertet werden, wobei die Erhebung und Auswertung der Daten qualitativ oder quantitativ erfolgen kann.
Theoriearbeit
Empirische Arbeit
Wenn Sie z.B. eine Diplomarbeit schreiben, entscheiden Sie sich in jedem Fall für den einen oder den anderen Typ wissenschaftlicher Forschung. Wie Sie sich entscheiden, hängt in erster Linie von Ihrer Forschungsfrage ab. Und wenn Sie sich entscheiden, auch empirisch zu arbeiten, sind für Sie in jedem Fall die Methoden der Datenerhebung und Datenauswertung von Interesse.
Datenerhebung und Datenauswertung
Eine empirische Forschungsarbeit begnügt sich wie gesagt nicht damit, eine neue Theorie nur auf vorhandene Theorien zu stützen. Sie möchte bewusst Hypothesen oder eine neue Theorie auf der Basis empirischer Daten entwickeln oder anhand empirischer Daten bewähren. Zu diesem Zweck werden Daten mittels Methoden der Befragung, der Beobachtung, der Inhaltsanalyse oder mittels experimenteller Verfahren gesammelt, erhoben, aufbereitet und anschließend ausgewertet.
Quantitative vs. qualitative Daten
Für die Datenerhebung und Datenauswertung steht eine Reihe von Methoden zur Verfügung. Eine wichtige Unterscheidung ist die in quantitative und qualitative Forschungsmethoden. Um zu wissen, nach welcher Methode ich empirisch arbeiten soll, muss ich mir überlegen, zu welchemZweck ich Daten erheben und auswerten möchte, alsowozu ich eigentlich empirisch arbeite:
Datenerhebung
Datenauswertung
- Tue ich dies, um eine Theorie zubestätigen oder zuwiderlegen, dann werde ich im Regelfallquantitativ vorgehen, demnach quantitative Methoden verwenden.
- Arbeite ich hingegen empirisch, umneue Hypothesen oder eineneue Theorie zuentwickeln, dann werde ichqualitativ vorgehen, demnach qualitative Methoden verwenden.
Natürlich gibt es in der Forschungspraxis viele Mischformen und Möglichkeiten der Verknüpfung; aber es ist nützlich, diese Methoden quasi in Reinkultur und schematisch zu unterscheiden.
Hypothesenfindung
Hypothesenüberprüfung
Qualitative Sozialforschung
Die qualitative Sozialforschung zielt auf eine vertiefte, verstehende Auseinandersetzung und möglichst umfassende und dichte Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes. Qualitative Methoden kommen vorrangig bei Einzelfallstudien zum Einsatz und verwenden z.B. Gesprächsdaten aus Interviews, biografische Informationen oder Beobachtungsdaten, die mit entsprechenden Auswerteverfahren (z.B. Grounded Theory) analysiert werden.
Qualitative Methoden
Beispiel
Qualitative Methoden sind Theorie generierend (erzeugend). Eine der Hauptaufgaben des qualitativen Forschers ist klarzulegen, wie er zu einer neuen Theorie kommt, denn diese soll ja nicht willkürlich, sondern methodisch gesichert und intersubjektiv nachprüfbar sein. Um die Qualität einer Theorie zu sichern, ist es für die qualitative Sozialforschung entscheidend, dass die Theoriebildung transparent und nachvollziehbar ist.
Zu diesem Typ sind auch die Praxisforschungsprojekte zu zählen, in denen Konzeptions-, Anwendungs- und Reflexionsschleifen eine tragende Rolle spielen (Aktions- oder Handlungsforschungsansätze) oder anwendungsorientierte Entwicklungen im Vordergrund stehen.
Intersubjektive
Nachprüfbarkeit
Bewährung der Theorie
Praxis
Quantitative Sozialforschung
Hypothesenüberprüfung
Quantitative Methoden haben hingegen einen Hypothesen prüfenden Charakter. Wenn ich Daten quantitativ erhebe und auswerte, möchte ich eine Theoriebestätigen oderwiderlegen, d.h. ich verfüge bereits über eine Forschungshypothese. In einigen Fällen ist diese Hypothese das Resultat einer vorhergehenden qualitativen Studie, in anderen Fällen wird sie auf der Grundlage des recherchierten und gesammelten bisherigen Wissens entwickelt. Ein Beispiel einer Hypothese im Anschluss an das bereits erwähnte Thema ist folgendes: „Es ist anzunehmen, dass sich durch ein (wirksames) Kommunikationstraining im Betrieb der Informationsfluss bedeutend verbessert.“
Dieseerklärende Vorgangsweise mit traditionell naturwissenschaftlicher Ausrichtung strebt die Messung von Merkmalen oder Eigenschaften an. Erhobene Merkmalsausprägungen werden in Zahlenwerte übersetzt (codiert) und die festgestellten Messwerte (informative Daten) rechnerisch nach festgelegten Kriterien ausgewertet. Quantitative Methoden in der Sozialforschung (vgl. Denz & Mayer 2001, S. 75 ff) helfen beim Erfassen von Personengruppen oder dabei, aufwändige Daten und großes Zahlenmaterial zu bündeln, die Informationen zu verknüpfen und so zu verdichten.
Um eine Hypothese zu bestätigen, können auch Experimente durchgeführt werden. Zuvor müssen die Begriffe operationalisiert, d.h. in quantifizierbare Merkmale übersetzt werden, diese Messwerte können dann rechnerisch ausgewertet werden. Dann wird z.B. der Informationsfluss in dem Betriebvor dem Trainingsprogramm undnach dem Trainingsprogramm entsprechend erhoben und man überprüft nach der Auswertung der Daten, ob sich am Ende eine deutliche Verbesserung des Informationsflusses zeigt oder nicht. Eine Verbesserung würde für die Wirksamkeit des Trainings sprechen und mithin die Hypothese erhärten.
Experiment
Operationalisierung
Bewährung von Theorien
Eine Theorie ist ein Netzwerk von Aussagen, Grundsätzen und Annahmen, das in einem sinnvollen inneren Zusammenhang steht. Eine Theorie sollte plausibel argumentiert und möglichst empirisch – d.h. auf Grund von wissenschaftlich durchgeführten Beobachtungen, Befragungen oder Experimenten – überprüfbar sein. Wenn wiederholt empirische Forschungsergebnisse mit den Hypothesen übereinstimmen, dann wird dieses theoretische Modell dadurch immer gefestigter. Andernfalls muss eine Theorie überarbeitet werden, wenn sich in der Praxis abweichende Resultate ergeben. Als Beispiel für eine „funktionierende“ Theorie sei jene desOperanten Konditionierens genannt. Eine daraus abgeleitete Annahme besagt, dass Belohnungen eine bestimmte Verhaltensweise verstärken – was auch empirisch gut belegt ist. Es hat sich in zahlreichen Experimenten gezeigt, dass Handlungsweisen, die für das Individuum angenehme Konsequenzen bewirken, ausgebaut und wiederholt werden.
Für die Qualitätssicherung einer wissenschaftlichen Theorie aus der Sicht der quantitativen Sozialforschung ist demnach die Operationalisierbarkeit, Quantifizierbarkeit und Überprüfbarkeit von Hypothesen entscheidend und weniger die Frage, wie der Forscher zu den Hypothesen gekommen ist. Jedoch alle diese Qualitätskriterien haben ihre Richtigkeit und ergänzen sich.
