Die "Erste Welle" der internationalen Frauenbewegung: ein Überblick

Wie groß muss die Zahl von in einer Gruppe organisierten Frauen sein, um eine entsprechende Gruppe auch als soziale Bewegung beschreiben zu können? Kann man jede Frauenbewegung automatisch auch als feministisch charakterisieren? Inwiefern kann man diese organisierte Bewegung – oder Bewegungen – von politischen Parteien unterscheiden? Nach der Erörterung dieser und andere allgemeiner Fragen zum Thema Frauenbewegung konzentriere ich mich auf die maßgeblichen Persönlichkeiten und Organisationen, die seit dem Zeitalter der Französischen Revolution bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts zu Fortschritten in der gesellschaftlichen Situation von Frauen beigetragen haben – vor allem am Beispiel von Personen, die gegen sexuelle Diskriminierung in traditionellen Strukturen kämpften und sich für Gleichstellung und -berechtigung von Frauen einsetzten. Zu den zentralen Anliegen, die von den internationalen Frauenbewegungen verfolgt wurden, zählten das Wahl- und Stimmrecht, Rechte als bürgerliche Subjekte (u.a. Mutterschafts-, Heirats- bzw. Scheidungsrechte und Staatsbürgerschaft), der Zugang zu Universitäten und zur Arbeitswelt und die Teilnahme an den politischen Auseinandersetzungen zu Krieg und Frieden. Durch ein weites Spektrum hindurch, das u.a. auch politische und strategische Orientierungen (von reaktionären bis anarchistischen Richtungen), Zugehörigkeiten zu verschiedenen Gesellschaftsschichten oder auch geographische „Verortungen“ einschließt, wird eine Reihe von Protagonistinnen und ihre Erfahrungen vorgestellt – etwa im Zusammenhang ihrer theoretischen und praktischen Entwicklungen, der innerhalb und außerhalb der Frauenbewegung zu bewältigenden Hindernisse, ihre Erfolge und Rückschläge.

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