Deutsch-italienische Hochschultage in München

Im Rahmen der ersten deutsch-italienischen Hochschultage präsentierte sich letzte Woche an der Ludwig-Maximilian-Universität in München die LFU Innsbruck gemeinsam mit dem Management Center Innsbruck. Zahlreiche Kolloquien zu Themen wie deutsch-italienische Zusammenarbeit, Promotionsmöglichkeiten in Deutschland, Italien und die Arbeitsmarktsituation für Akademiker in Deutschland und Italien standen auf dem Programm.
Italienzentrum
Italienzentrum
Neben italienischen Universitäten, wie Bozen, Trient, L'Aquila, Turin, Udine und Verona nahmen auch deutsche Universitäten sowie Vertreter der deutschen Hochschulrektorenkonferenz und der italienischen Conferenza dei Rettori delle Università italiane an dieser Veranstaltung teil, wo Vertreter unserer Alma Mater auch gleich die Gelegenheit nützten, das sich zur Zeit noch in der Gründungsphase befindlichen "Italien - Zentrum" an der LFU Innsbruck zu promoten.

Zusammenarbeit auf deutsch-italienischer Ebene
Zusammenarbeit auf deutsch-italienischer Ebene erfolgt unter anderem in einem Doppeldiplomstudiengang in Soziologie zwischen der Universität Trient, der Katholischen Universität Eichstädt und einem deutsch-italienischen Graduiertenkolleg zum Thema "Risikomanagement".
Auch die Promotionsmöglichkeiten in Deutschland und Italien waren Thema: Hier wurden deutsche Graduiertenkollegs, Graduiertenzentren und Doktorandenschulen sowie italienische "Scuole di dottorato" vorgestellt. Einhelliger Tenor dieser Veranstaltung war, dass mit der Einrichtung dieser Institutionen eine Abwanderung der "hellsten Köpfe" entgegengewirkt werden soll.
Mit Univ.-Prof. Dr. Hartmut Leppin, der einen Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt hat, wurde das deutsch-österreichische-italienische Graduiertenkolleg zur "Politischen Kommunikation von der Antike bis zum 20. Jahrhundert" vorgestellt. Die LFU ist die erste österreichische Universität, die im Rahmen der Geisteswissenschaften an einem solchen Graduiertenkolleg teilnimmt. Der Studiengang läuft über eine Dauer von drei Jahren. Das erste Jahr ist der Einarbeitung in das Thema, das zweite und dritte Jahr der Forschung gewidmet.
Neu an diesen Graduiertenkollegs ist, dass eine Gruppe von Doktoranden mit Hilfe einer Gruppe von Hochschullehrern auf eine wissenschaftliche Karriere vorbereitet werden sollen. An der LFU Innsbruck sind die Professoren Mazohl-Wallnig, Gehler, Noflatscher, Riedmann, Ulf und Bichler beteiligt.
Als weitere Flaggschiffe der Forschung wurden "Co-tutelle- de thése" Verfahren vorgestellt. Hier handelt es sich um Kooperationsverträge, die zwischen zwei Universitäten individuell für bestimmte StudentInnen abgeschlossen werden. An unserer Alma Mater wurden zwischenzeitlich drei solcher Verfahren abgeschlossen, zwei laufen noch und ein weiteres ist in Vorbereitung.

Arbeitsmarkt für Akademiker
Die Besonderheiten des Arbeitsmarktes für Akademiker in Deutschland und Italien war ebenfalls Thema: Hier wurde die aktuelle Situation im jeweils anderen Land diskutiert. Deutliche Vorteile ergeben sich in diesem Fall für Akademiker, die einen binationalen Studiengang absolvieren, aufgrund der Kenntnis von zwei oder mehreren Sprachen. Dies trifft auch auf Österreich zu. Die Anerkennung eines Studienabschlusses im jeweils anderen Land hilft nicht, wenn die Sprachkenntnisse fehlen. In diesem Zusammenhang wurde auch auf das - vielleicht älteste - zweisprachige Studienprogramm an der LFU hingewiesen - das seit 1986 bestehende "Integrierte Diplomstudium der Rechtswissenschaften" mit der Universität Padua.
Im Rahmen der Tagung wurde unter anderem auch eine Datenbank mit Namen "Alma Laurea" vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von 38 italienischen Universitäten, die eine Plattform für die Absolventen dieser Einrichtungen bildet. Mit Hilfe dieser Plattform können potenzielle Arbeitgeber auf Universitätsebene Mitarbeiter suchen.

Insgesamt konnten von Seiten der LFU Innsbruck auf allen Ebenen Kontakte geknüpft werden, um in Zukunft durch die geographische Nähe und die schon bestehenden zahlreichen Kontakte zu italienischen und deutschen Universitäten stärker in Veranstaltungen dieser Art eingebunden zu werden.Insgesamt konnten von Seiten der LFU Innsbruck auf allen Ebenen Kontakte geknüpft werden, um in Zukunft durch die geographische Nähe und die schon bestehenden zahlreichen Kontakte zu italienischen und deutschen Universitäten stärker in Veranstaltungen dieser Art eingebunden zu werden. (bb)