Mischvarianten
Methodenmix
Im Zuge einer Studie können qualitativ wie quantitativ orientierte Methoden gewählt werden. Sie ergänzen sich gegenseitig und bieten einen erweiterten, variantenreicheren Einblick über zu erkundende Bedürfnisse, Fehlentwicklungen, Einstellungen, Fähigkeiten, Erwartungen, Zukunftsszenarien etc., die für Individuen oder Gruppen in ihren Lebenswelten bedeutsam sind. Sie verknüpfen quantitativ erhobene Resultate mit sorgfältig überprüften Beschreibungen, Begründungen und Erklärungen für ihre qualitativen Ergebnisse, bestätigen und/oder verwerfen modifizierte Hypothesen zu sozialen Wirklichkeiten in diversen Kulturgemeinschaften (vgl. Garz u.a. 1991, Spindler 1991, S. 51 ff).
Publikation von Forschungsergebnissen
Publikation
Die Resultate eines Forschungsprojektes werden der Öffentlichkeit in Form von Publikationen in wissenschaftlichen Journalen und Büchern zugänglich gemacht und können diskutiert und gegebenenfalls auch wiederholt werden. Für die Publikation wissenschaftlicher Ergebnisse haben sich in der Welt der Wissenschaft unterschiedliche Medien- und Textsorten etabliert: Bücher, Zeitschriftenartikel, aber auch universitäre Abschlussarbeiten (s. dazu den Abschnitt „Typen wissenschaftlicher Arbeiten“). Dabei gibt es eine Reihe von Richtlinien und Standards, wie wissenschaftliche Arbeiten aussehen sollen (s. „Formale Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten“), besonders wichtig ist dabei, dass Inhalte, die aus anderen Publikationen übernommen werden, korrekt zitiert werden (s. „Richtig zitieren“). Zum Forschungsprozess gehören nicht zuletzt auch die Präsentation und Diskussion der Forschungsergebnisse in der Fachwelt, in der sog. scientific community, bei Tagungen, Kongressen, aber auch in Lehrveranstaltungen (s. „Zur Gestaltung von LV-Beiträgen“).
Handreichung Wissenschaftliches Arbeiten
HWA-Online
Karmasin und Ribig (2002, S. 27) stellen die Frage: „Ist nun die Form wissenschaftlich oder der Inhalt?“ Ihre Antwort: „Selbstverständlich beides!“. Dieser Teil der Handreichung informiert über die formalen Aspekte wissenschaftlichen Arbeitens.
Äußere Gestaltung
Neben der inhaltlichen Relevanz wissenschaftlicher Arbeiten gilt es, gewisse formale Aspekte zu berücksichtigen: äußere Form, Aufbau, Gliederung, Nummerierungstypus und Quellenangaben. Diese Richtlinien zielen auf eine leicht verständliche Leseform.
Äußere Form
Grundsätzlich sind wissenschaftliche Arbeiten in ihrer äußeren Form übersichtlich zu gestalten. Als Beispiel kann folgende Empfehlung dienen: fortlaufende Angabe der Seitenzahlen (Pagina) am oberen oder unteren Rand, ein Zeilenabstand von 1,5 und gut lesbare Schrift. Bevorzugter Schrifttyp bei den meisten Arbeiten ist z.B. Times New Roman mit Schriftgröße 12. Längere Zitate (mehr als 40 Worte) werden vom Text abgehoben, eingerückt und einzeilig geschrieben. Die Arbeiten sind auf A4-Papier einseitig zu drucken und zu heften. Bakkalaureats- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen sind gebunden und in mehrfacher Ausfertigung abzugeben. Nähere Hinweise dazu und zu den jeweils geltenden Fristen und Abgaberoutinen bekommen Sie in der Studienabteilung.
Wir empfehlen folgende Randeinstellung:
Tabelle 1: Randeinstellung
Randeinstellung | Haus-, PS- und Seminararbeiten geheftet | Abschlussarbeiten Bakkalaureats / Diplomarbeit / Dissertation: gebunden |
Oberer Rand | 2,5 cm | 3 cm |
Unterer Rand | 2,5 cm | 3 cm |
Linker Rand | 3 cm | 4 cm |
Rechter Rand | 2,5 cm | 3 cm |
Kopf- und Fußzeile | 1,5 cm | 1,5 cm |
Wichtige Begriffe könnenkursiv hervorgehoben werden.Unterstreichungen sowie fette oder g e s p e r r t e Schreibweisen sind heute selten geworden. Bitte wählen Sie in jedem Falleine Art der Hervorhebung für die gesamte Arbeit und vermeiden Sie allzu „bunte“ Formatierungen. So sollten beispielsweise nicht mehr als zwei Schriftarten und drei Schriftgrade verwendet werden. Wir weisen ergänzend darauf hin, dass Absätze Absatzendabstände aufweisen sollen. Dies erleichtert das Lesen wesentlich.
Formale Aspekte
Formale Aspekte
Beachten Sie bitte Strukturelemente und äußere Darstellung einer wissenschaftlichen Arbeit, die Sie quasi als „Visitenkarte“ verstehen können. Strukturelemente bestimmen die Art Ihrer Arbeit. Wir zeigen dies an zwei Beispielen für Deckblätter für eine Haus-, Seminar-, Bakkalaureats-, Diplomarbeit bzw. Dissertation.
Als Strukturelemente einer wissenschaftlichen Haus- bzw. Seminararbeit gelten: Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Gliederung, Belege (Zitation, Titelangabe und Anmerkungen), Legende zu den Abkürzungen, Literaturverzeichnis und Anhang.
Bei Diplomarbeiten und Dissertationen können Sie nach folgendem Schema ordnen: leeres Blatt, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Vorwort, Text (Gliederung je nach Art der Arbeit), Literaturverzeichnis, Anhang, eidesstattliche Erklärung, Lebenslauf, leeres Blatt.
Titelblatt
Das Titelblatt sollte je nach Art der Arbeit folgende Angaben enthalten:
Titel der Lehrveranstaltung
<Name der LV-Leitung>
Institut für <….>
WS 2006/07
Thema/Titel der Arbeit
Datum der Abgabe
Sabine MusterMatr.Nr. 000000
Beispiel-Straße 40Stud.Kennzahl xyz
6020 InnsbruckMailadresse
Thema der Diplomarbeit
Diplomarbeit
zur Erlangung des akademischen Grades eines/einer <akad.Grad>
eingereicht von
Vorname Name
bei o. Univ.-Prof. Dr. <Name>
Fakultät für Bildungswissenschaften
der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Innsbruck <Jahr>
Abbildung 1: Beispiel-Titelblatt Seminararbeit Abbildung 2: Beispiel-Deckblatt Diplomarbeit
Haus- und (Pro-)Seminararbeiten heften Sie bitte oder legen diese in eine Flügelmappe ein. Abschlussarbeiten, Diplomarbeiten und Dissertationen werden gebunden. CD-ROMs oder DVDs können beigelegt werden.
PLATZHALTER
Das Inhaltsverzeichnisgibt Überschriften und entsprechende Seitenzahlen an. Einfachste Handhabung für eine Nummerierung von Überschriften sind arabische Ziffern ohne Punkt nach der letzten Zahl: 1.1; 1.1.1. Bitte vermeiden Sie Gliederungspunkte ohne folgenden Abschnitt, somit muss bei Angabe von 2.1 mindestens ein weiterer Abschnitt 2.2 folgen. Bei den Seitenzahlen zählt das Titelblatt, wobei diese Seitenangabe auf dem Titelblattnicht erscheint.
Abb. v.
Das Inhalts-und das Abbildungsverzeichnisgeben der Leserin und dem Leser einen ersten Überblick. Systematik und logischer Aufbau spiegeln die Arbeit wider.
Das Vorwortenthält üblicherweise Hinweise zur Entstehung der Arbeit, Ziele und Zwecke der Arbeit sowie Dankesworte an bestimmte Personen wie Teammitglieder, Betreuende usf.
