Das fünfköpfige Team des Green Office sitzt auf einer bunten Bank vor einer grünen Hecke in einem Park

Das Team des Green Office besteht aus fünf Studierenden: (v.l. oben) Jean Herzog, Sarah Rasi, (v.l. unten) Daniel Immer, Lara Schumacher, Greta Lochmann

Nach­hal­tig­keits­preis für Green Office

Seit knapp einem Jahr gibt es an der Universität Innsbruck das erste und bisher einzige Green Office in Österreich. Am gestrigen Montag hat das studentische Nachhaltigkeitsbüro den Sustainability Award für herausragende nachhaltige Projekte an Hochschulen in Wien erhalten. Darüber hinaus wurden auch die klimafreundlichen Reiserichtlinien sowie die Lehrveranstaltung „Sustainability and Climate Change“ des universitätsübergreifenden Netzwerks Aurora ausgezeichnet.

Fünf Studierende arbeiten derzeit im Green Office der Universität Innsbruck am Innrain 13. Dort sammeln sie Ideen und tauschen sich mit den vielen Freiwilligen aus, welche die Initiative unterstützen. Seit Beginn des Studienjahres 2021/22 arbeitet das fünfköpfige Team gemeinsam an der Vision, umfassende Nachhaltigkeit an der Universität Innsbruck als festen Bestandteil bei allen Entscheidungen, bei Forschungsvorhaben sowie in der Lehre, im laufenden Betrieb und in der Governance mitzudenken. „Im ersten Jahr unseres Bestehens war es uns wichtig, dass wir uns als Green Office an der Universität Innsbruck etablieren und alle Studierenden uns als Anlaufstelle für nachhaltige Themen wahrnehmen, auch die, die sich mit dieser Thematik bisher wenig beschäftigt haben. Der Begriff Nachhaltigkeit ist dabei nicht nur auf ökologische Aspekte begrenzt, auch Wirtschaft und Soziales spielen in unserem Verständnis eine wichtige Rolle“, sagt Psychologiestudent Daniel Immer.

Angesiedelt ist das Green Office am Vizerektorat für Infrastruktur der Universität Innsbruck. „Mehr Nachhaltigkeit ist ein zentrales Ziel im Entwicklungsplan der Universität. Um dieses Ziel zu erreichen, wollen wir natürlich auch die größte Gruppe an Universitätsangehörigen, die Studierenden, einbinden. Mit dem Green Office ist es uns gelungen, eine niederschwellige Anlaufstelle für Studierende zu schaffen, die es ihnen ermöglicht, nachhaltige Ideen im universitären Kontext selbstständig zu entwickeln und auch umzusetzen“, sagt Vizerektor Wolfgang Streicher.

Austausch als zentrales Element

Den Austausch mit Mitstudierenden schafft das Team des Green Office über verschiedene Veranstaltungen. „Im März haben wir beispielsweise den Themenmonat Ernährung und Nachhaltigkeit organisiert. Mit verschiedensten Formaten wie Workshops, Vorträgen, PopUp-Ständen und einer Ausstellung haben wir das Thema einer nachhaltigen Ernährung aus unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet“, sagt Geographiestudentin Lara Schumacher.

Kommen Studierende mit eigenen Ideen auf das Team zu, dann unterstützt es mit seiner Expertise, Kontakten und finanziellen Mitteln. Und auch wenn das Green Office keine gewählte Studierendenvertretung ist, vertritt es doch die Interessen von Studierenden im Nachhaltigkeitsbeirat der Universität. Dort kann das fünfköpfige Kernteam an der Gestaltung der Nachhaltigkeitsstrategie für die Universität Innsbruck mitwirken.

Erstes Green Office in Österreich

Entstanden ist die Idee des Green Office bereits vor über 10 Jahren. Das Erste seiner Art wurde bereits 2010 an der Universität Maastricht in den Niederlanden gegründet. Nachdem sich das Modell in Maastricht etabliert hat, haben vier Studierende der ersten Stunde ein soziales Unternehmen mit dem Namen rootAbility (seit 2020 integriert in Students Organizing for Sustainability International) gegründet, mit dem Ziel, das Green-Office-Modell in ganz Europa zu verbreiten. Daraus hat sich schließlich das Green Office Movement entwickelt. Inzwischen gibt es 71 Green Offices in zehn verschiedenen Ländern. In Innsbruck ist die Idee für das erste und bisher einzige Green Office in Österreich im Rahmen der Lehrveranstaltungsreihe „Lectures For Future“ entstanden.

 

Umweltministerin Leonore Gewessler, Nachhaltigkeitskoordinator der Uni Innsbruck Lorenzo Rieg, Mitglied des Green Office Jean Herzog, Vizerektor Bernhard Fügenschuh, Bildungsminister Martin Polaschek.

v.l.: Umweltministerin Leonore Gewessler, Nachhaltigkeitskoordinator der Uni Innsbruck Lorenzo Rieg, Mitglied des Green Office Jean Herzog, Vizerektor Bernhard Fügenschuh, Bildungsminister Martin Polaschek.

Sustainability Award

Seit 2008 wird der als österreichweiter Wettbewerb für Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen gemeinsam alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) für besonders innovative und nachhaltige Hochschulprojekte ausgeschrieben und vergeben. Das Green Office wurde mit dem ersten Preis in der Kategorie Verwaltung und Management ausgezeichnet. Daneben wurden auch die klimafreundlichen Reiserichtlinien sowie die Lehrveranstaltung „Sustainability and Climate Change“ des universitätsübergreifenden Netzwerks ausgezeichnet.

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