Neuer BTV Finanzbarometer

Am Donnerstag, dem 30.06.2005, wurde der neue BTV Finanzbarometer , eine jährliche Studie zur Einstellung der Tiroler und Vorarlberger zu Finanzthemen, vorgestellt. Die erste Befragung 2005 zeigt, dass ein großer Teil der Bevölkerung die wirtschaftliche Zukunft mit Skepsis sieht. So gewinnt das Thema Vorsorge weiter an Bedeutung.
BTV Finanzbarometer
v.l.: Mag. Matthias Moncher (Vorstand der BTV), Prof. Rupert Sendlhofer (Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik) und Mag. Elmar Schlattinger (Leiter Geschäftsbereich Privatkunden BTV)

Der BTV Finanzbarometer untersucht die Einstellung der Tiroler und Vorarlberger Bevölkerung zu wirtschaftlichen Fragen im Allgemeinen und zu Finanzthemen im Besonderen. Die Einstellung der Bevölkerung wird mit Hilfe einer repräsentativen Stichprobe erhoben - insgesamt wurden 1000 Personen befragt.

 

Größte finanzielle Sorge: Einkommensausfall durch Arbeitslosigkeit

Die künftige wirtschaftliche Entwicklung wird nicht rosig gesehen. Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung (61,9%) rechnet mit keiner Veränderung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in den nächsten 12 Monaten. Ein Teil der Bevölkerung sieht die Zukunft sogar negativ (21,2%). Untersucht wurden auch die größten finanziellen Sorgen der Tiroler und Vorarlberger: An erster Stelle steht ein Einkommensausfall durch Arbeitslosigkeit (56,7% der Befragten), deutlich vor der finanziellen Absicherung der Familie (39,4%), der Angst vor Preissteigerungen (31,9%) und einem eventuellen hohen Schuldenstand (31,7%). 

 

Sicherheit steht im Vordergrund

Die häufigsten Sparmotive der Bevölkerung sind: Altersvorsorge, Anschaffung von Wohnungseigentum, Anschaffung eines Autos, Absicherung der Familie und Finanzierung des Urlaubs. Wobei die Altersvorsorge (27%) und die Anschaffung von Wohnungseigentum (25,6%) die beiden wichtigsten Motive darstellen. Bei der Geldanlage achtet die Bevölkerung vor allem auf die Sicherheit der Ersparnisse. Für 72% der Befragten ist die Sicherheit sehr wichtig. Eine hohe Rendite steht nur für 48,2% der Befragten im Vordergrund. Offensichtlich haben viele Menschen gelernt, dass eine hohe Rendite eben nur bei einem entsprechenden Risiko möglich ist. Mehr als zwei Drittel der Befragten (68%) würden ihr Geld nur in sichere Anlagen investieren. Insgesamt kann eindeutig ein stark an Sicherheit orientiertes Anlageverhalten festgestellt werden. Dieses Anlageverhalten lässt sich aus der zurückhaltenden Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung und aus der negativen Erfahrung mit risikoreichen Anlageprodukten in den letzten Jahren erklären.

 

Jeder dritte hat noch keine Vorsorge

Eine zusätzliche private Altersvorsorge halten 91,8% der Befragten für notwendig oder sehr notwendig. Beinahe zwei Drittel der Bevölkerung (62,9%) haben auch bereits in die private Altersvorsorge investiert. Das bedeutet jedoch gleichzeitig, dass mehr als jeder Dritte (37,1%) noch nicht über eine private Altersvorsorge verfügt. Die Veranlagungen für die private Altersvorsorge werden zum größten Teil in Form einer Lebensversicherung (74,1%) vorgenommen. Alle anderen Anlageformen (staatlich geförderte Zukunftsvorsorge, Investmentfonds, etc.) nehmen eine deutlich untergeordnete Bedeutung ein. Auch bei der privaten Altersvorsorge steht die Sicherheit der Geldanlage im Vordergrund. Die Studie zeigt auf, dass sich die Tiroler und Vorarlberger die private Vorsorge etwas kosten lassen. Von jenen, die bereits in die private Altersvorsorge investiert haben, wird pro Monat durchschnittlich ein Betrag von 106,- Euro für die private Pension auf die Seite gelegt. Im Schnitt gibt jeder Vierte sogar mehr als 150,- Euro monatlich für seine Altersvorsorge aus.

 

Die wissenschaftliche Beratung und Interpretation erfolgte durch Prof. Rupert Sendlhofer von der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik der Leopold-Franzens-Universität. Die Befragung führte das IMAD-Marktforschungsinstitut im Auftrag der Bank für Tirol und Vorarlberg durch.

 

Quellenangabe: "BTV Finanzbarometer"