Die Stadt Innsbruck und ihre Universitäten

Im Rahmen einer Pressekonferenz informierten gestern der Rektor der Leopold-Franzens-Universität Manfried Gantner und der Rektor der Medizinischen Universität Hans Grunicke Bürgermeisterin Hilde Zach über die ersten Erfahrungen mit den neuen Universitätsstrukturen, über ihre Probleme und Anliegen. Auch künftige Bauvorhaben und die geistige Ausrichtung für die Zukunft wurden mit der Stadtpolitikerin diskutiert.
Stadt Uni
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Universitätsstadt Innsbruck
"Der Stellenwert der Universitäten für das Selbstverständnis der Stadt im wissenschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich ist groß", betonte Bürgermeisterin Hilde Zach am Beginn des gestrigen Pressegesprächs. Zach bezeichnete die Universität mit ihren etwa 23.000 Studierenden als wesentlichen Faktor zur Mitbestimmung des Stadtbilds von Innsbruck.

Finanziell wurde die Universität Innsbruck maßgeblich durch den von der Stadt eingerichteten Universitätsfonds unterstützt. Bisher wurden viele Bauvorhaben über den Uni-Fond realisiert, nun werden die Gelder der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gewidmet. In den Jahren 2000 bis 2004 erhielt die Universität insgesamt 1,2 Mio. Euro.

Gutes Zeugnis für die Stadt Innsbruck
"Das Zeugnis der Universitäten für ihre Stadt ist gut", zeigt sich Rektor Manfried Gantner zufrieden und unterstreicht in seiner Stellungnahme besonders die Bedeutung der bereits bestehenden Beziehungen zwischen Universität und Stadt Innsbruck hinsichtlich der erwähnten finanziellen Unterstützung. "Dass solch intensive Förderungen seitens der Stadt keine Selbstverständlichkeit sind, zeigen Erfahrungsberichte der vergangenen Rektorenkonferenzen", berichtet Gantner. "Innsbruck ist eine Stadt, wo sich die Unis wohl fühlen können."

Schwerpunktsetzung an der LFU
An der LFU will sich Rektor Gantner nach der Umsetzung des neuen Organisationsplanes in erster Linie auf die Profilbildung und die Schwerpunktsetzung konzentrieren. Das Gebiet der Informatik und der Quanteninformatik, der Bereich Alpiner Raum, Umwelt und Nachhaltigkeit, das Zentrum für molekulare Biowissenschaft und der breite Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften sollen verstärkt hervorgehoben werden. An der Theologischen Fakultät etwa, wird man sich dem Thema Weltordnung, Religion, Umgang mit Gewalt und Menschenrechte widmen. Im Großthema "Alpiner Raum"  sieht Rektor Gantner weiters eine Möglichkeit, "die LFU als Weltzentrum aufzubauen, nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit Innsbruck als Sitz des ständigen Sekretariats der Alpenkonvention."

Kooperation Medizinische Universität und Stadt Innsbruck
Ein weiterer Schwerpunkt des Pressegespräches am Mittwoch war das erst vor kurzem gegründete Centrum für Molekulare Biowissenschaften. "Die "Life Sciences" sind ein zukunftsträchtiges und sehr wichtiges Gebiet, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Der Konkurrenzdruck in Österreich und auch auf internationaler Ebene wächst und speziell hier streben wir nach einer intensiven Zusammenarbeit", sind sich beide Rektoren einig. Aber nicht nur im Bereich Life Sciences setzt man auf Zusammenarbeit: das von der MUI geplante Sportmedizinische Zentrum soll eng mit dem Universitätssportzentrum der LFU zusammenarbeiten. Auch hier soll die räumliche Infrastruktur mit Unterstützung der Stadt zur Verfügung gestellt werden. In diesem Fall ist das Areal westlich des Westfriedhofs im Gespräch. Bürgermeisterin Hilde Zach abschließend: "Gemeinsam mit der Stadtplanung werden wir sinnvolle Überlegungen anstellen!“ Sowohl Stadt und Universitäten stehen im internationalen Wettbewerb und gemeinsam will man den Standort Innsbruck fördern. (bb)