Geschlechterforschung trifft Politik

Am Montag, den 29. Oktober fand an der Universität Innsbruck ein Treffen zwischen Frauenministerin Doris Bures und ForscherInnen des Innsbrucker Forschungsschwerpunktes „Geschlechterforschung: Identitäten – Diskurse – Transformationen“ statt.
Prof. Appelt informierte BM Bures über die im Arbeit die im Forschungsschwerpunkt gel …
Prof. Appelt informierte BM Bures über die im Arbeit die im Forschungsschwerpunkt geleistet wird.

An diesem Austausch nahm neben den WissenschafterInnen und Mitgliedern des Arbeitskreises für Gleichbehandelungsfragen auch Vizerektorin Prof. Margret Friedrich und Nationalratsabgeordnete Gisela Wurm teil.

 

 

 

Einleitend betonte Prof. Erna Appelt – Sprecherin des Forschungsschwerpunktes Geschlechterforschung – die hier erarbeitete Expertise zu aktuellen gesellschafts- und frauenpolitischen Fragen und hob die lange, inzwischen mehrere Jahrzehnte zurückreichende Tradition der feministischen und frauenspezifischen Forschung an der Universität Innsbruck hervor. Zu hochbrisanten Phänomenen und Debatten wie dem Thema „Gender, Care and Justice“, das die „Pflegedebatte“ und die Problematik der (Für-)Sorge, der Vereinbarkeit und der darin eingelassenen geschlechtsspezifischen Problematik aufnimmt und reflektiert, wird hier wissenschaftliche Forschung betrieben.

 

 

 

Anknüpfend an die Politik ihrer Amtsvorgängerin Johanna Dohnal, der ersten Frauenministerin Österreichs, möchte Doris Bures die Tradition der Frauenberichte wieder aufnehmen. Wie schon in der Vergangenheit sollen dazu WissenschafterInnen aus dem Bereich der feministischen Frauen- und Geschlechterforschung zur maßgeblichen Mitwirkung eingeladen werden. Gerade vor diesem Hintergrund war es den anwesenden ForscherInnen wichtig, ihre spezielle Expertise darzulegen und ihre fachliche Unterstützung beim neuen Frauenbericht anzubieten.

 

 

 

Neben Forschungsfragen wurde aber auch generell die Situation von Frauen an den Universitäten angesprochen. Wie vor wenigen Tagen über Pressemeldungen zu erfahren war, ist der Anteil der Professorinnen an den österreichischen Universitäten und im Speziellen auch an der Universität Innsbruck wieder rückläufig. Fest steht, dass der Mangel an Frauen in universitären Führungspositionen nicht allein mit der Motivierung von Frauen für höhere Positionen zu beheben ist. Vielmehr weist die Universität immer noch ausgeprägte patriarchale Strukturen auf, die Frauen in der Verfolgung ihrer Karriere nicht nur demotivieren, sondern schlicht be- und verhindern.