Reif für die Wirtschaft

Zwei Siegerteams beim Businessplanwettbewerb AdventureX 2003 kommen aus der universitären Life Science-Forschung. Letzte Woche wurden die Siegerprojekte am Planötzenhof prämiert. Die Auszeichnung der Projekte inte:ligand und BioMare unterstreicht das hohe Wirtschaftspotential der universitären Forschung.
A. Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. phil. Helmut Schmidhammer vom Team BioMare, Franz Reis …
A. Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. phil. Helmut Schmidhammer vom Team BioMare, Franz Reisner vom Sieger-Team OBS - on the roof, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. rer. nat. Thierry Langer vom Team Inte:Ligand.
Die prämierten universitären Teams belegten den zweiten und dritten Platz und wurden als Vorzeigebeispiele für die Verknüpfung universitärer Wissenschaft mit wirtschaftlichem Output präsentiert. Das Projekt inte:ligand unter Leitung von Prof. Thierry Langer vom Pharmazeutischen Institut wurde mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Die Geschäftsidee inte:ligand bietet der pharmazeutischen Industrie einzigartige, integrierte Software-Produkte im Bereich Leitstruktursuche und -optimierung, welche die F&E-Prozesse am Beginn der Medikamentenentwicklung wesentlich optimieren und beschleunigen sowie Drop-out Rate und Risiko reduzieren. Den Kunden von inte:ligand wird die Einsparung von erheblichen Finanzmitteln im F&E-Bereich ermöglicht. Der dritte Platz ging an das Projekt BioMare unter Leitung von Prof. Helmut Schmidhammer, Leiter der Abteilung Pharmazeutische Chemie am Pharmazeutischen Institut. Das Business-Modell BioMare entwickelt und vermarktet eine Familie von Schmerz-Wirkstoffen, die Schmerzen im Vergleich zu Morphium besser bekämpfen und weitgehend frei von Nebenwirkungen sind. Schmerz-Wirkstoffe, die dort wirken, wo der Schmerz im Körper lokalisiert wird, und nicht im Gehirn, wo sie Nebenwirkungen verursachen. Für weit verbreitete chronische und sehr starke Schmerzen ermöglichen BioMare-Produkte eine optimale Schmerztherapie. Die Wirkstoffe befinden sich bereits in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Das angestrebte Geschäftsmodell sichert sowohl mittelfristig erste Umsätze durch die Einbindung eines strategischen Entwicklungspartners, als auch langfristige Kapitalrückflüsse durch umsatzabhängige Lizenzeinnahmen.

Beide Preisträger werden vom Gründungszentrum CAST betreut. Beispielsweise wird das Team BioMare von CAST mit Projekt-Management und Infrastrukturleistungen sowie über eine Pre Seed-Förderung finanziell unterstützt. Die Unternehmensgründung BioMare ist in eineinhalb Jahren vorgesehen. "Mit der Einrichtung des Gründungszentrums CAST hat die Universität Innsbruck 2002 einen wichtigen Meilenstein in der wirtschaftlichen Verwertung der Forschung gesetzt", so CAST-Geschäftsführer Christian Mathes. CAST arbeitet seither an zwei Fronten der universitären Forschungsverwertung. Zum einen stimuliert CAST Interesse und eine positive Atmosphäre für universitäre Ausgründungen. Zum anderen begleitet CAST Forscher und Gründungsinteressierte von der Idee bis zur Unternehmensgründung. "Businessplanwettbewerbe können für die Erstellung eines Business-Konzeptes mit Unterlagen, Coaching-Abenden und Seminarwochenenden sehr wertvoll sein. Man wird bei der Konzipierung zur Umsetzung seines Geschäftsplanes hervorragend unterstützt. Qualifizierte Feedbacks der Juroren helfen, ein Konzept über die drei Phasen des Wettbewerbs immer weiter zu optimieren. Und letztendlich erleichtert ein attraktives Businesskonzept die Ansprache von Financiers erheblich", so Preisträger Helmut Schmidhammer. (cf)