Kommunikation mit Stakeholdern: sprechen oder doch lieber schweigen?

Was soll durch Unternehmenskommunikation erreicht werden? Und wer kommuniziert mit wem? Diesen Fragen ging Dr. Hanno Bästlein in seinem Vortrag „Der Umgang mit Stakeholder-Gruppen: erfolgreiches Beziehungsmanagement als Aufgabe der strategischen Unternehmensentwicklung“ nach.
Dr. Hanno Bästlein
Dr. Hanno Bästlein

Jedes Unternehmen hat Stakeholder. Auch die Universität Innsbruck, wie Rektor Prof. Dr. Manfried Gantner in seiner Begrüßung zur Veranstaltung am Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie betonte. „Die Stakeholder der Universität sind zum einem natürlich unsere Mitarbeiter, von denen wir über 3000 haben“, so Gantner. Weiter nannte er die Studenten, Unternehmen, mit denen die Universität zusammen arbeitet oder die Gesellschaft, da die Universität einen Lehrauftrag zu erfüllen habe. „Hieran lässt sich bereits erkennen, dass das Thema des heutigen Vortrages ein sehr wichtiges ist“, betonte Gantner und freute sich, dass mit Hanno Bästlein ein Mann aus der Praxis referieren wird.

Der Bezug zur Praxis und eigene Erfahrungen, die Bästlein gesammelt hat, standen dann auch im Mittelpunkt seines Vortrages. Nach einer kurzen Erklärung, was unter Unternehmenskommunikation zu verstehen ist und mit wem ein Unternehmen kommunizieren muss, widmete sich Bästlein seinem ersten Beispiel aus der Zeit, als er bei der Wiener Firma VA Tech beschäftigt war.

 

Überlegt kommunizieren

Bästlein zog in seinem Vortrage die Schlussfolgerung, nicht zu kommunizieren. „Natürlich können Sie nicht nicht kommunizieren, wie schon der Österreicher Paul Watzlawick sagte“, doch sollte Kommunikation immer wohl überlegt stattfinden. Wichtig sind hierbei die Stakeholder, so Bästlein. „Bei einer stabilen Eigentümerstruktur oder wenn sie viel Geld verdienen können sie entspannter reagieren. Da ist der Druck zu kommunizieren nicht so groß und nichts zu sagen, meistens besser“. Auch betonte er, dass es wichtig ist, darauf zu achten, mit wem kommuniziert wird. „Bauen sie sich ein Netzwerk auf und behandeln sie eine Handvoll Journalisten fair, dann behandeln die sie auch fair“ war sein Rat im Umgang mit den Medien.

 

Auch in der anschließenden Diskussion riet Hanno Bästlein immer wieder dazu, als Unternehmen so wenig wie möglich zu kommunizieren und im Vorfeld keine großen Ankündigungen zu machen. „Dann kommt so etwas wie der 11. September und sie kommen in Erklärungsnot, da sie ihre Versprechungen nicht einhalten können.“ Kommunikation sei auch immer ein Abwägen des Nutzens. Dient es dem Unternehmen, wen ich kommuniziere? „Nur wen sie diese Frage mir ja beantworten können, sollten sie aktiv werden.“ Manchmal ist schweigen besser als reden. Ein guter Rat, mit dem der Abend schloss.