Ist Schnaps relativ?

Bei ihrer dritten Genussreise zog es die ALUMNI Society in die hochgeistige Brennerei Rossetti am Kolsassberg. In einer formvollendeten Symbiose aus Theorie und Praxis erlebten die TeilnehmerInnen die Schritte von der Frucht bis zum klaren Genuss.
Prof. Blatt lieferte das Hintergrundwissen zum Schnaps.
Prof. Blatt lieferte das Hintergrundwissen zum Schnaps.

„Holz beschaffen, einheizen, gesammelte Früchte einmaischen und nach dem Gärprozess weiterverarbeiten - tagelanges Brennen/Destillieren und Veredeln - jeder einzelne Tropfen ist hart erarbeitet. Einige Früchte sind ergiebig, manche weniger, aber zum Schluss kommt immer das Beste dabei heraus, für Genuss auf höchster Ebene“, mit dieser Aussage lockte die Brennerei Rossetti die ALUMNI Society auf den Kolsassberg.

 

DI Anton Rossetti begrüßte am 30. Jänner 2008 die ALUMNI Genussreisenden in seiner Brennerei – einem ehemaligen Stallgebäude, das  Moderne, Tradition und Gemütlichkeit perfekt verbindet. Dort loderte es nicht nur in der Destillieranlage sondern auch im offenen Kamin und das üppige Buffet aus der Region versprach die notwendige Stärkung für die folgende Verkostungsarbeit.

 

Experimentalphysiker trifft auf Experimentalbrenner

Rosetti führt über  60 verschiedene Sorten unter anderem auch den Innsbrucker Uni-Geist. Der Großteil besteht aus den üblichen Obst- und Beerensorten, jedoch experimentiert er auch mit anderen Ausgangsstoffen. So erkannten die Genussreisenden bei einem Geruchstest zielsicher Karotten, wenn auch auf der Flasche „gelbe Rüben“ stand. Rossetti dazu schmunzelnd: „Das passte besser auf das Etikett drauf.“

 

Während im Hintergrund ein edler Tropfen entstand, lüftete Rosetti für seine ZuhörerInnen die Geheimnisse der Brennkunst: Kolonnenbrenner, Rührwerk, Vorlauf und Nachlauf wurden praktisch erklärt und demonstriert. Prof. Rainer Blatt vom Institut für Experimentalphysik lieferte ergänzend dazu das Physikalische Hintergrundwissen: Mit seinen Ausführungen über das Verdampfen, das Verdunsten und den Louche-Effekt zog er das Publikum in seinen Bann - und beim gewöhnungsbedürftigen „Nachlauf-Geruch“ erläuterte er die notwendige Anzahl der Atome für die menschliche Nase – pardon –  dem „körpereigenen chemischen Analysator“. Als stimmungsvolles Highlight stellte der Innsbrucker Physiker mit dem Laser die Mie-Streuung dar.

 

Von der Schnapsidee zum Uni-Geist

Köstliche Schapssorten von A …pfel bis zur Z …wetschke und die Vortragenden begeisterten das Publikum gleichermaßen. Nach der interessanten wie unterhaltsamen Verbindung von Schnaps und Physik waren sich alle TeilnehmerInnen einig: „Es war eine sehr gute ‚Schnapsidee’ von ALUMNI Organisator Mag. Ernst Haunholter.“ Und der Lieferant des Innsbrucker Uni-Geistes steht für eine Fortsetzung gerne bereit.

Text: Ernst Haunholter/ bearbeitet von Karin Fröch