Internationales Graduiertenkolleg geht an den Start

Im Mai trafen sich an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main Historikerinnen und Historiker der Università di Trento, der Università di Bologna, der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und der Universität Fankfurt selbst, um das von ihnen gemeinsam initiierte und durch die Deutsche Forschungsgesellschaft bewilligte Internationale Graduiertenkolleg in einer ersten Arbeitssitzung zu eröffnen.
Graduiertenkolleg
Graduiertenkolleg
Erstes Internationales Graduiertenkolleg für Geisteswissenschaften in Innsbruck
Seit nunmehr fünf Jahren steht diese Kooperation in Vorbereitung, die in erster Linie dazu beitragen will, die Verengung der Forschung in Kooperation mit dem zu qualifizierenden Nachwuchs zu überwinden. 15 Hochschullehrer der genannten Universitäten haben in der "Vorbereitungsgruppe" zusammengearbeitet. Bei der Finanzierung der Stipendien hat sich neben den Universitäten vor allem die Deutsche Forschungsgesellschaft großzügig beteiligt. Graduiertenkollegs gibt es in Österreich bis jetzt nur im Naturwissenschaftlichen Bereich, in den Geisteswissenschaften wurde mit Innsbruck nun das erste in Österreich gegründet.

Die Ziele
Ziel dieses internationalen Kollegs ist die gemeinsame Ausbildung eines hochqualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchses, der während der Qualifizierungsphase im Rahmen des IGK die verschiedenen nationalen Forschungstraditionen kennen lernen soll, um im Rahmen kompetenter Betreuung eigenständig zu forschen. Alle vier beteiligten Universitäten haben sich bereit erklärt, eine Doppelgraduierung vorzunehmen. Jeder der insgesamt 12 Stipendiaten wird also von je zwei Hochschullehrern unterschiedlicher Nationalität betreut und erwirbt das doppelte Doktordiplom an den beiden Universitäten der Betreuer gleichzeitig.

"Politische Kommunikation von der Antike bis ins 20. Jahrhundert".
Forschungsgegenstand des Internationalen Graduiertenkollegs (IGK) ist die "Politische Kommunikation von der Antike bis ins 20. Jahrhundert". Damit werden neue Ansätze aus der europäischen sowie nordamerikanischen Geschichtsforschung aufgenommen, denen es um eine Weiterführung und Differenzierung politischer Ideengeschichtsschreibung geht. Im deutschen und italienischen Sprachraum wird dabei an die Begriffsgeschichtsschreibung und die Systemtheorie, im angelsächsischen Sprachraum an die Anregungen der "Cambridge School" angeknüpft. Die Studiosi müssen im Rahmen ihres verbindlichen Studienprogramms jeweils dreimonatige Aufenthalte an den „Mitglieds-Universitäten“ absolvieren, die Kollegsprachen sind Deutsch und Italienisch und die Stipendiendauer beläuft sich auf vier Jahre.

Im Dezember 2004 an den Start
Bereits zum Wintersemester 2004, genauer gesagt am 1. Dezember, wird das Kolleg die ersten Doktoranden und einen Postdoktoranden aufnehmen können. In der ersten Arbeitssitzung im vergangenen Monat wurde in erster Linie über ein an allen Universitäten anzubietendes Studienprogramm für die Doktoranden diskutiert sowie die gemeinsame Forschungsbetreuung und Klärung organisatorischer Grundfragen besprochen. Zu SprecherInnen wurden - neben Frau Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte von der JWG Universität in Frankfurt als Sprecherin für das Gesamt-IGK - Frau Prof. Dr. Brigitte Mazohl-Wallnig für die LFU Innsbruck, Herr Prof. Dr. Pierangelo Schiera für die Universität Trient und Frau Prof. Dr. Angela De Beneditcis für die Universität Bologna gewählt. (bb)