Transdisziplinäres Forschungsprojekt an der Uni Innsbruck

Mit dem Projekt „Das Bildnis eines behinderten Mannes. Studie zur Darstellung von Behinderung und ihrer Aktualität“ unter der Leitung von Prof. Volker Schönwiese beteiligt sich das Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck am Forschungsprogramm TRAFO (TRAnsdisziplinäre FOrschung) der Abteilung Gesellschaftswissenschaften des BM:BWK.
Das Bildnis eines behinderten Mannes
Das Bildnis eines behinderten Mannes. Copyright und Quelle: Sammlung Schloss Ambras, Innsbruck (Kunsthistorisches Museum, Wien)

Inhaltlicher Schwerpunkt des Projekts ist die konkrete Umsetzung von transdisziplinärer Forschung durch die Einbeziehung nichtakademischer Wissensformen in den Forschungsprozess. Aus insgesamt 85 eingereichten Projekten wurden im Zuge eines internationalen Begutachtungsverfahrens 12 Projekte ausgewählt. Am 6. Juli fand in Wien der Kick-Off-Event statt. Das Innsbrucker Projekt ist das einzige aus Westösterreich.

 

Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts steht ein wissenschaftlich bisher nicht beachtetes Bildnis eines behinderten Mannes aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Es ist in der Kunst- und Wunderkammer von Schloss Ambras bei Innsbruck im Kunsthistorisches Museum in Wien ausgestellt. Dieses Bild ist Ausgangspunkt für eine inter- und transdisziplinäre Untersuchung zum alltagspraktisch und wissenschaftlich bedeutsamen Bildverständnis von Behinderung im Lauf der Geschichte bis heute. Ziel ist es, das genannte Bildnis und mit diesem in Verbindung stehende äquivalente Bilder, die heute öffentlich gezeigt oder publiziert werden, im Sinne der kulturwissenschaftlichen Studien zu Behinderung (Disability Studies) zu entschlüsseln.

 

Eine Referenzgruppe mit behinderten Frauen und Männern gestaltet im Sinne eines partizipatorischen Forschungsansatzes die Planung und Durchführung des Forschungsvorhabens mit. Dabei stellt die methodologische Reflexion dieses Vorgehens einen Schwerpunkt dar. Neben einer zusammenfassenden Fachpublikation präsentieren ForscherInnen und Referenzgruppen in einer gemeinsam geplanten Ausstellung die Ergebnisse der Studie der Öffentlichkeit.