uni.com präsentiert erstes österreichisches Allgemeinbildungs-Studium

Das von der Universität Innsbruck und der Volkshochschule Tirol unter der Bezeichnung „uni.com“ zusammengefasste Weiterbildungsangebot wird durch eine in Österreich neuartige Bildungsmöglichkeit, das „Studium generale“, erweitert. VertreterInnen der Universität Innsbruck und der Volkshochschule Tirol informierten darüber gestern in einer Pressekonferenz
v.l. VR Friedrich, LR Palfrader, VHS-Direktor Ronald Zecha, Dr. Caramelle, Vizebgm. O …
Präsentierten gestern das neue uni.com Angebot: v.l. VR Friedrich, LR Palfrader, VHS-Direktor Ronald Zecha, Dr. Caramelle, Vizebgm. Oppitz-Plörer und Rektor Töchterle

In einer Gesellschaft, die als Informations- oder Wissensgesellschaft charakterisiert wird und in der der „Rohstoff Geist“ eine ganz besondere Rolle spielt, ist ein permanenter Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse von der Universität in die Gesellschaft besonders wichtig. Gleichzeitig profitieren Menschen in einer Zeit, in der lebensbegleitendes Lernen eine immer größere Rolle spielt, enorm von einem derartigen Wissensangebot.Deshalb gründeten Universität Innsbruck und Volkshochschule Tirol im Jahr 2007 die Bildungspartnerschaft Tirol.

 

Seit dem Sommersemester 2008 bietet diese das Weiterbildungsangebot uni.com an, das allen Interessierten offen steht und die Stärken beider Institutionen verbindet: die Fülle des auf Forschung beruhenden, führenden Expertinnen- und Expertenwissens der Universität Innsbruck und den breiten Zugang der Volkshochschule Tirol zu den Menschen in unserem Land. Bereits im ersten Semester, dem Sommersemester 2008, besuchten 278 Personen eine uni.com-Lehrveranstaltung, ein Jahr später (Sommersemester 2009) waren es bereits 551. Mit dem neuen uni.com-Studium generale erhalten Interessierte nun ein zusätzliches, strukturiertes Weiterbildungsangebot, das auf jeweils vier Semester durchgeplant ist.

 

„Wir bemühen uns ständig, dass die Universität in Stadt und Land stärker wahrgenommen wird. Dieses neue Angebot in Kooperation mit der Volkshochschule Tirol trägt wesentlich dazu bei“, erklärte Rektor Karlheinz Töchterle im Rahmen der Pressekonferenz und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement um dieses Angebot. Diesem Dank schlossen sich auch die anwesenden Vertreterinnen von Land Tirol und Stadt Innsbruck, Landesrätin Beate Palfrader und Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer an. Prof. Margret Friedrich, Vizerektorin für Lehre und Studierende der Uni Innsbruck, betonte, dass sich die Universität auch ihrer Aufgaben in der Weiterbildung bewusst sei. Neben fachspezifischen Universitätslehrgängen runde uni.com mit dem neuen Studium generale, das auf die Erweiterung des Allgemeinwissens abziele, das Angebot der Uni Innsbruck ab. Die Vizepräsidentin der Volkshochschule Tirol und Sprecherin des uni.com – Beirates, Dr. Silvia Caramelle präsentierte anschließend den Aufbau des ersten österreichischen Allgemeinbildungs-Studiums.

 

Das Studium generale vereint die Erfahrungen der universitären Bildung mit den Vorteilen der Bildungstradition der Volkshochschule auf vielfache Weise:

  • Ziel des Studium generale ist es, eine Fortsetzung der Allgemeinbildung mit wissenschaftlichem Hintergrund zu ermöglichen. Ein wissenschaftliches Studium qualifiziert Menschen zur selbstständigen wissenschaftlichen Arbeit und führt mit zunehmendem Fortschritt meist in eine immer weiter gehende Spezialisierung. Das Studium generale führt im Gegensatz dazu zu einer Verbreiterung und Vertiefung des Wissens und erstreckt sich deshalb über mindestens drei Fachbereiche. Es richtet sich damit an Menschen, die sich neues, akademisch fundiertes Wissen aneignen wollen, ohne aber gleich ein vollständiges Bachelor- oder Diplomstudium zu absolvieren.
  • Das Studium generale setzt sich pro Fach aus einem einsemestrigen Einführungs- und drei je einsemestrigen Vertiefungskursen zusammen (insgesamt vier Semester), wobei zusätzlich noch ausgewählte Lehrveranstaltungen der Universität besucht werden können. Für jede Lehrveranstaltung und für jedes abgeschlossene Fach gibt es eine Teilnahmebestätigung, eine Prüfung ist nicht notwendig. Mit den Nachweisen über den Besuch der Lehrveranstaltungen dreier Fächer erhält man eine Bestätigung, dass das Studium generale absolviert wurde. 
  • Für den Besuch des Studium generale sind keine Eingangsvoraussetzungen zu erfüllen. Die Lehrveranstaltungen werden von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern der Universität Innsbruck geleitet. Dadurch ist sicher gestellt, dass die Inhalte jeweils dem neuesten Stand der Forschung entsprechen. Die Vermittlung erfolgt allgemeinverständlich, so dass auch fachfremde Personen leicht folgen können.

 

Individualität für alle: alle Veranstaltungen separat auswählbar

Das Studium generale wird Kurse in den sechs Fachrichtungen „Geschichte“, „Kunstgeschichte“, „Archäologien“, „Sprache und Literaturen“, „Philosophie, Psychologie, Pädagogik“ sowie „Naturwissenschaften“ anbieten. Die genaue Zusammenstellung orientiert sich an der Nachfrage und den Wünschen und Bedürfnissen der Hörerinnen und Hörer. Im Wintersemester 2009/10 startet das Studium generale mit den Einführungskursen in den Fächern „Archäologie“, „Sprache und Literaturen“ sowie „Philosophie, Psychologie, Pädagogik“. Im Sommersemester 2010 folgt dann das Fach „Kunstgeschichte“.

Die Anmeldung erfolgt in der Volkshochschule Tirol, Marktgraben 10, 6020 Innsbruck (Mo. bis Fr., 08:00 bis 16:00 Uhr). Dort erfolgt auch die weitere Betreuung und Administration der Hörerinnen und Hörer des Studium generale.

Für das Studium generale werden keine semesterweisen Studienbeiträge eingehoben, es werden nur die im Programmheft angeführten Beiträge für die tatsächlich gebuchten Kurse fällig. Deren Höhe entspricht der an der Volkshochschule üblichen Preisgestaltung und kann, da lediglich die entstandenen Kosten abgedeckt werden müssen, moderat gehalten werden. Für den Besuch der empfohlenen, begleitenden Lehrveranstaltungen an der Universität fallen keine Studienbeiträge an.

(ip)