Neues Kompetenzzentrum für Anpassung an den Klimawandel kommt nach Tirol

Das von der Uni Innsbruck und dem alpS-Zentrum koordinierte K1-Zentrum „alpS – Centre for Climate Change Adaptation Technologies“ wurde heute in Wien von einer internationalen Jury zur Förderung empfohlen. Für die Entwicklung von neuen Technologien und Strategien im Umgang mit dem Klimawandel in Gebirgsregionen stehen in den kommenden vier Jahren mehr als 18 Mio. Euro zur Verfügung.
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© Rainer Sturm / PIXELIO

„Es handelt sich bei diesem Zentrum um eine der größten Technologie- und Forschungsinvestition in Westösterreich“, freut sich Forschungsvizerektor Prof. Tilmann Märk über die positive Entscheidung der Gutachter. „An der Universität Innsbruck forschen seit Jahren zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet des Alpinen Raumes und des Klimawandels, und dieses Forschungsgebiet stellt einen der Schwerpunkte an der Leopold-Franzens-Universität dar“, betont Märk. „Das neue K1-Zentrum wird die universitäre Forschung substantiell ergänzen und erweitern, insbesondere im Bereich der anwendungsorientierten Forschung.“ Von der Universität Innsbruck waren neben Konsortialsprecher Märk, der Geograph Prof. Johann Stötter sowie Prof. Annegret Thieken vom Institut für Infrastruktur, die wissenschaftliche Leiterin von alpS, federführend an den Vorbereitungen für das Kompetenzzentrum beteiligt.

 

Auch die für Kompetenzzentren zuständige Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf freut sich über den bewilligten Antrag: „Ich bin sehr stolz, dass Tirol nun neben dem Krebsforschungszentrum Oncotyrol ein zweites K1-Zentrum beheimaten wird. Das neue Zentrum passt perfekt in das Technologieprofil unseres Landes und wird unseren Standort nachhaltig stärken. Gerade wir im alpinen Raum sind von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, so ist es naheliegend ein Forschungszentrum in diesem Bereich zu etablieren.“ Für die Forschungsarbeiten stehen in den ersten vier Jahren insgesamt rund 18 Millionen Euro zur Verfügung. Die Bundesförderung von etwa 6 Millionen Euro wird ergänzt durch Mittel der Tiroler Zukunftsstiftung sowie Förderungen aus Vorarlberg. Weitere 45 % des Budgets kommen aus der Wirtschaft. „Trotz der momentan schwierigen wirtschaftlichen Situation beteiligen sich zahlreiche Wirtschaftspartner mit großer Begeisterung an dieser Technologieinitiative“, hebt Vizerektor Märk das Engagement der Wirtschaft hervor. „Unternehmen profitieren durch eine Beteiligung vom direkten Zugang zu neuesten Forschungsergebnissen und deren unmittelbaren Nutzung, was erhebliche Marktvorteile mit sich bringt“, ergänzt alpS-Geschäftsführer Dr. Eric Veulliet.

 

In den kommenden Jahren werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Innsbruck gemeinsam mit über 50 Unternehmen und weiteren 20 akademischen Partnern aus dem In- und Ausland (wie z.B. BOKU in Wien und EURAC in Bozen) im neuen K1-Zentrum alpS Technologien und Strategien für vom Klimawandel besonders stark betroffene Gebirgsräume erarbeiten. Das Spektrum ist dabei sehr weit gefasst: Einerseits geht es darum, neue Schutzmechanismen gegen Naturgefahren wie Hochwasser, Murenabgänge oder Stürme zu entwickeln. Andererseits sollen mit Hilfe intelligenter Gebäudetechnologien und der Optimierung erneuerbarer Energiequellen Anpassungen bei der Energiebereitstellung und Energienutzung entwickelt werden, die gleichzeitig dazu beitragen, Emissionen zu verringern und damit der Ursache für den Klimawandel zu begegnen. Ein weiterer Aspekt des K1-Zentrums alpS liegt z.B. darin, neue kreative Wege aufzuzeigen, wie der Tourismus den Klimawandel für sich nutzen könnte.

 

Das Förderprogramm COMET (Competence Centers for Excellent Technologies) ist eine Initiative des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie sowie des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend. Mit der Abwicklung ist die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) betraut.