Uni diskutiert die Zukunft der Arbeitswelt

Eine hochkarätig besetze Expertenrunde diskutierte am Donnerstag zum aktuellen Thema ‚Arbeitswelt im Umbruch“ im Madonnensaal der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Es war eine Sommerbilanz des SoWi-Clubs, die den zahlreichen ZuhörerInnen neben fundierten Analysen der aktuellen Situation auch spannende Diskussionen bot.
v.l. : Dekan Prof. Dieter Lukesch, Komm.-Rat Dr. Oswald Mayr, Univ.-Prof Ursula Schne …
v.l. : Dekan Prof. Dieter Lukesch, Komm.-Rat Dr. Oswald Mayr, Univ.-Prof Ursula Schneider, Dipl.-Psych. Detlef Bartsch, Dipl.-Vw. Hellmut Buchroithner, Bertram Wolf.

Hoch erfreut zeigte sich der Obmann des SoWi-Clubs Dipl.-Vw Hellmut Buchroithner in seinen Grußworten über das rege Interesse an der Sommerbilanz des SoWi-Clubs der sozialwissenschaftlichen Fakultäten. Trotz der sommerlichen Temperaturen war der Madonnensaal der Theologischen Fakultät bis auf die letzten Reihen mit interessierten ZuhörerInnen und DiskutantInnen gefüllt. „Ein würdiger Veranstaltungsort für den mitgliederstärksten Alumniverein der Universität Innsbruck“, betont Obmann Buchroithner: „Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen Praxis und Universität und wollen den Austausch zwischen AbsolventInnen und Studierenden zum beiderseitigen Nutzen forcieren.“

In ihrem Impulsreferat prognostizierte Prof. Schneider von der Uni Graz Trends für die Arbeitswelt der Zukunft. Neben dem Trend zu Flexibilisierung und Intensivierung der Beschäftigungsverhältnisse, Inhalte, Orte und Entgelte sieht Schneider den Trend zur Erhöhung des Kapitalstockes und der Produktivität sowie den Trend zur Selbstbeschäftigung. „In einer sich verändernden Berufswelt ist es wichtig, sich individuelle Strategien zurechtzulegen. Die Klärung der persönlichen Prioritäten steht im Vordergrund. Nur wer bereit ist, alte Strände zu verlassen, kann neue Ufer erreichen“, resümiert Prof. Schneider.

Komm.Rat. Dr Oswald Mayr (Präsident der Industriellenvereinigung Tirol) wünscht sich für die Tiroler Betriebe, ‚Self-Starter’. Das sind Mitarbeiter, die Lösungen anbieten und motiviert sind, Neues in Angriff zu nehmen. „Wir brauchen eine ‚Veränderungsmentalität’, die einer Arbeitszeitflexibilisierung offen gegenüber steht. Es muss möglich sein, dann zu arbeiten, wenn Arbeit da ist“, erklärt Mayr.

Für Detlef Bartsch, Konzernpersonalleiter International bei Plansee AG hat Personalentwicklung oberste Priorität: „Die Ausbildung der Mitarbeiter steht in einem direkten Zusammenhang mit dem Wohlstand des Unternehmens. Es liegt jedoch in der Verantwortung des Einzelnen, sich für den Arbeitsmarkt fit zu machen“, kommentiert Bartsch, „darüber muss gesellschaftlicher Konsens herrschen.“

Bertram Wolf vom Zukunftszentrum Tirol sieht eine gesellschaftliche Aufgabe in der Mobilisierung von langjährigen Arbeitslosen: „Arbeitslose werden in Österreich verwaltet, statt aktiviert“ kritisiert Wolf. In der Diskussion mit dem Publikum wurden unter anderem Aspekte der Globalisierung und der damit verbundenen Umverteilungsproblematik thematisiert.