Als bewährte Gliederungsvariante gilt Einleitung – Hauptteil – Schluss (Fazit, Resümee). Die Einleitung stellt das behandelte Problem dar, formuliert erste Forschungsfragen und begründet den Aufbau der Arbeit. Im Hauptteil gliedern Sie je nach Fragestellung und Thema im Sinne einer gut durchdachten Gliederung und der Schluss soll die Arbeit mit den Ergebnissen abrunden (für weitere Hinweise siehe z.B. Franck 2004, S. 49-65 u. S. 199 ff).
DasLiteraturverzeichnis enthält die gesamte Literatur, auf die in der Arbeit Bezug genommen wird.
Literaturverzeichnis
Neuerdings gewinnt auch der Aspekt der Medialiät an Bedeutung. So werden zur Darstellung von Simulationen, Flussdiagrammen oder dynamischen Eigenschaften oftmals digitale Hilfsmittel und Speichermedien benötigt. Ein schönes Beispiel finden Sie im Internet unter http://www.gapminder.org/. Solche Flash Animationen können mit Screenshots in gedruckten Arbeiten nicht angemessen dargestellt werden. Wichtige Hinweise zu dieser Thematik wurden im Projekt „Dissertation Online“ erarbeitet (s. http://www.dissonline.de/). Wenn Sie Fotos oder Grafiken einbinden, dann achten Sie darauf, dass diese eine Auflösung von mindestens 300 dpi bei einer Breite von 10 cm aufweisen.
Neue Medien
Abschließend weisen wir darauf hin, dass es nichtdie oder nureine richtige Form für wissenschaftliche Arbeiten gibt. Angelehnt an Ihre Forschungsanliegen, übliche Standards unterschiedlicher Gruppen von Forscherinnen und Forschern werden verschiedene Varianten bevorzugt. Am besten gewöhnen Sie sich von Anfang an die Verwendung einer geeigneten Dokumentvorlage an (s. z.B. Riekert o.J.). Die hier dargestellten Vorschläge sollen als Folie dienen, die Sie mit der Betreuerin oder dem Betreuer abzusprechen haben.
Handreichung Wissenschaftliches Arbeiten
HWA-Online
Im Anschluss an den Vertrag von Amsterdam (1997) auf EU-Ebene und diverse Ministerratsbeschlüsse (2000, 2002, 2004) in Österreich gibt es eine Verpflichtung zu Gender Mainstreaming, die auch die Sprache betrifft. Es reicht nicht, dass „aus Gründen der Ästhetik“ weiterhin von „Studenten“ und „Autoren“ geschrieben wird und eine kleine Notiz am Anfang des Textes darauf hinweist, dass Frauen selbstverständlich mitgemeint seien. Geschlechtergerechter Sprachgebrauch bedeutet, beide Geschlechter sichtbar zu machen, wo von beiden Geschlechtern die Rede ist, dies heißt praktisch, vor allem Frauen explizit zu benennen (vgl. Bundeskanzleramt 1997).
Gender Mainstreaming
Welche Möglichkeiten habe ich, geschlechtergerecht zu formulieren?
Sichtbarmachung - Strategien
Um Frauen sichtbar zu machen, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Die eine ist das Splitting (Wörter werden geschlechtergerecht „gesplittet“), die andere ist die Feminisierung (Frauen werden als Allgemeinheit genommen, sie werden zu den Stellvertreterinnen der Männer, d.h. es wird grundsätzlich „weiblich“ formuliert).
Splitting - Formen
Splitting
- Paarform: Studentinnen und Studenten, Patientin bzw. Patient
- Schrägstrich: Ärztin / Arzt
- Großes I: StudentInnen, TischlerIn
volle Paarform
Bei dervollen Paarform werden beide Geschlechter ausdrücklich benannt und durch „und“, „oder“, „bzw.“ verbunden. Dabei gilt dasTitanicprinzip, d.h. dass Frauen zuerst genannt werden sollen. Die Doppelform ist besonders für Kontexte geeignet, in denen Frauen bisher nicht vorkamen, nur Männer entsprechende Funktionen innehatten. Das macht die Paarform neben Gesetzestexten auch für wissenschaftliche Texte sinnvoll, auch wenn dadurch der Text länger wird. Unpersönliche Fürwörter wie „jemand, niemand, keiner“ können gesplittet werden.
Statt: Jemand, der noch nie einen Text geschrieben hat, wird dieses Problem nicht kennen.
Jemand, der oder die noch nie einen wissenschaftlichen Text geschrieben hat, ...
Statt: Keiner hat sich damit beschäftigt.
Keine und keiner hat sich damit beschäftigt.
man, frau
Das Wort „man“ löst/löste heftige Debatten aus. Um der männlichen Konnotation (Bedeutungszuschreibung) des „man“ zu entgehen, entwickelte sich die Alternativform „frau“, die insbesondere in reinen Frauenkontexten sinnvoll ist (z.B. Bei der Geburt ist frau auf die Unterstützung der Hebamme angewiesen). Es findet sich auch die Verwendung als Paarform (z.B. Man bzw. frau soll sich eine Heirat gut überlegen). Dieses neue Wort stößt oft auf Widerstand, den ich mir durch folgende Methoden ersparen kann:
- Passivkonstruktionen
- direkte Anrede verwenden
- „wir“ oder „ich“ statt man verwenden
- so konkret wie möglich formulieren (ebd. 52ff).
Schrägstriche trennen Wörter und ihre Artikel, sie können auch innerhalb eines Wortes gebraucht werden. Sie sparen zwar Schriftzeichen, lassen aber Frauen zu Anhängseln (Polizist/in) werden. Zudem wirken Texte schwer lesbar, für wissenschaftliche Texte eignen sich Schrägstriche kaum. Wenn Sie Schrägstriche anwenden, achten Sie bitte auf zwei Dinge: Einerseits sollte das Wort auch ohne Schrägstrich einen Sinn ergeben – mittels Weglassprobe (die / der Ärzt/in spricht inkorrekt, besser: die Ärztin / der Arzt), andererseits sollte pro Wort nicht mehr als ein Schrägstrich verwendet werden (de/s/r Bewerber/s/in verhält sich nicht korrekt, besser: der Bewerberin / des Bewerbers).
Schrägstriche
Das große Ihat viele Vorteile: Es ist u.a. einfach anzuwenden, kurz und praktisch, weckt die Aufmerksamkeit, fördert die Lesbarkeit und ertönt im ausgesprochenen Wort auch hörbar. Daher eignet es sich besonders für wissenschaftliche Texte. Ebenfalls möglich, aber bisher selten praktiziert, ist die Groß-E/R/N-Schreibung (StudierendeR), die zudem bei Artikeln und Pronomina angewendet werden kann (jedeR, eineR). Für weiterführende Texte gibt es im Singular Probleme, da wieder in der Paarform weiterformuliert werden müsste, was die Texte unübersichtlich macht (EinE StudierendeR, die bzw. der zu spät inskribiert ...). Da dies im Plural kein Problem ist, empfiehlt sich eine Übertragung in den Plural bzw. andere Umformulierungen.
