Destination Brenner

Die besten Projektarbeiten von Studierenden zum Thema „Destination Brenner“ der Institute Unternehmensführung, Tourismus und Dienstleistungswirtschaft sowie Städtebau und Raumplanung wurden am Montag im Archiv für Baukunst im ehemaligen Adambräu ausgezeichnet. Ziel dieser interdisziplinären Lehrveranstaltung war die gemeinsame Konzipierung und Neuentwicklung einer bereits bestehenden Destination, beginnend von der Analyse der Ist-Situation bis hin zur räumlichen und atmosphärischen Gestaltung.
Lucky Mountain - erster Preis
Lucky Mountain - erster Preis
„Seit kurzem ist die spezielle Grenzsituation zwischen Italien und Österreich, also Süd-Nord weggefallen und ließ an der zeitweise heiß umstrittenen Brennergrenze eine neue Situation entstehen. Der Wettbewerb und die dazugehörige Prämierung der Projektarbeiten betrifft diese neue Situation“, erklärt Vizerektor Tilmann Märk den rund 70 Gästen, die der Preisverleihung sowie der anschließenden Ausstellungseröffnung beiwohnten. „In der Praxis ist es notwendiger denn je, fundierte Projekte zu entwickeln und vor allem umzusetzen“, betont Märk die Bedeutung dieser fächerübergreifenden Zusammenarbeit. Die Arbeiten stellen eine Kooperation zwischen den beiden Instituten für Unternehmensführung, Tourismus und Dienstleistungswirtschaft sowie Städtebau und Raumplanung dar. Vor allem die „Destination Brenner“ benötigt dieses interdisziplinäre Zusammenwirken von Wirtschaft, Tourismus, Städtebau, Architektur und Landschaft.

Unter der Leitung von Prof. Klaus Weiermair vom Institut für Unternehmensführung, Tourismus und Dienstleistungswirtschaft und Dr. Maria Schneider vom Institut für Städtebau und Raumplanung wurden 10 Gruppen aus jeweils 2 Studierenden der Architektur und der Betriebswirtschaft gebildet. Die Jury beurteilte insgesamt 10 Projektvorschläge zu optimalen wirtschaftlichen und kulturellen Nutzung des Ortes Brenner sowie der Umgebung. Die Ideen reichten von verschiedensten Themenparks (Thermen u.a.) mit Einkaufsmöglichkeiten bis hin zu Museen, zum Erhalt des Brenner-Orts sowie zu landschaftlich geprägten Ergänzungen durch gärtnerische Maßnahmen.

In einem Vortrag hatten die Verfasser der Projekte am vergangenen Freitag die Möglichkeit, ihre Arbeiten kurz vorzustellen und die Fragen der Jury zu beantworten. Den Vorsitz der hochrangigen Jury übernahm der Architekt Prof. DI Andreas Gottlieb Hempel. Weitere Mitglieder waren die Architektin DI Erika Schmeissner-Schmid, Architekt DI Erich Wucherer, Kurt Hasenbacher (TVB Wipptal), Mag. Christian Dotzauer (Designer Outlet Brenner) und Dr. Thomas Aichner (Südtirol Marketing). Nach eingehender Diskussion entschieden sich die Jurymitglieder einstimmig dafür, zwei gleichrangige erste Preise mit jeweils 700 Euro zu vergeben.

Elisabeth Bolda, Maria Wirtenberger, Marika Tappeiner und Angelica Granruaz erarbeiteten in ihrem Projekt „CIP – Climate Infotainment Park“ einen klimatischen Themenpark mit Schnee, Wind, Regen, Föhn u.a. kombiniert mit Restaurants, Shops und integriertem Bahnhof. In „Lucky Mountain“ schlugen Doris Baumann, Hemma Niederegger, Christian Augschöll und Bernhard Tontsch eine große Entertainmentanlage mit zahlreichen Vergnügungsmöglichkeiten inkl. Casino, Shopping, Handel, Gastronomie als Lösung für den Brenner vor.

Gegensätze als Lösung
Bei den beiden ausgezeichneten Arbeiten handelt es sich um zwei konträre Positionen, die zwischen den „Wirtschaftlern“ und „Architekten“ als kontroverse Lösungen für die Situation am Brenner bevorzugt wurden. Die „Wirtschaftler“ tendierten zu einer überwiegend kommerziellen Lösung, während die „Architekten“ eine kulturell geprägte Lösung bevorzugten. Für beide Positionen fanden sich gleichermaßen Befürworter. Durch diese Entscheidung wird die Bandbreite der Möglichkeiten den Brenner zu entwickeln, dargestellt werden.

„Mountain Experience” von Andreas Thaler, Werner Gschwenter, Nicole Huber und Claudia Wiedemair wurde von der Jury mit dem dritten Preis (400 Euro) ausgezeichnet. Dieses eher sehr zurückhaltende Projekt stellt ein Museum der Geologie als Alternative zu einer rein kommerziellen Nutzungen dar.

Weiters beschloss die Jury einstimmig, eine erste Anerkennung mit 200 Euro Preisgeld an die Arbeit „Raststadt Brenner“ von Nina Wolf, Petra Unterholzer, Markus Englisch, Florian Perotti zu vergeben. Diese Arbeit ist eine Kombination aus Shopping und Entertainment.

Ebenfalls eine Anerkennung mit 200 Euro bekam die Arbeit „Sinnespark“, die in erster Linie auf die weitgehende Erhaltung des Ortes Brenner, des Erlebnisses der fünf Sinne und einer landschaftlich geprägten Ergänzung durch gärtnerische Maßnahmen darstellt. Besonderer Dank gilt auch den Sponsoren, ohne die das Projekt kaum möglich gewesen wäre: Dr. Engl vom Südtirolmarketing, Jurymitglied Kurt Hasenbacher (TVB Wipptal), das Land Tirol, Abteilung Kultur, Mag. Seufert von der Tirolwerbung sowie Mag. Christian Dotzauer vom Designer Outlet Brenner, ebenfalls Mitglied der Jury. Die Projekte sind bis einschließlich Freitag, den 4.02.2005, im ehemaligen Adambräuhaus im 3. Stock ausgestellt. (bb)