Politiker drücken wieder die Schulbank

35 Tiroler Politikerinnen und Politiker besuchen die diesjährige Universitätsakademie Politische Bildung, die heute begonnen hat. Dieses Fortbildungsprogramms für Gemeinderäte und Landtagsabgeordnete sowie für Kammerfunktionäre findet heuer zum zweiten Mal statt.
Universitätsakademie Politische Bildung
Universitätsakademie Politische Bildung
Veranstaltet wird das Programm vom Institut für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) bzw. dem Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck sowie dem Tiroler Volksbildungswerk. Der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier vom IFF betonte in seinem Eröffnungsvortrag die Überparteilichkeit der Akademie: "Die Politische Bildung hat es endlich geschafft, nicht mehr mit einem roten, schwarzen, blauen oder grünen Etikett zwangsbeglückt zu werden." Es gehe nicht darum, den Parteiakademien Konkurrenz zu machen. Doch viele Gemeinde- und Landespolitiker hätten ein großes Informationsbedürfnis über Österreichs politische Institutionen, über Wahlprozesse, und vor allem auch über das Wechselspiel zwischen Politik und Medien. "Wir helfen jenseits der Parteigrenzen Hintergründe zu verstehen und Zusammenhänge praxisbezogen zu analysieren, um sich als Politiker sinnvoll engagieren zu können," so Filzmaier.

Der Landtagsabgeordneter Josef Hechenbichler meint als Mann der Praxis: "Der berufliche Alltag eines Politikers wird gemeinhin unterschätzt. Die Anforderungen, auf die man dabei trifft, sind so vielfältig, dass Motivation allein nicht genügt und eine berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung von politisch arbeitenden Menschen ein unbedingtes Muss sein sollte, um sich verantwortungsvoll für die Anliegen der Wähler einzusetzen."

Nach einem großen Erfolg im Vorjahr enthält das aktuelle Programm der Akademie zwei Veranstaltungsreihen. Ein Modul über "Politik in Österreich" richtet sich an NeueinsteigerInnen und das Modul "Politischer Wettbewerb" bildet die Fortsetzung zum letzten Jahr. Nach einem gemeinsamen Blocktermin zu den rechtlichen Grundlagen des politischen Systems in Österreich beinhaltet jedes Modul vier Seminare, die als 2-tägige Blockveranstaltungen in Innsbruck abgehalten werden.

Das Einleitungsseminar bietet vor allem eine Auseinandersetzung mit Verfassung und Verfassungswirklichkeit für Bund, Länder und Gemeinden. Weitere Seminarinhalte für NeueinsteigerInnen sind Macht und Kontrolle von Parlament, Regierung und Gerichtsbarkeit, Parteien und Wahlen, Österreich in der EU und im internationalen System, sowie Demokratiemodelle und politisches Alltagsverständnis. Für die Fortgeschrittenen gibt es zusätzlich Angebote sowohl über das System der Massenmedien und für ein Medientraining im Umgang von Politikern mit Journalisten als auch über die Kunst der Wahlkampfführung und des Lobbying.