Klimawandel: Kompetenzen der Ingenieur- und Naturwissenschaften frühzeitig einsetzen

Das von der Vermessung AVT und der Tiroler Zukunftsstiftung getragene Forum AVT hat sich Anfang Februar intensiv mit der Fragestellung „Klimawandel & Ingenieure’“ befasst. Als Ort des Nachdenkens wurde das Kapuzinerkloster Innsbruck gewählt.
v.l.: Prof. Johann Stötter, Dr. Dr. Eric Veulliet, Br. Wolfgang Thienen (Kapuziner),  …
v.l.: Prof. Johann Stötter, Dr. Dr. Eric Veulliet, Br. Wolfgang Thienen (Kapuziner), Prof. Wolfgang Fellin und Prof. Günter Hofstetter.

Der rasche Wandel des Klimas ist wissenschaftlich sehr gut erforscht und dokumentiert. Er wird – durch seine sicher eintretenden Folgen – das Leben unserer und vor allem das der nächsten Generationen wesentlich bestimmen. Der Klimawandel ist grundsätzlich nicht mehr aufzuhalten, aber in vielen seiner Folgen abschätzbar und damit können Vorbereitungen getroffen werden, so der Grundtenor der TeilnehmerInnen am AVT Forum.

 

Es gehe vor allem darum, Maßnahmen zur Reduktion der Ursachen, zum Schutz und zur Anpassung zu treffen. In diesem Zusammenhang wurde auch darauf hingewiesen, dass die Folgen des Klimawandels die ärmsten Länder am härtesten betreffen werden (Überschwemmungen, Wüstenausbreitung, Wasserarmut etc). Diese Länder müsse man – auch in eigenem Interesse - hinsichtlich der Vorsorge unterstützen. alpS und die Wildbach– und Lawinenverbauung Tirol wiesen darauf hin, dass auch besonderes Augenmerk auf die kleinräumigen Wetterentwicklungen gelegt werden müsse.

 

Chancen aus dem Wandel

 

Der Bereich der Alpen ist vom Klimawandel besonders stark betroffen. Allerdings war und bleibt das Leben in den Alpen stets eng mit der Natur und ihren Risiken verbunden. Daraus hat sich im Lauf der Jahrhunderte eine Lebenserfahrung entwickelt, die es wissenschaftlich weiter zu nutzen gilt und die durchaus in den kommenden Jahren zu einem Standortvorteil entwickelt werden kann, darin waren sich die TeilnehmerInnen einig.

 

Die Stunde der Techniker und NaturwissenschaftlerInnen

 

Bei den Strategien und Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen spielen die Ingenieure, Techniker und NaturwissenschaftlerInnen eine wesentliche Rolle. Bisher waren sie meist als Innovatoren im Hintergrund oder als Auftragnehmende Umsetzer tätig. Jetzt sei es nötig, dass sie ihr Wissen und ihre Erfahrung um die Möglichkeiten und Grenzen der Technik bereits im Vorfeld von Projekten und Entscheidungen verbindlich und kritisch einbringen.

 

Aus der Diskussion

 

Neben der Forschung nach kleinräumigen Wetterentwicklungen wurden die fachübergreifende Ursachenforschung, der Einbezug des Wissens der HTLs und ebenso die Beachtung der medizinischen Folgen des Klimawandels gefordert. Auswirkungen auf die Wasserversorgung wurden ebenso angesprochen, wie die notwendige internationale Vernetzung der Ingenieurkonsulenten. Ausdrücklich begrüßt wird die Initiative des Landes Tirol zur Einrichtung eines Zentrums für Erneuerbare Energien. Dieses wird von der Tiroler Zukunftsstiftung in Schwaz geführt.