Bibliophile Schätze der UBI im Congress

Die Seniorenmesse "SenAktiv" im Innsbrucker Congress war für die Universitätsbibliothek Innsbruck ein geeigneter Anlass, um wieder einmal die Speicher zu öffnen und die dort verwahrten Preziosen im Rahmen einer Akademie im Congress der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Stundenbücher in der Vitrine im Congress
Die Stundenbücher in der Vitrine im Congress
Gezeigt werden wertvolle Faksimileausgaben von historischen Stundenbüchern, die durch ihre hohe künstlerische Qualität beeindrucken. Stundenbücher sind nicht nur Meisterwerke spätmittelalterlicher Buchkunst und damit wertvollster Bibliotheksbestand, sondern auch Zeugen des etwas anderen Umgangs mit der Zeit im Mittelalter. Bevor diese nämlich durch mechanische Messbarkeit in klar abgegrenzte Abschnitte eingeteilt werden konnte, dienten offizielle Gebetsstunden der Gliederung des Tages. Fromme Laien orientierten sich am Beispiel des Klerus und folgten dem kirchlichen Programm der täglichen Anbetung mit Hilfe von eigens entwickelten Gebetsbüchern. Diese Gebets- oder Stundenbücher waren aber nicht nur Gebrauchsartikel und Begleiter im geistlichen Alltag. Vielmehr veranschaulichten sie den gesellschaftlichen Status und den Reichtum ihrer jeweiligen bibliophilen Besitzer. Die Universitätsbibliothek Innsbruck zeigt nun im Congress Innsbruck drei besonders schöne Faksimile-Exemplare dieser Stundenbücher aus ihrem reichhaltigen Fundus. Präsentiert werden ein Stundenbuch der Sforza, das Offizium der Madonna sowie ein Brevier, nämlich das Buchaltärchen von Herzog Phillip des Guten von Burgund.

Die Präsentation dieser Stundenbücher ist der Startschuss zu einer dauerhaften Präsenz der Universitätsbibliothek im Innsbrucker Congress. Direktor Lamp übergab dem Leiter der UB, Dr. Martin Wieser, eine Vitrine, die die Tiroler Landes- und Universitätsbibliothek künftig monatlich mit jeweils neuen Kostbarkeiten bestücken wird. Landesrätin Elisabeth Zanon freute sich im Rahmen der Übergabe besonders über diese Vitrine und bezeichnete sie als "Keimzelle für die Vermittlung des Wertes des Buches" im Seminarbereich des Congress Innsbruck.