Neujahrsgespräch mit Dr. Erhard Busek

Am 22.Jänner lud der SoWi-Club der LFU Innsbruck zum Neujahrsgespräch 2007 mit Dr. Erhard Busek. Über 200 Gäste nahmen diese Einladung gerne an und lauschten dem äußerst informativen Vortrag von Dr. Busek zum Thema „Ist die Bildungspolitik der Schlüssel zur Lösung der Globalisierungsprobleme“.
Neujahrsgespräch_Busek
v.l.: SoWi-Club – Obmann Dr. Franz Pegger, Dekan Dieter Lukesch, Vizerektorin Margret Friedrich, Dr. Erhard Busek und Dipl.-Vw. Hellmut Buchroithner.

Österreich ist, laut Dr. Busek, hinter Belgien das am zweitstärksten globalisierte Land und daher ist die Globalisierung für Österreich von zentraler Bedeutung. Nur die Frage „Was machen wir aus der Globalisierung?“ besteht nach wie vor. Dr. Busek betonte, dass der Mensch, das Faktum Globalisierung erst begreifen muss, denn sie ist eine Wirklichkeit, der er nicht ausweichen kann. Denn alles was wir benutzen ist schon längst ein Zeichen der Globalisierung – sie ist passiert. Es gibt zahlreiche Segmente in denen die Globalisierung stärker ausgeprägt ist, wie z.B. die Wirtschaft und andere, die noch Nachholbedarf haben.

 

Bildung ist aber in diesem Prozess nicht der Schlüssel. Bildung ist ein Teil zur Lösung der Globalisierungsprobleme. Und hier kommen auf die Universitäten und die Bildungspolitik besondere Aufgaben zu. Sie können durch eine Ausrichtung der Studien und Forschung in Richtung Globalisierung dazu beitragen, dass diese schrittweise ins Bewusstsein der Menschen rückt. Das betrifft nicht nur das Angebot an Sprachstudien, es betrifft jeden Studienzweig. Jedoch muss der Mensch diese Chancen dann auch ergreifen, denn es ist eine faszinierende Herausforderung für jeden einzelnen, welchen Beitrag er zur Globalisierung leisten kann.   „Das Ziel muss sein, dass ein jeder den anderen verstehen lernt“, so Dr. Busek.

 

Kritisch hingegen äußerte sich Dr. Busek zum Fehlen einer „europäischen Bildungskompetenz“. Bildung ist nach wie vor Aufgabe der Nationen selbst. Er ist der Ansicht, dass die Schaffung einer politischen Ebene der Bildung, z.B. im Bereich von Austauschprogrammen für Studierende und Lehrende, auf europäischer Ebene wesentlich leichter wäre. Wichtig ist die europäische Bildungskompetenz auch, da die Bildung sich auch mit der gesamten Welt vergleichen und messen muss.