Gespräche mit namhaften Autoren

„Österreichische Geschichtswissenschaft heute: Im Gespräch mit namhaften Autoren“ ist ein Konversatorium, bei dem Autoren eines neuen zehnbändigen renommierten Standardwerks der österreichischen Geschichte zu Gespräch und Diskussion eingeladen werden. Im laufenden Wintersemester stellten sich bereits fünf Autoren den kritischen Fragen und Anmerkungen der Studierenden.
von li.: Brigitte Mazohl-Wallnig, Helmut Rumpler
von li.: Brigitte Mazohl-Wallnig, Helmut Rumpler
Die Veranstaltungsreihe wird organisiert von Prof. Dr. Brigitte Mazohl-Wallnig, vom Institut für Geschichte. Bisher stellten sich Herausgeber Herwig Wolfram aus Wien, der den Reigen eröffnete, der Autor des ersten Frühneuzeit- und Mittelalterbandes Alois Niederstätter, Direktor des Vorarlberger Landesarchivs und Lehrender an der LFU, Thomas Winkelbauer vom Wiener Institut für Geschichte (16. und 17. Jahrhundert) sowie Karl Vocelka (18. Jahrhundert), dem Gespräch mit den Studierenden.

Letzten Donnerstag war Helmut Rumpler, Emeritus für österreichische und neuere Geschichte an der Universität Klagenfurt, als Autor des Bandes für das 19. Jahrhundert - „Eine Chance für Mitteleuropa“, im Konversatorium zu Gast.

Der Referent wurde durch ein Team von Studierenden vorgestellt und befragt. Im Anschluss gab der Autor ein kurzes Impulsreferat zu seinem „Österreich-Verständnis“ im 19. Jahrhundert ab: der Nationalismus habe die damals letzte Chance für ein übernationales Österreich, das heißt auch Mitteleuropa, zerstört. Auf Fragen nach anderen treibenden Kräften, wie Arbeiterschaft oder Frauenbewegung, hinter den „großen Ereignissen“ der Politikgeschichte antwortete der überzeugte „Großösterreicher“ Rumpler mit großer Sachkompetenz und dem fundierten Selbstverständnis eines „Politikhistorikers“. Es war eine ausgesprochen lebhaft geführte Diskussion mit durchaus kontroversiellen Standpunkten. Am 13. Jänner werden aus Salzburg Ernst Hanisch (20. Jahrhundert) und abschließend zum „großen Resümee“ am 20. Jänner Fritz Fellner (Probleme und Leistungen der österreichischen Geschichtswissenschaft) aus Wien erwartet. (mer)