SoWi schlägt Alarm

"Die SoWi hat die Grenzen der Belastbarkeit erreicht!" Mit diesen dramatischen Worten wies SoWi-Dekan Prof. John-ren Chen gestern im Rahmen einer Pressekonferenz auf personelle Engpässe an seiner Fakultät hin. Den stetig wachsenden Studierendenzahlen stehe an der SoWi eine gleichbleibende Zahl von Lehrenden gegenüber.
SoWi klagt über überfüllte Hörsäle
SoWi klagt über überfüllte Hörsäle
Trotz eines ständig wachsenden Angebots an sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildungen erfreut sich die SoWi-Fakultät der Universität Innsbruck eines ungebrochenen Zustroms an Studierenden. Für Chen ist das ein Beweis für den ausgezeichneten Ruf der Fakultät und die guten Berufschancen, die Absolventen nach dem Studium erwarten. Durch Vorlesungen mit mehr als 500 Teilnehmern und immer größer werdenden Problemen bei der Betreuung von Abschlussarbeiten werde dieser Bonus aber aufs Spiel gesetzt, so Dekan Chen.

Allein in diesem Studienjahr wurden rund 1.600 neue Studien an der Fakultät belegt. Insgesamt 5.400 Studierende absolvieren derzeit ein Studium an der SoWi. Dem stehen 106 Wissenschaftler für Ausbildung und Forschung gegeben über. "Die Lehre wird in Zukunft eine bedeutende Säule für die Finanzierung der Universität sein. Deshalb ist es notwendig für eine steigende Zahl von Studierenden ein attraktives Programm anzubieten," so der Fakultätsvorsitzende der SoWi, Prof. Gilg Seeber.

Studentenvertreter Lucas Krackl überreichte den Fakultätsvertretern über 1.000 Unterschriften, mit denen eine Aufstockung des Lehrpersonals verlangt wird. Vizerektor Prof. Manfried Gantner zeigte Verständnis für die Klagen der SoWi. "Die Fakultät weist das schlechteste Betreuungsverhältnis an der Uni Innsbruck auf." Gantner kündigte langfristig Umschichtungen im Personalbereich an und rief die Fakultätsvertreter dazu auf, einstweilen mit Anträgen für Gastprofessuren den notwendigen Bedarf zu decken. "Die Uni Innsbruck wird sich um eine Verbesserung der Personalsituation bemühen. Dies ist in Zeiten wie diesen aber schwierig, weil es bedeutet anderen etwas wegnehmen zu müssen."