Das große I
Feminisierung
Feminisierung
Bei dieser Methode wird die weibliche Form als Stellvertreterin gesetzt, vor allem wenn die Gruppen aus Männern und Frauen bestehen, wenn die Zusammensetzung der Gruppen nicht bekannt oder unwichtig ist. Frauen werden bevorzugt behandelt – als eine Strategie gegen Diskriminierung – Männer sind „mitgemeint“. Durch eine entsprechende „Legaldefinition“ (Legitimierung) am Beginn des Textes kann Konflikten vorgebeugt werden. Die Feminisierung kann aber auch eingesetzt werden, wenn die Gruppen, um die es sich handelt, frauendominiert sind (Karenzgeldbezieherinnen). Dabei ist im Schreiben eine Gratwanderung zwischen dem Darstellen der tatsächlichen weiblichen Repräsentanz (Frauen leisten die Hauptarbeit in der Erziehung) und dem Bekräftigen geschlechtsspezifischer Stereotypen (Frauen sollen die Hauptarbeit in der Erziehung leisten) zu bewältigen (vgl. ebd., S. 69 ff).
Geschlechtsindifferente Formulierungen
geschlechtsneutrale Formen
Geschlechtsindifferente Formulierungen sollten das Mittel zweiter Wahl sein, etwa wenn ich meinen Text abwechslungsreicher gestalten will, da bei ihnen die Gefahr besteht, dass zum einen Unterschiede zwischen den Geschlechtern unsichtbar werden, zum anderen die neutrale Form aufgrund der geschlechterstereotypen Interpretation doch wieder „männlich“ gelesen wird. Vor allem sollten sie niemals durchgängig in einem Text verwendet werden, immer in Kombination mit Strategien der Sichtbarmachung. Welche Arten der geschlechtsindifferenten Formulierung gibt es?
- „geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen“ (im Singular: Person, Mensch, Individuum, Schreibkraft, Haushaltshilfe, Betreuungsperson, im Plural: die Leute, die Verantwortlichen, die Studierenden, die Betroffenen)
- „Institutions-, Kollektiv- und Funktionsbeschreibungen“ (die Leitung, die Direktion, das Gericht)
- Umformulierungen z. B. mit Wer-Konstruktionen (Wer täglich ein Glas Wein trinkt, ist nicht alkoholkrank), Passivkonstruktionen (Der Text ist selber zu schreiben), direkter Anrede (Bitte schreiben Sie den Text selber) oder Relativsätzen mit „diejenigen, die“, „alle, die“ (Alle, die einen Schein wollen, sollen einen Text schreiben) (ebd., S. 75 ff).
Grundsätzliche Überlegungen
Zwei grundsätzliche Tipps zur Umsetzung
- zuerst ein Konzept: schon vor dem Schreiben überlegen, welche Methode der geschlechtergerechten Formulierung ich verwenden will, und diese Methode stimmig anwenden
- Kontrolle beim Korrekturlesen: Sind meine Personenbezeichnungen geschlechtergerecht und sind sie korrekt verwendet?
Handreichung Wissenschaftliches Arbeiten
HWA-Online
Wissenschaftliches Arbeiten stützt sich auf bereits vorhandenes Wissen, der wissenschaftliche Fortschritt wäre wahrscheinlich sehr gering, wenn wir jedes Mal versuchen würden, das Rad neu zu erfinden. Das gilt besonders auch für wissenschaftliches Arbeiten während des Studiums: Meist werden Sie in Ihren Texten bereits vorhandene Literatur zu einem Thema verarbeiten oder kompilieren. Umso wichtiger ist es, die eigene Leistung und die Ideen anderer, auf denen Sie aufbauen, unterscheidbar zu machen. Es gehört zur political correctness wissenschaftlichen Arbeitens, die in einer wissenschaftlichen Arbeit verwendeten Quellen anzugeben und nachzuweisen, also genau zu zitieren.
Korrekte Quellenangabe
Warum zitieren?
Zitieren
„Zitieren“ bedeutet Verwenden von Gedankengut fremder Autoren und Angeben der Quelle.
Texte müssen natürlich zitabel, d.h. zitierfähig sein. Dazu muss ein Text erstens in einem Buch, einer Zeitschrift oder auch im Internet veröffentlicht und zugänglich sein. Zweitens sollte der Text wissenschaftlich sein, also über ausführliche Quellenangaben verfügen, eine nachvollziehbare Argumentation aufweisen und auf anerkannten wissenschaftlichen Methoden basieren.
Korrektes Zitieren betrifft nicht nur die Form einer wissenschaftlichen Arbeit, sondern erfüllt unterschiedliche Aufgaben, von denen nicht zuletzt auch das Funktionieren und Weiterentwickeln des Wissenschaftsbetriebs abhängt: Zitieren ist unabdingbar, um
- eine These nachprüfen zu können,
- eigene und fremde Leistungen zu unterscheiden,
- Informationen aufzufinden,
- zu dokumentieren, welche Positionen WissenschaftlerInnen vertreten,
- nachzuweisen, dass und welche relevante Literatur verarbeitet wurde,
- die eigene Argumentation zu unterstützen usw.
Wer nicht korrekt zitiert, begeht ein Plagiat.
Was ist ein Plagiat?
Plagiat
Ein Plagiat ist die bewusste unrechtmäßige Übernahme von fremdem geistigen Eigentum (vgl. Weber-Wulff 2004). Plagiieren heißt demnach gegen die Regeln des korrekten Zitierens verstoßen. Dies ist dann der Fall, wenn jemand
- die Arbeit anderer für die eigene ausgibt, z.B. einen „Ghostwriter“ hat,
- Arbeiten ganz oder zum Teil aus dem Internet kopiert und sie für die eigene ausgibt,
- fremdsprachige Arbeiten ganz oder zum Teil übersetzt und ohne Quellenangaben übernimmt,
- Zitate verwendet, ohne die entsprechenden Quellen zu nennen,
- aber auch ein und dieselbe Arbeit ganz oder zum Teil in verschiedenen Seminaren einreicht.
Achtung: Ein Plagiat zu identifizieren, ist fast genauso einfach wie eines zu begehen! Meist fällt Lehrenden die überraschende Diktion der Arbeit auf oder Stilbrüche innerhalb der Arbeit, und mit einer kurzen Recherche (Phrasensuche) über eine Internet-Suchmaschine ist schnell überprüft, ob der Tatbestand vorliegt. Plagiate sind keine Lausbubenstreiche, sondern ernstzunehmende Verstöße gegen die Spielregeln der Wissenschaftskultur. Bei studentischen Arbeiten führt ein nachgewiesenes Plagiat im besten Fall zu einer negativen Benotung.
Zitierregeln
Zitierregeln
Es gibt mehrere unterschiedliche Zitierregeln, jeder kann sich selbst für eine Methode entscheiden, wobei den WissenschaftlerInnen, die in Fachzeitschriften oder Sammelbänden publizieren, häufig auch spezifische Reglements vorgegeben werden. Allgemein gilt: Egal, für welchen dieser Standards Sie sich in Ihrer Arbeit entscheiden, wichtig ist, dass der Standard, für den Sie sich entschieden haben, durchgängig und konsistent befolgt wird und – und dazu ist ja das Zitieren gut – dass die zitierten Quellen aufgrund Ihrer Belege auch gefunden werden können.
Die Zitierweise in dieser Broschüre beruht auf der der sog. Harvard-Methode, die wir Ihnen auch empfehlen, da sie international ist und heute von vielen WissenschaftlerInnen in den Sozialwissenschaften verwendet wird (Harvard Referencing 2004). Im Unterschied zum Harvard-Style haben wir uns aber entschieden, die Vornamen der Autor/innen nicht abzukürzen: Nicht zuletzt erweist sich dies oft hilfreich beim Recherchieren der Literaturquelle. Nach der Harvard-Notation wird die zitierte Literaturim Text in einerKurzform und am Ende der Arbeit in einem Literaturverzeichnis nachgewiesen.
