Weltgerichtshöfe – wir kommen!

Vom 20. bis zum 24. Jänner besuchten Studierende der Rechts- und Politikwissenschaft den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY), den Internationalen Gerichtshof (IGH), den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) sowie die Einrichtung Eurojust und die österreichische Botschaft in Den Haag.
Studiernde der Uni Innsbruck besuchten internationale Gerichtshöfe in Den Haag. [Foto …
Studiernde der Uni Innsbruck besuchten internationale Gerichtshöfe in Den Haag. [Foto: Nicole Ehlotzky]

Organisiert und geleitet wurde diese Exkursion von Dr. Jelka Mayr-Singer und MMag. Andreas Müller vom Institut für Europarecht und Völkerrecht. Die Exkursion mit den insgesamt 13 Vortragenden und dem Besuch von 4 Prozessen war hervorragend geplant und durchdacht. Von besonderem Nutzen waren die vorausgehenden Lehrveranstaltungen (UE Völkerstrafrecht, KU Internationale Beziehungen unter besonderer Berücksichtigung des IGH) im Wintersemester, wodurch die Exkursionsgruppe schon fast als „Expertengruppe“ in Den Haag anreiste.

 

Bei jedem Gerichtshof stellte je ein/e VertreterIn der Anklagebehörde, der Kanzlei und der Richterkammer seine/ihre Arbeit im Gerichtshof vor und gab den Studierenden einen einzigartigen, oft persönlichen Einblick in die jeweiligen Tätigkeiten. Ein besonderes Gefühl für die internationale Strafgerichtsbarkeit und das Völkerrecht im Allgemeinen vermittelten die Besuche der laufenden Prozesse. Mit Kopfhörern ausgestattet in der Public Gallery sitzend konnten die Studierenden hautnah die Prozesse verfolgen. Während beim ICTY die Möglichkeit bestand, bei zwei Fällen von angeklagten jugoslawischen Kriegsverbrechern einmal eine Zeugeneinvernahme und einmal die Schlussplädoyers zu hören, konnten beim IGH-Fall Djibouti vs. Frankreich die eröffnenden Erklärungen der Staatenvertreter verfolgt werden.

 

Die ExkursionsteilnehmerInnen hatten weiters die einzigartige Gelegenheit den Sonderstrafgerichtshof für Sierra Leone kennen zu lernen, der in Den Haag Charles Taylor, den ehemaligen Staatspräsidenten von Liberia, angeklagt hat.

 

Die Studierenden danken der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, insbesondere Dekan Gustav Wachter und FSL Konrad Arnold, sowie Dr. Peter Marxer (Vaduz, Liechtenstein), die sie finanziell und ideell unterstützten und ihnen damit die seltene Möglichkeit eröffnet haben, das theoretische Wissen im Rahmen einer Exkursion vor Ort zu erleben.

Text: Johanna Erler und Julia Fürst/ bearbeitet von Susanne Röck