Mo., 08. Juni, 20.00 Uhr: "Der Literaturbetrieb unter der Lupe II"

In Zürich: Ein Podiumsgespräch in der Reihe "Der Literaturbetrieb unter der Lupe" des Zürcher Literaturhauses widmet sich dem Thema "Literatur in der 'Todeszone'? Zur Ökonomisierung der Buchbranche"

Ort: Literaturhaus Zürich, Limmatquai 62, CH-8022 Zürich

Eintritt: CHF 18,- (ermäßigt: CHF 12,-)

Eine Diskussion mit Angelika Barth (Key Account Managerin Suhrkamp), Sabine Dörlemann (Verlegerin) und András Németh (Geschäftsleitung Orell Füssli Buchhandlung). Es moderiert Martin Zingg.

"Wer entscheidet darüber, welche Bücher stapelweise in den Buchhandlungen ausliegen und welche es nur - wenn überhaupt - ins hinterste Regal schaffen? Woran liegt es, dass das Sortiment in vielen Buchhandlungen während der letzten Jahre massiv zu schrumpfen schien? Was hat sich währenddessen in den Verlagen verändert? Der US-amerikanische Verleger André Schiffrin hat in seinem 2000 erschienenen Buch 'Verlage ohne Verleger' die Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre als fatale Ökonomisierung beschrieben. Der felsenfeste Glaube an den Markt und die Bereitschaft, ihm alle übrigen Werte zu opfern, habe sich auch im Verlagswesen durchgesetzt; der Konzentrationsprozess im Verlagswesen und im Buchhandel, die enorme Beschleunigung des Marktes und stark gestiegene Renditeerwartungen zeugten davon, schreibt Schiffrin. Wo früher Umsatzrenditen von 2-5% üblich waren, lauten die Zielvorgaben heute in den Verlagskonzernen teilweise 10-15%. Man sagt, bei Bertelsmann beispielsweise werde, wenn der Gewinn unter 10% liegt, von der 'Todeszone' gesprochen" (Aus der Ankündigung des Literaturhauses Zürich)