Havard-Methode
Kurzform Litaeraturverzeichnis
Alternativ dazu gibt es die Fußnotenbelegmethode, eine der ältesten Belegmethoden: Hier wird die Literatur in Fußnoten nachgewiesen, wobei Literatur, aus der wiederholt zitiert wird, abgekürzt wird, ein eigenes Literaturverzeichnis gibt es nicht.
Noch ein Hinweis: Es ist hilfreich, wenn Sie bereits bei der Verwaltung der Literatur auf die korrekte Zitierweise achten, Sie sparen sich so viel Arbeit.
Zitierregeln sind also Normen für das Zitieren, sie legen fest,
- wie im Text zitiert wird, also wie dasZitat aussehen soll,
- und wie die verwendeten Quellen imLiteraturverzeichnis anzugeben sind.
Das Zitat
Zitat
Das Zitat ist die aus einer Quelle zitierte Textpassage inklusive Quellenbeleg. Der Quellenbeleg besteht nach der Kurzbeleg- oder Harvard-Methode nur aus dem Nachnamen des Autors, dem Erscheinungsjahr und der Seitenangabe.
„… Zitat...“ (Nachname Jahr, Seitenangabe)
Es lassen sich das wörtliche, direkte und das sinngemäße, indirekte Zitat unterscheiden.
direktes Zitat
Einwörtliches (oder direktes) Zitat gibt die zitierte Textstelle wortgetreu wieder, auch Fehler und die dort verwendete Rechtschreibung. Das Zitat wird in Anführungszeichen gesetzt, der Quellenbeleg folgt zwischen Klammern als Angabe des Autors, des Erscheinungsjahres und der Seitenangabe:
„Ein direktes Zitat muss im Text in Anführungszeichen gesetzt werden …“ (Theisen 2005, S. 132)
„Bei einem direkten Zitat müssen Anführungszeichen zu Beginn und am Ende des aus der Quelle übernommenen Textes gesetzt werden.“ (Brink 2004, S. 249)
Je nachdem, wie umfangreich das direkte Zitat ist, lassen sich unterscheiden: das Kürzestzitat (ein bis fünf Wörter), das Kurzzitat (bis zu 40 Wörter eines Textes) und das Lang- oder Blockzitat (zwischen 40 und 200 Wörter).
Achtung: Wenn eine Textpassage aus dem Zusammenhang gerissen wird, kann sie immer auch missverständlich verwendet werden. Auch das gehört zur political correctness wissenschaftlichen Arbeitens, dass der Kontext des Zitats respektiert wird.
Dasindirekte, sinngemäße Zitat (auch Paraphrase genannt) fasst die grundlegenden Gedanken einer Textstelle in eigenen Worten zusammen. Anführungszeichen werden hier keine gesetzt, genau wie beim direkten Zitat muss jedoch die Quelle – meist mit dem Kürzel vgl. (= vergleiche) – belegt werden.
indirektes Zitat
Mehrere Autoren weisen auf die Wichtigkeit eines genauen Quellenbeleges hin, besonders bei indirekten Zitaten (vgl. Theisen 2005, Brink 2004).
Literaturverzeichnis
Literatruverzeichnis
Im Literaturverzeichnis wird die gesamte Literatur, die im Text mittels Kurzbeleg zitierte wurde, bibliografisch vollständig und in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet. Dabei ist auf die unterschiedliche Publikationsart der jeweiligen Quelle Rücksicht zu nehmen. In diesem Zusammenhang kann zwischen selbständigen Publikationen (Büchern) und unselbständigen (Artikel in Zeitschriften und Sammelbänden) unterschieden werden, wobei auch Internetdokumente zunehmend wichtiger werden:
Bücher, insbesondere selbständige Veröffentlichungen und Herausgeberwerke, werden wie folgt zitiert:
Buch
Nachname, Vorname (Jahr):Titel.Untertitel. Ausgabe. Verlagsort: Verlag.
Watzlawick, Paul; Beavin, Janet H. & Jackson, Don D. (1982): Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. 6. Aufl. Bern, Stuttgart, Wien: Huber.
Jüttemann, Gerd (Hrsg.) (1985):Qualitative Forschung in der Psychologie. Grundfragen, Verfahrensweisen, Anwendungsfelder. Weinheim, Base: Beltz.
Kieser, Alfred & Kubicek, Herbert (1978): Organisationstheorien. Bd. 1. Stuttgart: Kohlhammer.
Kelle, Udo & Kluge, Susann (1999):Vom Einzelfall zum Typus. Fallvergleich und Fallkontrastierung in der qualitativen Sozialforschung. Opladen:Leske + Budrich.
Lyotard, Jean-François (1996):Das postmoderne Wissen. Ein Bericht. Wien u.a.: Böhlau.
Aufsätze in Sammelbänden:
Aufsatz in Sammelband
Nachname, Vorname (Jahr): Titel. Untertitel. In: Nachname, Vorname (Hrsg.):Titel. Untertitel. Ausgabe. Verlagsort: Verlag, Seiten.
Aschenbach, Günter; Billmann-Machecha, Elfriede & Zitterbarth, Walte (1985): Kulturwissenschaftliche Aspekte qualitativer psychologischer Forschung. In: Jüttemann, Gerd (Hrsg.): Qualitative Forschung in der Psychologie. Grundfragen, Verfahrensweisen, Anwendungsfelder.Weinheim, Basel: Beltz, S. 25-44.
Aufsätze in Zeitschriften:
Aufsatz in Zeitschrift
Nachname, Vorname (Jahr): Titel. Untertitel. In:Zeitschrift, Jahrgang, Seiten.
Flick, Uwe (1992): Triangulation Revisited. Strategy of or Alternative to Validation of Qualitative Data. In:Journal for the Theory of Social Behavior, 22, S. 175-197.
Soeffner, Hans-Georg (1991): Verstehende Soziologie und sozialwissenschaftliche Hermeneutik. Die Rekonstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit. In:Berliner Journal für Soziologie, 2, S. 263-269.
Rusch, Gebhard (1997): Konstruktivismus und die Traditionen der Historik. In:Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 8, S. 45-76.
Internetdokumente:
Internet
Nachname, Vorname (Jahr):Titel. Verfügbar unter: http://... (Stand JJJJ-MM-TT).
Rost, Friedrich (2001):Autoren-Richtlinien. Entwurf von Standards wissenschaftlicher Texte. Verfügbar unter: http://www.sozialextra.de/wep2/Arlend6.pdf (Stand 2006-02-20).
Handreichung Wissenschaftliches Arbeiten
HWA-Online
Eine wissenschaftliche Arbeit beruht immer auch auf Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Literatur. Das gilt sowohl für dieTheoriearbeit, in der neue Erkenntnisse nur auf der Basis vorhandener Theorien gewonnen werden, als auch für eineempirische Arbeit, in der zusätzlich empirische Daten für die Theoriebildung erhoben und ausgewertet werden. Insofern ist die Literatur, die berücksichtigt und eingearbeitet wird, entscheidend für die Ergebnisse und für die Qualität einer wissenschaftlichen Arbeit. Wie viel Literatur berücksichtigt wird und wie flächendeckend eine Literatursuche sein soll, hängt vom Anspruch der Arbeit ab: So wird z.B. eine Diplomarbeit einen repräsentativen Querschnitt der Literatur zu einem Thema referieren, in einer Dissertation sollte die Literatur eher vollständig berücksichtigt werden. In jedem Fall kann eine wissenschaftliche Arbeit nicht nur auf Zufallstreffern aufbauen. Eine effiziente Literaturrecherche trägt wesentlich zur Qualitätssicherung von Forschung bei. Wie für die Wissenschaft im Allgemeinen sollte das Prinzip der methodischen Vorgehensweise deshalb auch für die Literatursuche gelten: Diese sollte strategisch geplant werden, klar und nachvollziehbar sein. Um nicht einfach ziellos irgendwas irgendwie irgendwo zu suchen, ist es also wichtig, dasWas, Wieund Wo der Suche zu konkretisieren.
