Fr., 08.03.: [Nahaufnahme] Marlen Haushofer

"Dabei wäre es möglich gewesen, anders zu leben". Vortrag von Daniela Strigl

 
   Aus der Ankündigung des Literaturhauses: Marlen Haushofer gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen der österreichischen Literatur nach 1945. Ihr eher stilles Wesen, ihre Verbundenheit mit der Familie und ihre Scheu, vor Menschen zu sprechen, führten die Schriftstellerin auf einen anderen Lebensweg als etwa ihre Zeitgenossin Ingeborg Bachmann, obwohl ihr jeweiliges Schaffen durchaus auf gleicher Ebene anzusehen sind. Schonungslos fasst Haushofer in ihrem Schreiben die Abgründe der bürgerlichen Existenz in Worte, sprengt in ihren Werken die Grenzen der Realität, ganz im Gegensatz zu ihrem „bodenständigen“ Leben.

Durch die Frauenbewegung in den 1980er Jahren neu entdeckt, wurde es anschließend wieder still um sie und ihr Werk, bis die Verfilmumg ihres wohl bekanntesten Romans Die Wand durch Julian Pölsler im Jahr 2012 die Schriftstellerin erneut in den Blick und das Interesse eines großen Publikums rückte.

Anlass für das Literaturhaus, im Rahmen der Reihe [Nahaufnahme] Daniela Strigl, die im Jahr 2000 eine eindrucksvolle Biographie zu Haushofer vorlegte, einzuladen, um sich mit dem Werk und dem Leben der Schriftstellerin auseinanderzusetzen.

Daniela Strigl, geboren 1964 in Wien, Studium der Deutschen Philologie, Geschichte, Philosophie und Theaterwissenschaft, Assistentin am Institut für Germanistik an der Universität Wien. Aufsätze zur österreichischen Literatur. Essayistin, Literatur- und Theaterkritikerin. 2001 Österreichischer Staatspreis für Literaturkritik, seit 2003 Mitglied der Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises.

Daniela Strigl: „wahrscheinlich bin ich verrückt …“ Marlen Haushofer – die Biographie. Claassen 2000