Neue Formen des Lehrens und Lernens

"Neues Lernen als Reformauftrag" war gestern Thema eines Vortrages am Institut für Lehrerinnenbildung und Schulforschung. Referentin Dr. Susanne Thurn, Leiterin einer Laborschule in Bielefeld, gab ihre Erfahrungen an Studierende und Professoren sowie Lehrer heimischer Schulen weiter.
Dr. Susanne Thurn, Leiterin der Laborschule an der Universität Bielefeld
Dr. Susanne Thurn, Leiterin der Laborschule an der Universität Bielefeld
"Wissenschaftliche Untersuchungen, Unterrichtseinheiten und Curricula entstehen in lebendiger Kooperation von Forschung und Unterrichtspraxis, von Universität und Schule." Die Laborschule an der Universität Bielefeld, umfasst zwei Einrichtungen: die Versuchsschule und die wissenschaftliche Einrichtung Laborschule, die zur Fakultät für Pädagogik der Universität für Bielefeld gehört. Als "Curriculumwerkstatt" gibt sie eigene Schriftreihen heraus, Filme und Bücher sind über sie entstanden. An 660 Schüler in elf Jahrgängen werden dort neue Formen des Lehrens und des Lernens untersucht und an der Universität wissenschaftlich verarbeitet.

Gegründet wurde die Versuchsschule im Jahr 1974 vom Pädagogen Hartmut von Hentig, der mit seinen Ideen das Schulprofil bis heute geprägt hat. Schule als Erfahrungsraum soll ein Ort sein, wo Kinder nicht nur mit dem Kopf lernen, sondern auch vor allem an und aus der Erfahrung: in Werkstätten und Labors, in der Bibliothek, in der Küche, im Zoo. Doch nicht nur Reisen, Feste, Veranstaltungen und Exkursionen sind wichtige Bestandteile des Schulalltags: ebenso wird versucht, den Kindern in der Gemeinschaft beizubringen, was von erwachsenen Bürgern erwartet wird: andere zu achten, ihnen zu helfen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, Aufgaben und Pflichten zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu tragen.

Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Praxis der Laborschule sollen auch anderen Schulen zugute kommen. Dafür ist die wissenschaftliche Einrichtung der Uni Bielefeld zuständig. Lehrer und Lehrerinnen arbeiten hier zusammen mit Mitgliedern der Universität an gemeinsamen Projekten, die im Forschungs- und Entwicklungsplan jeweils für zwei Jahre festgelegt sind.