Jesuitenkirche erstrahlt in neuem Glanz

Durch die Renovierung der Jesuitenkirche konnte ein neuer Zugang zur Krypta und die baulichen Vorraussetzungen für kirchliche Veranstaltungen geschaffen werden. Einzigartig ist das Mietverhältnis: Mit der Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG) als Vermieter, der Universität Innsbruck als Mieter und dem Jesuitenkolleg als Nutzer der Universitätskirche.
Jesuitenkirche
Jesuitenkirche
Die Geschichte der Jesuiten ist eng mit der Entwicklung der Universität Innsbruck verbunden: Mit der Eröffnung der Schule der Jesuiten im Jahr 1562 wurde der Grundstein für eine Universität in Innsbruck gelegt. Schon im Jahr 1669 gründete Kaiser Leopold I. aufgrund steigender Schülerzahlen die heutige Universität Innsbruck.

Im Jahr 1777 wurde die Jesuitenkirche auch zur Universitätskirche erklärt und seit dieser Zeit finden hier die Universitätsgottesdienste statt. Mit der Sanierung wurden die Vorraussetzungen für die Weiterentwicklung der akademischen Kirchengemeinschaft geschaffen.

Gestiftet wurde die Jesuitenkirche von Erzherzog Leopold V. und seiner Frau Claudia von Medici. Sie liegen in der Krypta gemeinsam mit ihren Kindern begraben. Nun, nach der Sanierung "verfügt die Krypta über einen würdigen Zugang zu den beiden Stiftern, Leopold und Claudia", freut sich Kirchenrektor Pater Robert Locher. Die Grundsteinlegung zum Bau der Kirche erfolgte am 30. Mai 1627. Als "Architekt" fungierte Santino Solari, der Erbauer des Salzburger Doms. Dies erklärt auch die Ähnlichkeit von Kuppel und Doppelturmfassade mit der fürsterzbischöflichen Salzburger Hauptkirche. Die baukünstlerische Bedeutung der Jesuitenkirche liegt in ihrer frühbarocken Fassade. Sie hebt sich mit ihrer strengen Gliederung angenehm ruhig von den vielen Spätbarock-Bauten Innsbrucks ab.

Im Zuge der Generalsanierung der alten Universität Innsbruck wurde von 1990 bis 1998 die Fassade der Universitätskirche erneuert. Anfang 2003 wurde mit der Sanierung und Restaurierung des Innenraums begonnen. In Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wurden die letzten Kriegsschäden behoben. Die Arbeiten des Haller Architekten DI Helmut Dreger umfassten hauptsächlich die Reinigung der Raumschale, die Erneuerung der Fenster, Festigung der Stukkaturen an Wand- und Deckenflächen, sowie die Rekonstruktion des 1944 zerstörten Hochaltares. "Ich freue mich, dass es im gemeinsamen Bemühen gelungen ist, das nun der Innenraum der Kirche grundlegend restauriert und der Hochaltar neu aufgerichtet werden konnte", so LH DDr. Herwig van Staa. Es ist schön, "dass dieses nicht nur für die katholische Kirche sondern auch architektonisch und historisch bedeutsame Gotteshaus wieder in neuem Glanz erstrahlt", van Staa weiter.
Jedoch die Renovierung der Jesuitenkirche stellt erst einen Startschuss dar, denn "bei der Innsbrucker Universität gibt es noch viel zu tun", erklärt BIG-Geschäftsführer Dr. Hartwig Chromy. So plant die BIG für den Ausbau der nächsten Jahre ein Budget von 40 Millionen Euro ein. Es wird bereits in der Fertigstellungsphase schon über eine Erweiterung des ICT-Technologieparks nachgedacht. Außerdem gibt es konkrete Vorstellungen über die Sanierung der Bibliothek der GeiWi, sowie der Verbesserung der Standards des Institutsgebäudes der neuen Chemie. (mer)