Böhm-Bawerk-Lectures 2001

Zum Auftakt eines Symposiums des an der SoWi neugegründeten Centre for the Study of International Institutions (CSI) finden heute zwei Böhm-Bawerk-Vorlesungen statt. Zwei anerkannte Ökonomen referieren über die Rolle internationaler Institutionen in einer sich globalisierenden Welt.
Böhm-Bawerk-Lectures 2001
Böhm-Bawerk-Lectures 2001
Prof. Peter Bernholz, Emeritus an der Universität Basel, stellt in seinem Vortrag die Aktivitäten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) dar und fragt, inwieweit die Bank mit ihrer Arbeit einen positiven oder negativen Effekt auf das internationale Finanz- und Geldwesen ausübt. Prof. Bernholz gehört zu den profiliertesten Ökonomen im deutschen Sprachraum. In fast 200 wissenschaftlichen Publikationen hat er sich mit Fragen aus den Bereichen Politische Ökonomie, Österreichische Kapitaltheorie, Geldtheorie und -politik, und Wirtschafts- und Ideengeschichte befasst.

Mit der Rolle der WTO in der sich wandelnden Weltwirtschaft befasst sich Prof. David Greenaway von der University of Nottingham. In seinem Vortrag stellt er die Entwicklung des Freihandelsabkommens GATT bis zur Einrichtung der Welthandelsorganisation WTO dar und definiert die Schlüsselaufgaben einer neuen Welthandelsrunde. Prof. Greenaway ist Experte für internationale Handelspolitik und Berater zahlreicher internationaler Institutionen.

Seit über 20 Jahren führt die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck Böhm-Bawerk-Vorlesungen durch. Anerkannte internationale Experten referieren dabei zu aktuellen wirtschaftswissenschaftlichen Themen. Frühere Referenten waren zum Beispiel die Nobelpreisträger Reinhard Selten, Franco Modigliani und James M. Buchanan sowie der Tschechische Ministerpräsident Václav Klaus. Die Böhm-Bawerk-Lectures werden von der Tiroler Sparkasse Bank finanziert.

Eugen Ritter von Böhm-Bawerk, geboren 1851 in Brünn, lehrte ein knappes Jahrzehnt an der Universität Innsbruck. Seine wichtigsten wissenschaftlichen Werke, die kapitaltheoretischen Untersuchungen, veröffentlichte er in seinen Innsbrucker Jahren. Mit ihnen avancierte er in kurzer Zeit zu einem der berühmtesten Nationalökonomen der Welt. Böhm-Bawerk wirkte mehrfach als Finanzminister, war Professor in Innsbruck und an der Universität Wien und stand als Präsident der Akademie der Wissenschaften vor. Er starb 1914 unerwartet während eines Ferienaufenthaltes in Kramsach, Tirol.