Kunst im Gefängnis und im Garten

Im ehemaligen Jugendgefängnis im Gebäudekomplex des heutigen Kulturministeriums in Rom und in der Gartenanlage des Österreichischen Kulturinstituts realisieren Guiseppe Penone, Martin Walde und Lois Weinberger von 30. November bis 13. Januar sechs künstlerische Eingriffe. Heute findet in Rom die Eröffnung der Ausstellung statt, die von den Innsbrucker Kunsthistorikern Christoph Bertsch und Heidrun Sandbichler kuratiert wird.
Kunst im Gefängnis und im Garten
Kunst im Gefängnis und im Garten
Isolation, Überwachung und Disziplinierung charakterisieren Gefängnisse ebenso wie Gartenanlagen. Die Künstler Penone, Walde und Weinberger setzen sich im Rahmen der Ausstellung im Rom mit der Austauschbarkeit beider Systeme auseinander und versuchen damit Fragen nach dem methodischen Eingriff in das jeweilige Natur- und Sozialsystem zu klären. Abscheiden, Formen, Umsetzen, Einscheiden bis hin zur Vernichtung sind nach Meinung der Ausstellungsmacher Maßnahmen, die Insassen von Gefängnissen und Pflanzen in Gartenanlagen in gleicher Weise berühren. "Analoge Systeme werden beobachtet, deren innere Prozesse systematisch, von außen gesteuert, umgelenkt werden. Das Lebewesen ist dem Gericht einer als Ideal vorgegebenen Vorstellung unterstellt," erklärt Kurator Christoph Bertsch vom Institut für Kunstgeschichte an der Uni Innsbruck.

Guiseppe Penone, Martin Walde und Lois Weinberger haben über Jahre und Jahrzehnte konsequent Werkkomplexe erarbeitet, die ihren entscheidenden Stellenwert im aktuellen Kunstschaffen begründen. Penone und Walde sind erstmals in Rom mit wichtigen Arbeiten zu sehen, Weinberger war bereits 1998 in einer Gruppenausstellung in der Villa Medici vertreten. Die Ausstellung wird vom Österreichischen Kulturinstitut in Rom in Zusammenarbeit mit dem Ministero per i Bene e a Attività Culturali veranstaltet und von den Innsbrucker Kunsthistorikern Christoph Bertsch und Heidrun Sandbichler kuratiert.