Innsbrucker Forscherteams in Frankfurt erfolgreich

Erstmals überhaupt gelang es Forschern der Uni Innsbruck den ersten Preis des deutschen Businessplanwettbewerbs "Science4Life Venture Cup" nach Österreich zu holen. Ein zweites Innsbrucker Team errang den sechsten Platz. Innsbruck kann in der Forschung aber auch in deren Anwendungsrelevanz europaweit ganz vorne mitmischen.
(v.l.n.r.) Alois Rhiel (Hessische Wirtschaftsminister), Peter Kayatz (AlcaSynn), Chri …
(v.l.n.r.) Alois Rhiel (Hessische Wirtschaftsminister), Peter Kayatz (AlcaSynn), Christiane Zwettler (Österreichische Handelsdelegierte in Frankfurt) und Thierry Langer (Inte:ligand)
Der "Science4Life Venture Cup" für die Zukunftsbranchen Biotechnologie, Life Sciences und Chemie ist der größte seiner Art im deutschsprachigen Raum. Er geht aus der Gründerinitiative "Science4Life" des Landes Hessen hervor und fand heuer zum fünften Mal statt. Die beiden Forscherteams aus Innsbruck wurden unter 205 Teilnehmern und insgesamt 69 eingereichten Businessplänen ausgewählt und vom Hessischen Minister für Verkehr, Wirtschaft und Landesentwicklung, Dr. Alois Riehl, ausgezeichnet.

Forschungsergebnisse anwendbar machen

Das Tiroler Siegerprojekt "AlcaSynn", das in einem Team rund um Prof. Helmut Schmidhammer von der Abteilung Pharmazeutische Chemie am Institut für Pharmazie entwickelt wurde, vermarktet zwei neue Wirkstoff-Generationen zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen und chronischen Schmerzen. Diese neuen Wirkstoffe bekämpfen Schmerzen im Vergleich zu Morphium besser und sind weitestgehend nebenwirkungsfrei. Das angestrebte Geschäftsmodell sichert sowohl mittelfristig erste Umsätze als auch langfristige Kapitalrückflüsse und wurde mit einem Preisgeld in der Höhe von € 30.000 honoriert. Den sechsten Platz erreichte ein Team rund um Prof. Thierry Langer vom Institut für Pharmazie mit seiner Geschäftsidee "Inte:ligand". Dieses Projekt sieht vor, der Pharmazeutischen Industrie einzigartige, integrierte Softwareprodukte im Bereich Leitstruktursuche und -optimierung anzubieten. Mit Hilfe der neuen Software können F&E-Prozesse am Beginn der Medikamentenentwicklung wesentlich optimiert und beschleunigt sowie die Drop-out Rate und das Risiko erheblich reduziert werden. Das Team um Prof. Langer erhielt für diese Idee € 1.500 Preisgeld.

Erfolgreicher Weg der Universitätsleitung

Diese Erfolge beweisen, dass die Universität Innsbruck mit der Schaffung von Ausgründungszentren wie dem CAST, das die beiden Preisträgerteams bei der Unternehmensgründung begleitet, eine Lücke gefüllt und ihre Chancen im europäischen Umfeld rechtzeitig verbessert hat. Auch die Qualität von Businessplanwettbewerben wie Adventure X tragen dazu bei, ein gründerfreundliches Klima mit besten Voraussetzungen für die Innsbrucker Forscherinnen und Forscher zu schaffen.

Künftige Forschung gefährdet

Die aktuellen Entwicklungen in der öffentlichen Forschungsförderung stimmen jedoch trotz aller Freude über die immer wieder erfolgreichen Wissenschaftler der Universität Innsbruck bedenklich. Durch Kürzungen beim FWF oder massive Einschnitte in den Universitätsbudgets wird es immer schwieriger, die hohe Qualität der Forschung langfristig aufrecht zu erhalten. Die Folgen der derzeitigen finanziellen Einbrüche in der Forschungsförderung werden sich erst längerfristig auswirken und bedrohen die nachhaltige Positionierung der österreichischen Forschung. (sr/us/cf)