Innsbrucker Schüler machen Wissenschaft

Unter dem Titel „Computer Simulations and Simulation Experiments – Essentials, Solutions and the Origin of Life“ tauchen insgesamt sieben Schüler des Akademischen Gymnasiums Innsbruck und der HTL Innsbruck erstmals tiefer in die Welt der Wissenschaft ein.
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Die Schüler präsentierten Wissenschaftsminister Hahn ihre Forschungsarbeit bereits vergangenes Jahr.

Projektinitator Univ.-Prof. Dr. Dr.hc.mult Bernd Michael Rode, Vorstand des Instituts für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie der Universität Innsbruck, leitet derzeit zwei große Forschungsvorhaben, die vom Wissenschaftsfonds (FWF) bzw. vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (bmwf) gefördert werden. Das erste Forschungsprojekt befasst sich mit der Computersimulation flüssiger Systeme, insbesondere von Elektrolytlösungen, die für biologische Systeme von essentieller Bedeutung sind. Das zweite Forschungsprojekt umfasst Simulationsexperimente zur chemischen Evolution auf der Urerde vor ca. 3,8 Milliarden Jahren, insbesondere die Entstehung von Biomolekülen unter Urerdebedingungen und die chemische Evolution von Peptiden als Bausteine der Proteine und somit der wichtigsten Bausteine für den Ursprung des Lebens. Im Rahmen dieser Projekte wurden die Schüler Mitte vergangenen Jahres zunächst intensiv in die Forschungsthematik eingeschult. Anschließend wurden direkt im Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie Arbeitsplätze eingerichtet, an denen sie, betreut vom wissenschaftlichen Personal, in die laufenden Forschungsarbeiten eingebunden wurden und sich zunehmend selbständig einbrachten. Aufgrund der sehr positiven Entwicklung des gesamten Projektes wurde nun ein Zusatzmodul bis September 2009 gewährt. „Ich bin sehr optimistisch“, so Projektleiter Bernd Michael Rode,“ dass es uns gelingt, die ambitionierten Schüler auch als Mitautoren auf verschiedenen Papers nennen zu können.“

 

Die Faszination Wissenschaft erleben

„Die Faszination der naturwissenschaftlichen Studien ist nicht durch Studienpläne und Inhaltsangaben bei Informationsveranstaltungen zu vermitteln, denn es ist vor allem der Forschungsaspekt und der damit verbundene Vorstoß in wissenschaftliches Neuland, der begeistern und motivieren kann“, ist Prof. Rode überzeugt. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Zusammenarbeit mit Schulen ist die deutlich bessere Vernetzung zwischen der Universität und den Schulen im Umfeld der Studienentscheidung. Hier besteht die Möglichkeit, ambitionierten Schülerinnen und Schülern Einblicke in die Faszination Wissenschaft zu bieten und so auch in ihrer Studienentscheidung positiv zu beeinflussen.

Dass sein Konzept aufgeht, zeigt sich in der Begeisterung, mit der die Schüler bei der Sache sind. „Kostenfreie Vorlesungen, aktive Mitarbeit in der Spitzenforschung, Taschengeld, zur Verfügung gestellte High-Performance-PCs und Universitäts-Connections - Was will man mehr als an Naturwissenschaften begeisterter Jugendlicher“, bringt es der Schüler Andreas Lichtenberger auf den Punkt. Am heutigen Donnerstag werden die Schüler ihre Arbeiten im Rahmen einer Präsentation im Akademischen Gymnasium ihren interessierten MitschülerInnen vorstellen. Neben den beiden Schulleitern Direktor HR Mag. Roman Nell (Akademischen Gymnasium Innsbruck) und Direktor Mag. Dr. Elmar Märk (HTL Anichstraße) werden auch Projektleiter Bernd Michael Rode, die Vizerektorin für Lehre und Studierende, Univ.-Prof. Dr. Margret Friedrich und MR. Dr. Christian Smoliner und das Sparkling Science - Team vom Wissenschaftsministerium an dieser Veranstaltung teilnehmen.

 
Sparkling Science: Schüler machen Wissenschaft

„Computer Simulations and Simulation Experiments“ ist ein Sparkling Science Fellowship-Projekt, in dessen Rahmen Schüler kontinuierlich über das ganze Schuljahr hinweg in ein bereits bestehendes Forschungsvorhaben integriert werden und aktiv im Forschungsteam mitarbeiten. Ziel des vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung unterstützten Projektes „Sparkling Science“ ist es, hochbegabte Schüler von AHS und HTL für naturwissenschaftliche Studien zu motivieren, deren vorhandene Talente und Interessen systematisch aufzubauen und zusätzliches Wissen zu vermitteln, und die Schüler schrittweise in die universitäre Spitzenforschung einzubinden.

(us)