ÖAW-Stipendien für DissertantInnen der LFU Innsbruck

Am 26. Jänner 2007 fand in Wien die diesjährige Verleihung der Stipendien der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) statt. Unter den neuen StipendiatInnen sind auch drei DissertantInnen der LFU Innsbruck.
Mag. Hannah Pomella, Mag. Albin Hammerle und Mag. Thomas Kronberger.
v.l.: Mag. Hannah Pomella, Mag. Thomas Kronberger und Mag. Albin Hammerle.

Im Rahmen des Festaktes in der Alten Aula der Akademie sprach Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker zum Thema "Die Dynamik der universitären Systeme in Europa - Ein Plädoyer für die Vielfalt". Ernst-Ludwig Winnacker war bis 2006 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und ist seit Anfang des Jahres der erste Generalsekretär des European Research Council (ERC), der neu gegründeten übernationalen Forschungsförderungsagentur der EU in Brüssel. Nach der Überreichung der Urkunden durch den Präsidenten der Akademie Prof. Dr. Peter Schuster und den Leiter der Forschungssektion des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Dr. Peter Kowalski wurden die geförderten Projekte in einer Posterausstellung präsentiert.

 

Die StipendiatInnen der LFU Innsbruck

 

Mag. Hannah Pomella wurde für drei Jahre ein Stipendium aus dem DOC-fFORTE Programm der ÖAW zuerkannt, das sich an hoch qualifizierte Dissertantinnen aus den Bereichen Technik, Naturwissenschaften, Medizin, Biowissenschaften und Mathematik richtet.  Sie verfasst ihre Dissertation zum Thema “Surface Expression of Change in Subduction Polarity in the Alps: The Giudicarie Fault System as a Possible Candidate” in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Bernhard Fügenschuh am Institut für Geologie und Paläontologie. Anlass für diese Forschungsarbeit sind neue Erkenntnisse zur Tiefenstruktur der Alpen, unter anderem durch das TRANSALP Projekt. So wurde zum Beispiel eine bis dato unbekannte Struktur in lithosphärischem Maßstab entdeckt: eine Änderung in der Subduktionsrichtung unterhalb der Ostalpen. Die Dissertation geht nun der Frage nach, ob und wie sich so eine Tiefenstruktur an der Oberfläche äußert. Zum Einsatz kommen dabei diverse Untersuchungsmethoden wie Mikrogefüge-Analyse, Spaltspuren-Analyse und Paläomagnetik.

 

Mag. Albin Hammerle und Mag. Thomas Kronberger erhielten jeweils ein DOC-Stipendium der ÖAW. Dieses Programm dient zur Förderung hoch qualifizierter DissertantInnen aus allen Gebieten der Forschung.

 

Mag. Albin Hammerle wird von   Doz. Dr. Georg Wohlfahrt, Institut für Ökologie betreut und schreibt seine Dissertation zum Thema „Comparative Analysis of the Net Ecosystem Co2, H2O and Energy Exchange of Mountain Meadows“. Im Rahmen mehrerer internationaler Projekte wird derzeit versucht die Flüsse von CO2, H2O, Energie und anderer Treibhausgase in/aus terrestrische(n) Ökosysteme(n) unter Anwendung der Eddy Covariance Methode zu messen und festzustellen wie diese durch biotische, abiotische und anthropogene Faktoren beeinflusst werden. Ziel der vom ÖAW für zwei Jahre geförderten Forschungsarbeit ist es, eine realistische Aussage darüber treffen zu können, welche Faktoren dafür ausschlaggebend sind, ob die untersuchten Ökosysteme als Senken oder Quellen für diese Treibhausgase wirken und welche Auswirkungen mögliche zukünftige Klima- und Landnutzungsszenarien haben werden.

 

Mag. Thomas Kronberger beschäftigt sich in seiner Dissertation unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Schindler am Institut für Astro- und Teilchenphysik mit „Galactic winds in high redshift galaxy clusters“. Mittels numerischer Simulationen auf Hochleistungsrechnern untersuchen er und die Gruppe von Prof. Schindler die physikalischen Eigenschaften von Galaxienhaufen, den größten gebundenen Strukturen im Universum. Galaxienhaufen sind wichtige Objekte für die Kosmologie. Ein Galaxienhaufen ist eine Ansammlung von mehreren hundert Galaxien und im Raum zwischen diesen Galaxien befindet sich sehr heißes dünnes Gas, das im Röntgenlicht sichtbar ist. Im diesem Gas findet man auch schwere Elemente wie z.B. Eisen. Diese müssen in Sternen von Galaxien gebildet und danach aus den Galaxien heraus in das Gas transportiert worden sein. Die Gesamtmenge sowie die räumliche Verteilung der Elemente werden in den Simulationen untersucht.