Präsident Dinkhauser zu Gast an der Uni

Als Gast des Rektors präsentierte gestern der Präsident der Tiroler AK, Fritz Dinkhauser, den aktuellen Bericht zur Lage der Arbeitnehmer in Tirol vor interessierten Uniangehörigen. Besonders bemängelte er dabei, dass die Bruttoverdienste in Tirol - verglichen mit anderen Bundesländern - deutlich hinterher hinken und dennoch die Lebenshaltungskosten hier sehr hoch seien.
AK-Präsident Fritz Dinkhauser und Rektor Prof. Hans Moser
AK-Präsident Fritz Dinkhauser und Rektor Prof. Hans Moser
Dinkhauser plädierte eindrucksvoll dafür, sich der Entmenschlichung und Durchökonomisierung der Gesellschaft entgegenzustellen. "Ich habe nichts gegen die Wirtschaft, wir sind alle ein Teil von ihr und leben von ihr. Aber auch in der Wirtschaft muss das Wohl der Menschen im Mittelpunkt stehen. Alles andere macht keinen Sinn."

Zukunft der Arbeit gemeinsam erforschen

In diesem Zusammenhang betonte Dinkhauser die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit der Universität, vor allem dann, wenn es darum geht die Zukunft der Arbeit und die Zukunft der Gesellschaft zu erforschen. Hier bat er um konkrete Projekte, an denen sich die AK beteiligen könnte oder die gemeinsam betrieben werden könnten. Beispiele dafür wären eine breite Erforschung der Zukunft des Tourismus in Tirol und die Erarbeitung neuer Berufsbilder als Alternative oder als Ergänzung zu den heutigen.

Lebenserfahrung ein wichtiger Faktor

Bei der Ausbildung sei die Kenntnis des Lebens laut Dinkhauser oft viel wichtiger als die reine Fachkompetenz. Daher sei auch die universitäre Ausbildung so wichtig, da sie genau diese Werte und Erfahrungen vermittle. Angesprochen auf die aktuellen Pläne der Regierung betonte Dinkhauser, dass er gegen die Ausgliederung der Medizin sei und auch gegen die massiven Eingriffe in die universitäre Mitbestimmung. Besonders problematisch sei es, so Dinkhauser, auch die wissenschaftliche Forschung - wie derzeit geplant und umgesetzt - immer stärker von wirtschaftlichen Interessen abhängig zu machen. "Es ist der große Vorteil in Europa gewesen, dass bei uns wissenschaftliche Forschung weitgehend frei war. Diesen Weg zu verlassen ist sich nicht sehr schlau", betonte er.