Literaturrecherche
In Ihrem Studium gibt es für Sie mindestens zwei Situationen, in denen eine Literatursuche erforderlich wird:
thematische Suche
1. Sie schreiben an einer wissenschaftlichen Arbeit (an einer Seminar-, Diplomarbeit oder Dissertation) oder Sie bereiten ein Referat vor und sollten auch die für das Thema relevante wissenschaftliche Literatur recherchieren: In diesem Fall machen Sie einethematische Literatursuche (vgl. Morton 1999, ULB Münster o.J.).
2. Wenn Sie bereits über bibliografische Angaben verfügen, die Ihnen beispielsweise ein Lehrender genannt hat oder die Sie aus dem Literaturverzeichnis einer Publikation entnehmen, dann wollen Sie wissen, wo und wie Sie sich das Buch oder den Artikel beschaffen, also es entweder in einer Bibliothek ausleihen, aus dem Internet downloaden oder kaufen können: Zu diesem Zweck führen Sie eineformale, bibliografische Suche durch.
formale Suche
Suchstrategie 1: Was suche ich?
Suchstrategie: Was?
Zuerst verschaffen Sie sich Klarheit darüber, was Sie suchen, indem SieSuchbegriffe definieren. Bei der bibliografischen Suche haben Sie bereits Angaben, z.B. Autor, Titel, Zeitschrift, Verlag oder Erscheinungsjahr, die Sie als Suchbegriffe verwenden können.
Die thematische Literaturrecherche hingegen ist etwas anspruchsvoller, denn meistens geht es auch noch um die Präzisierung der Themenstellung. Eine erste Informationsquelle sind Nachschlagewerke, Handbücher, Lexika: Gehen Sie die relevanten Stichwörter durch, Sie finden dort meist auch weiterführende Literatur. Auch Lehrbücher eignen sich durchaus als Einstieg in einen neuen Themenbereich. Darüber hinaus können Sie im Internet mit einer Suchmaschine versuchen, einen Schuss ins Blaue abzugeben: Für eine grobe Orientierung darüber, ob die Forschungsfrage in der Literatur behandelt wird, ist dies hilfreich.
Dann können Sie – je nach Anspruch – gezielter vorgehen:
Themenanalyse
1.Zuerst machen Sie eine Themenanalyse, dabei werden aus den Themen die Kernbegriffe für Ihre Suche gewonnen. Mit welchen Suchbegriffen kann ich das,was ich suche, finden?
- Analysieren Sie den Themenbereich Ihrer Forschungsfrage, unterscheiden Sie evtl. die wichtigsten Themen (topics, subjects). Lassen Sie dabei aber Begriffe wie „Untersuchung”, „Konzept” usw. weg.
- Ordnen Sie den Themen Suchbegriffe zu, wobei die Begriffe, welche die Themen bezeichnen, meist identisch mit den Suchbegriffen sind.
Suchbegriffe
- Bsp.: Der Themenbereich „Das Konzept der kritischen Medienkompetenz bei Dieter Baacke“ lässt sich differenzieren in die Themen (und Suchbegriffe):
Kritische MedienkompetenzDieter Baacke
Alternative Suchbegriffe
Dann sollten Sie versuchen, das Suchvokabular zu erweitern. Mit welchen Suchbegriffen kann ich das,was ich suche,auch finden?
- Ergänzen Sie die Kern-Suchbegriffe mit alternativen Suchbegriffen (synonyme, verwandte Begriffe, Unterbegriffe, ggf. Oberbegriffe und ggf. englische Begriffe); diese finden Sie in Nachschlagewerken oder in einem sog. Thesaurus. (Ein Thesaurus enthält die Terminologie eines Wissensbereiches, also eine Liste von Begriffen, wobei zu jedem Begriff auch Synonyme, Ober- und Unterbegriffe angeführt sind.)
- Wenn Sie ein visueller Typ sind, skizzieren sie am besten ein Begriffsnetz des Suchvokabulars.
- Kritische MedienkompetenzDieter Baacke(die Kern-Suchbegriffe)
reflexiv kritische Medienkompetenz Baacke Dieter(das alternative Suchvokabular)
media literacy
media competence
Suchstrategie 2: Wie suche ich?
Suchstrategie: Wie?
Dann überlegen Sie, wie Ihre Suchanfrage aussehen soll, d.h. wie die Suchbegriffe kombiniert werden, um eine optimale Treffermenge zu erzielen. Dies gilt vor allem für diethematische Suche,wobei es ein paar einfache Regeln gibt:
logische Operatoren
- Verknüpfen Sie die Kern-Suchbegriffe mit dem logischen Operator AND:
(„Kritische Medienkompetenz“) AND („Dieter Baacke“)
Wenn Sie noch ein wenig Mengenlehre in Erinnerung haben, verstehen Sie, was mit AND passiert: Gefunden wird die Menge aller Dokumente, die sowohl den Suchbegriff „Kritische Medienkompetenz“ als auch den Suchbegriff „Dieter Baacke“ enthalten. - Verknüpfen Sie zusätzlich jeweils die alternativen Suchbegriffe mit dem logischen Operator OR:
(„Kritische* Medienkompetenz*“ OR „reflexiv kritische Medienkompetenz“ OR „media literacy“ OR „media competence“) AND („Dieter Baacke“ OR „Baacke Dieter“)
Wenn Sie beispielsweise nach „Medienkompetenz OR Baacke“ suchen, finden Sie die Menge jener Dokumente, die entweder „Medienkompetenz“ oder „Baacke“ enthält oder beides. - Mit OR verbundene Suchbegriffe sind zwischen Klammern zu stellen.
- Besteht ein Suchbegriff aus mehreren Wörtern, so ist er in Anführungszeichen zu setzen (Phrasensuche).
- Wenn Sie mehrere grammatikalische Endungen berücksichtigen wollen, verwenden Sie die sog. Trunkierzeichen * oder ?„refle*“ oder„relfe?“finden z.B.: Reflexion, reflexiv, reflexiver, reflektorisch usw.
Mit diesem Suchstring können Sie in den meisten bibliografischen Datenbanken suchen, aber auch in den Internet-Suchmaschinen: Testen Sie deshalb diese Suchkette z.B. inGoogle. Nebenbei: Wenn Sie die Suchbegriffe ohne Operatoren eingeben, so wird dies von den Suchmaschinen meist als AND-Verknüpfung verarbeitet.
Bei derformalen Suche sind Ihnen wie gesagt die bibliografischen Angaben der gesuchten Publikation ganz oder teilweise bekannt. Abgesehen von den logischen Operatoren, mit denen Sie die Suchbegriffe verknüpfen, sind hier noch ein paar Tipps hilfreich:
- Die Sucheingabe sollte so erfolgen, dass Sie mit einem Minimum an Suchbegriffen ein Maximum an Treffsicherheit erzielen. Geben Sie nicht alle Ihnen verfügbaren Angaben ein, denn Sie laufen sonst Gefahr, das Buch wegen eines Tippfehlers überhaupt nicht zu finden. Sollte die Treffermenge zu groß sein, können Sie immer noch durch zusätzliche Suchbegriffe einschränken
- Meistens findet man ein Buch am besten, wenn man den Nachnamen des Autors bzw. Herausgebers und ein markantes Stichwort aus dem Titel eingibt.
- Verwenden Sie keine Artikel, Präpositionen, Pronomina, auch keine zu allgemeinen Begriffe – außer bei der Phrasensuche.
