Ringvorlesung / Tagung
Hier finden Sie das Programm sowie den Ankündigungsfolder zum Herunterladen.
- Wie nachhaltig wirkt sich diese Festlegung im Primärrecht der EU in der politischen Realität aus - auf den verschiedenen Politikebenen, in den verschiedenen fachlichen Feldern der Politik?
- Wie substanziell sind die Umsetzungsaktivitäten, die zu beobachten sind? Was sind die Voraussetzungen, um in Administrationen und Institutionen, z.B. einer Universität, Gender Mainstreaming wirkungsvoll zu implementieren?
- Macht Gender Mainstreaming die Gleichstellungspolitik zu einer bloßen Frage von Techniken und Methoden (z.B. Gender-Checklisten und Evaluierungsverfahren), d.h. schwächt sie die politisch-inhaltliche Auseinandersetzung über Frauendiskriminierung und die Ziele von Geschlechterdemokratie?
- Wird Gender Mainstreaming als die neue, "moderne" Form der Frauenpolitik propagiert, im Gegensatz zu angeblich traditionellen Frauengleichstellungspolitik? Werden von daher Frauenförderungsprogramme, Frauenprojekte, Quoten und Frauenbeauftragte für überflüssig erklärt und abgeschafft?
- Führt Gender Mainstreaming zur der Vereinnahmung des Konzeptes von Geschlechtergleichstellung/ Geschlechterdemokratie durch staatspolitische Interessen?
- Was ist die Rolle der Männer und der Stellenwert der Belange von Männern beim Konzept des Gender Mainstreaming, das ja - anders als die ausdrückliche Frauengleichstellungspolitik - beide Geschlechter in den Blick nehmen soll?
- Wie vermittelt sich Genderkompetenz als Grundlage für die Umsetzung von Gender Mainstreaming und was ist die Rolle von Gender Studies dabei ?
Die Frauen- und Geschlechterforschung hat mit ihren Ergebnissen die analytischen Grundlagen für diese Forderungen nach Gleichstellung gelegt und gesellschaftspolitische Grundfragen gestellt:
Wie präsentiert sich das Geschlechterverhältnis heute auf allen politischen Ebenen und wie sehr ist die Gesellschaft in allen Bereichen "geschlechtsstrukturiert"?
Gender Mainstreaming heißt, alle Politiken und Maßnahmen vorab dahingehend zu überprüfen, welche möglichen unterschiedlichen Auswirkungen sie auf Frauen und Männer haben, um herauszufinden, ob und wie geschlechtsspezifische Ungleichheiten generiert und reproduziert werden. Bei der bisherigen Trennung in "allgemeine" und "frauenspezifische" Politiken und Maßnahmen wurde oft übersehen, dass die "allgemeine" Perspektive meist eine männliche war. Gender Mainstreaming bedeutet, eine geschlechtersensible Perspektive einzunehmen, damit geschlechtsspezifische Unterschiede und Strukturen sichtbar, in ihren Auswirkungen erkannt und damit veränderbar werden.