Einmal Mars und zurück

Eine bemannte Mars-Expedition gilt als eines der ambitioniertesten Großprojekte der Raumfahrt. Als Vorbereitung dafür simulierte die amerikanische Mars Society eine zweiwöchige Expedition unter Isolationsbedingungen. Als einziger Europäer war Gernot Grömer mit dabei und berichtete in einem Vortrag von diesem Experiment.
Bild aus dem Versuchsgelände in Utah.
Bild aus dem Versuchsgelände in Utah.
Eine bemannte Mars-Expedition zählt zu den ambitioniertesten Großprojekten der Raumfahrt, das in den nächsten 20 bis 30 Jahren realisiert werden könnte. Als Vorbereitung dafür betreibt die Mars Society in der Wüste von Utah eine Forschungsstation, in der eine sechsköpfige Crew unter Isolationsbedingungen die erste Marslandung simulierte.

Als einziger Europäer wurde Gernot Grömer vom Institut für Astrophysik der Universität Innsbruck als Crew-Astronom und Medizinischer Offizier der Crew 11 ("Mars Ascendant") zugeteilt und verbrachte im Jänner zwei Wochen in diesem Feldexperiment. Seine Aufgaben umfassten einerseits den Betrieb eines Radioteleskops sowie eines optischen Observatoriums, als auch die medizinische Versorgung der Crew. Darunter fielen zum Beispiel auch erstmals durchgeführte notfallmedizinische Experimente, wie etwa die Anamnese von traumatisierten Patienten unter Mars-Bedingungen oder bergetechnische Versuche. Nur einmal pro Tag wurde eine Satellitenverbindung zu Mission Support in Colorado aufgebaut, wo mittels Zeitverzögerung von 10 Minuten auch die Lichtlaufzeit zwischen der Erde und dem Mars berücksichtigt wurde.

In seinem Vortrag vergangenen Donnerstag beschrieb Grömer mittels zum Teil noch unveröffentlichtem Bildmaterial einerseits die Isolations-Erfahrung und die Arbeit in der Station und diskutierte andererseits auch die aktuellen Pläne der europäischen und amerikanischen Raumfahrtbehörden. So plant die Europäische Weltraumorganisation ESA innerhalb der nächsten 30 Jahre eine bemannte Expedition im Rahmen des Aurora Projektes.