- Ein OPAC (Online Public Access Catalogue) ist nicht case-sensitive, d.h. Groß- und Kleinschreibung macht keinen Unterschied.
- Der OPAC ist aber „sensitiv“ bei grammatikalischen Endungen: Wenn Sie„Erziehungswissenschaft“ suchen, finden Sie einen Titel, der nur „Erziehungswissenschaften“ enthält,nicht, wohl aber wenn Sie„Erziehungswiss?“ oder„Erziehungswissenschaft*“ eingeben
Suchstrategie 3: Wo suche ich?
- nach welchen Publikationstypen Sie suchen wollen: Bücher und/oder Artikel aus Zeitschriften bzw. Sammelbänden und/oder Internet-Dokumente;
- dann aber zweitens davon, in welcher Sprache die Publikationen geschrieben sein können;
- und drittens vom gewünschten Erscheinungszeitraum.
Publikationstypen
Grundsätzlich werden in der wissenschaftlichen Literatur Bücher (Monografien) und Artikel (Aufsätze, Papers) unterschieden. Bücher beschreiben weitgehend akzeptierte und längerfristig gültige Theorien und Konzepte. Artikel weisen im Durchschnitt eine Länge von 10 bis 20 Seiten auf und behandeln ein aktuelles Forschungsthema. Sie sind vor allem wichtig, um aktuelle Arbeiten und Trends herauszufinden.
1.Wenn Sie nach Büchern suchen, merken Sie sich am besten die folgenden Online-Kataloge:
Bücher
- ALEPH, wenn Sie wissen wollen, ob das Buch an der Universität Innsbruck oder an einer Universitätsbibliothek in Österreich vorhanden ist.
http://aleph.uibk.ac.at - KVK, wenn Sie die Frage stellen, ob es das Buch überhaupt irgendwo gibt: Mit dem Karlsruher Virtuellen Katalog können Sie mit einer Sucheingabe gleichzeitig weltweit in verschiedenen Katalogen suchen.
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html - Amazon, wenn Sie wissen wollen, ob das Buch noch im Buchhandel erhältlich ist.
http://www.amazon.de
2.Bei Artikeln in Zeitschriften oder Sammelbänden ist die Situation etwas komplexer: Diese finden Sie nicht in den Online-Katalogen, sondern in Datenbanken. Mit „Datenbank“ sind dabei sowohl die sog. Referenzdatenbanken gemeint (diese enthalten nur die bibliografischen Informationen über die Publikation) als auch die sog. Volltextdatenbanken (diese enthalten neben bibliografischen Informationen auch die Publikation als pdf-Datei). Da die Datenbanken zumeist sehr teuer sind, können Sie diese nur im Campus der Universität Innsbruck benutzen (außer Sie haben sich einen sog. VPN-Zugang eingerichtet). Beispiele von Datenbanken:
Aufsätze
- ERIC (Referenzdatenbank englischsprachiger Artikel zu Pädagogik)
http://www.eric.ed.gov/ERICWebPortal/Home.portal?_nfpb=true&_pageLabel=advanced - PSYNDEX (Referenzdatenbank deutschsprachiger Literatur zu Psychologie)
http://orawww.uibk.ac.at/public_prod/owa/lda$web.details?pdt_in=83 - Academic Search Elite (Referenzdatenbank und Volltextdatenbank englischsprachiger Literatur)
http://orawww.uibk.ac.at/public_prod/owa/lda$web.details?pdt_in=291 - Datenbank der Datenbanken der UB
http://ub.uibk.ac.at/ora/cdultra.html
Internet
3.Die Suche nach wissenschaftlichen Publikationen im Internet (mittels der sog. Suchmaschinen) ist ertragreicher als oft angenommen. Viele WissenschaftlerInnen stellen ihre Veröffentlichungen teilweise frei zugänglich ins Netz. Neben den gängigen Suchmaschinen gibt es einige, die sich speziell auf wissenschaftliche Arbeiten beschränken, z.B.:
- Google scholar: http://scholar.google.com
- Scirus: http://www.scirus.org
Beschaffung der Literatur
Literaturbeschaffung
Wenn Sie nun den Nachweis einer Publikation in einem Online-Katalog oder in einer Datenbank gefunden haben, ist es damit noch nicht getan. Zuerst müssen Sie prüfen, ob der Treffer für Ihre Forschungsfrage relevant ist: Bei einem Buch sollten Sie zumindest einen Blick hineinwerfen; bei Artikeln geben Ihnen sog. Abstracts in den Datenbanken Aufschluss über Thema, Forschungsfrage, Methoden und Ergebnisse des wissenschaftlichen Projektes.
Und dann müssen Sie natürlich das Dokument selbst besorgen. Nur bei den Volltextdatenbanken (wie Academic Search Elite) oder bei vielen Internetquellen haben Sie gleichzeitig auch das Dokument (den Volltext) selbst verfügbar. In allen anderen Fällen gehen sie nach der folgenden Checklist vor:
Bücher
1.BeiBüchern, die Sie in einem Online-Katalog gefunden haben, gibt es immer eine Standortbezeichnung:
- Sollte das Buch innerhalb der Universität Innsbruck vorhanden sein, können Sie das Buch über ALEPH bestellen (Magazinsbestand) oder selbst aus dem Regal holen (Freihandbereich). Details zu den Standorten finden Sie auf den Web-Seiten der Bibliotheken.
- Ist das Buch nicht innerhalb der Universität Innsbruck vorhanden, können Sie es über Fernleihe bestellen.
- Natürlich können Sie auch das Buch selbst kaufen. Vergewissern Sie sich vorher in Amazon, ob es noch über den Buchhandel erhältlich ist.
2.BeiArtikeln gibt es mehrere Wege, um zum Dokument zu kommen:
Aufsätze
- Sie haben in einer Volltextdatenbank oder im Internet recherchiert: Das ist der optimale Fall, der Text ist at your fingertips verfügbar.
- Wenn nicht: Dann prüfen Sie in der EZB (Elektronische Zeitschriftenbibliothek) nach, ob die Zeitschrift, in der der Artikel erschienen ist, online zugänglich ist: Das ist bei sehr vielen englischsprachigen Zeitschriften, welche die Universitätsbibliothek abonniert hat, der Fall.
http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/ezeit/fl.phtml?bibid=UBI - Prüfen sollte man auch, ob der Artikel frei im Internet aufliegt: Zu diesem Zweck geben Sie den Titel des Artikels unter Anführungszeichen (Phrasensuche) in eine Suchmaschine ein.
- Oder Sie schauen in ALEPH nach, ob die Zeitschrift und der entsprechende Jahrgang an einer Bibliothek der Universitätsbibliothek vorhanden ist: Sind Sie fündig geworden, können Sie dort den Band ausleihen bzw. den Artikel kopieren.
- Wenn dies alles nicht zielführend war, gibt es als letzte Möglichkeit die Fernleihe. Fernleihbestellungen über die UB können Sie direkt über ALEPH machen. Alternativ gibt es auch den Document Delivery Service Subito http://www.subito-doc.de , Sie bekommen den Artikel innerhalb von zwei Tagen als Datei über E-Mail geschickt, Kosten derzeit 5 EUR pro Artikel.
Ein paar Tipps zum Lesen
Das Resultat der Literaturrecherche ist eine Leseliste, die alle Bücher und Artikel enthält, die Sie in der Literaturrecherche gefunden und als relevant befunden haben –und jetzt auch lesen sollten.
Lustvolles Lesen
Lesen ist eine der Kernkompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens. Wissenschaftliche Texte gelten nicht gerade als spannend, interessant und leicht verständlich. Im Unterschied zu alltäglicher Lektüre fehlt oft die Lust am Lesen. Studierende lesen viel zu oft nur, weil sie lesen müssen. Deshalb Tipp 1: Um gewinnbringend zu lesen, sollte man an eigene Interessen anknüpfen und sich bewusst aktiv mit dem Text auseinandersetzen. Neugier, Eigeninteresse und Begeisterung verleihen Flügel.
Lesen ist Lernen
Zudem ist die Kluft zwischen dem eigenen Vorverständnis und der Begrifflichkeit des Textes oft recht groß, die Lektüre entsprechend mühsam und ohne Lexikon nicht zu bewältigen. Wie kann ich damit umgehen? Indem ich einerseits durchaus meinen eigenen Standpunkt einnehme, auch wenn ich noch nicht alles verstehe; mich andererseits aber auch auf die fremde, unverständliche Welt des Textes einlasse, denn Fremdes bedeutet Herausforderung, Veränderung, Entwicklung, Lernen. Einerseits kann ich mir als autonomes Subjekt ohne weiteres über alles ein eigenes Urteil zutrauen; andererseits sollte ich einen Text respektieren, obwohl ich ihn noch nicht ganz verstehe. So erweitere ich mein Wissen und meine Kompetenzen, und der hermeneutische Zirkel zwischen Vorverständnis und Textverstehen wird für mich ein fruchtbarer Lernprozess.
Lesetechniken
Es gibt verschiedene Lesetechniken, z.B. die SQ3R-Methode, d.h. Survey, Question, Read, Recite, Review, oder die PQ4R-Methode, d.h. Preview, Question, Read, Reflect, Recite, Review (vgl. Stary & Kretschmer 2000, S. 59ff). Gemeinsam ist ihnen das Ziel, die eigenaktive Auseinandersetzung mit dem Text zu fördern, insbesondere:
- Überblick verschaffen (Titel, Klappentext, Inhaltsverzeichnis).
- Fragen an den Text formulieren.
- Unterstreichen: erst nachdem man den ganzen Text gelesen hat; und nicht zu viel unterstreichen.
- Randnotizen: den Absätzen Begriffe zuordnen, die später für die Orientierung im Text hilfreich sind; dem argumentativen Aufbau des Textes nachspüren: Gute Texte haben einen klaren logischen Aufbau; erkennt man diesen, versteht man meist den Text.
- Exzerpieren: ist die intensivste Form der Textbearbeitung, der Text wird in eigenen Worten wiederholt, reflektiert, auf das eigene Vorverständnis zurückgespielt; dabei werden Querverbindungen zu anderen Autoren hergestellt – dies ist schon die Vorstufe einer eigenen wissenschaftlichen Arbeit.
- Visualisieren: ist eine sehr effiziente Form der Aneignung von Inhalten, besondern für visuell orientierte Leser. Abstrakte Zusammenhänge gewinnen, wenn man sie in Bilder übersetzt, viel an Verständlichkeit.
Archivieren und Dokumentieren
Archivieren, Dokumentieren
Es gibt mehrere Verfahren, wie Sie Literatur archivieren und dokumentieren können: z.B. mit einer einfachen Textdatei, in der Sie Ihre Literatur verzeichnen, mit einem herkömmlichen Karteisystem (Zettelkasten) oder mit einem komplexen Literaturverwaltungsprogramm, was natürlich die eleganteste Lösung ist. Wie immer Ihr Arbeitsstil aussehen mag, ob Sie im fruchtbaren Chaos Ihre Ideen entwickeln oder in Kleinarbeit Details sammeln und aufzeichnen und damit Ihre Kreativität beflügeln, die Frage der Archivierung und Dokumentation der Literatur, mit der Sie arbeiten, stellt sich in jedem Fall. Spätestens wenn Sie für Ihre Diplomarbeit ein Literaturverzeichnis erstellen müssen und dafür die bibliografischen Daten benötigen, erkennen Sie die Wichtigkeit dieser Nebenjobs des wissenschaftlichen Arbeitens. Denn es kommt nicht selten vor, dass Studierende, nachdem sie die Diplomarbeit fertig haben, in die Bibliothek kommen, um nachträglich noch schnell einige bibliografische Angaben zu recherchieren, die ihnen fehlen – die sie vorher nicht dokumentiert haben.
Herkömmlich
Die einfachste Form der Dokumentation ist wie gesagt eine Datei. In dieser legen Sie Ihre Leseliste ab. Ein Tipp: Erfassen Sie alle Einträge bereits hier gemäß den Zitierregeln, die Sie in Ihrer Arbeit verwenden werden. Diese Leseliste werden Sie sukzessive verändern, mit neuen Einträgen ergänzen, einige werden Sie löschen – aber am Ende können Sie diese Liste einfach als Literaturverzeichnis Ihrer Arbeit verwenden. Diese Vorgehensweise ist ausreichend, vor allem dann, wenn Sie nicht vorhaben, Ihre wissenschaftliche Karriere nach Abschluss der Diplomarbeit fortzusetzen, oder wenn Sie eher nicht der „Sammler“-Typ sind oder insgesamt mit wenig Literatur auskommen.
Computer unterstützt
Trifft dies nicht ganz zu, dann lohnt sich auf jeden Fall die Mühe, ein Literaturverwaltungsprogramm zu verwenden und sukzessive einen Fundus „Ihrer“ Literatur aufzubauen. Hinweise zu verschiedenen Softwareprodukten finden Sie im Literaturverzeichnis. Mit Ihrer wachsenden Wissensdatenbank – bestehend aus bibliografischen Angaben, Links, Volltexten, Exzerpten, Notizen und Anmerkungen sowie internen Verlinkungen – archivieren und dokumentieren Sie gleichzeitig die Welt der Wissenschaft, in derSie leben, alsoIhre wissenschaftlich Wirklichkeit.
AOIR - Association of Internet Researchers
Authoren: -
Typ: Homepage
Thema: Medienwissenschaft / Allgemein
Serie: -
ATLAS.ti
Authoren: -
Typ: Portal
Thema: Methoden / Computerunterstützte Qualitative Analyse
Serie: -
ATLAS.ti-Einführung Version 5.0
Authoren: Rühl, Stefanie
Typ: Anleitung
Thema: Methoden / Computerunterstützte Qualitative Analyse
Serie: -
ATLAS/ti-Kurs: Einführung in das Arbeiten mit ATLAS/ti
Authoren: Jörg Strübing
Typ: Primärtext
Thema: Methoden / Grounded Theory
Serie: -
https://webapp.uibk.ac.at/bases/perl/dmos_datei_anzeige.pl?ID=7&tab=1
Abduktion
Authoren: Moser, Heinz
Typ: Übungsaufgabe
Thema: Wissenschaftstheorie / Abduktion
Serie: Praxisforschung - eine Einführung
Unavailable; TBD
Action Research: A Brief Overview
Authoren: Moser, Heinz
Typ: Übungsaufgabe
Thema: Wissenschaftstheorie / Abduktion
Serie: Praxisforschung - eine Einführung
Unavailable; TBD
Abduktion
Authoren: Moser, Heinz
Typ: Übungsaufgabe
Thema: Wissenschaftstheorie / Abduktion
Serie: Praxisforschung - eine Einführung
Unavailable; TBD
Abduktion
Authoren: Moser, Heinz
Typ: Übungsaufgabe
Thema: Wissenschaftstheorie / Abduktion
Serie: Praxisforschung - eine Einführung
Unavailable; TBD
Abduktion
Authoren: Moser, Heinz
Typ: Übungsaufgabe
Thema: Wissenschaftstheorie / Abduktion
Serie: Praxisforschung - eine Einführung
Unavailable; TBD