Univ.-Prof. Dr. Bernd Michael Rode Präsident der UNCSTD

Der Chemiker Univ.-Prof. Dr. Bernd Michael Rode ist vorige Woche als erster Österreicher für ein Jahr zum Präsidenten der UN-Kommission für Wissenschaft und Technologieentwicklung (UNCSTD) bestellt worden. Schwerpunkt der Aktivitäten während der österreichischen Präsidentschaft soll vor allem bei Wissenschafts- und Technologieeinsatz zur Erreichung der Milleniumsziele der UNO liegen.
Prof.Dr. Michael Rode
Prof.Dr. Michael Rode
Die United Nations Commission on Science and Technology for Development, kurz UNCSTD, ist eine funktionelle Kommission des Wirtschafts- und Sozialrates (ECOSOC) und wurde im Jahr 1993 gegründet. Das Aufgabengebiet der UNCSTD mit Sitz in Genf umfasst vor allem Wissenschafts- und Technologiefragen, Stellungnahmen, Beratungen und Empfehlungen für Regierungen und internationale wie regionale Organisationen sowie expertenbasierte Vorhersagen des Einflusses (Nutzen wie Risken) neuester Technologien auf die Entwicklung der Nationalstaaten und Weltregionen.

Zusammensetzung der UNCSTD
Von jeder der 5 UN-Staatengruppen (Asien, Afrika, Lateinamerika, Westliche Länder, Östliche Länder) sind 5-8 Länder in der Kommission vertreten. Die Präsidentschaft „rotiert“ jährlich durch diese 5 Gruppen. Einige Länder sind durch Minister, einige durch entsandte Experten, einige wiederum durch Spitzendiplomaten vertreten. Das Präsidium für die Sitzungsperiode 2004-2005 hat nach der Wahl am 28.5. nun Österreich mit Univ.-Prof. Dr. Bernd Michael Rode erhalten. Die Vizepräsidentschaften haben heuer China, Marokko, Jamaica und Rumänien.

Die Themenschwerpunkte der Kommission.....
....waren in den letzten Jahren in erster Linie auf Gebieten wie Biotechnologie-Gentechnologie, Knowledge Societies - Information Society, Internet-Access, Digital Divide sowie der Wissenschafts- und Technologieausbildung zu finden. Die UNCSTD konzentriert sich vor allem auf die Herausgabe von Experten-Berichten und richtungsweisenden Publikationen, der Erarbeitung von neuen Meßmethoden für wirtschaftlichen und technologischen Status von Ländern und Regionen, der Abhaltung von „Working Panels“ mit eingeladenen Experten aber auch die Abhaltung von Plenarsitzungen zur Diskussion und Verabschiedung von Resolutionen und Empfehlungen. Die Themenschwerpunkte für das kommende Jahr sollen, wie schon erwähnt, in erster Linie in der Wissenschafts- und Technologieausbildung liegen, auch sollen UN-Gipfelkonferenzen vorbereitet und ein "Working Panel" zum Thema "Wechselbeziehung zwischen Forschung, wissenschaftlicher Ausbildung, Technologieentwicklung und wirtschaftlicher Situation" kommenden Herbst in Wien abgehalten werden.

Zur Person
Univ.-Prof. Dr. Bernd Michael Rode vom Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie promovierte nach seinem Chemie-Studium an der LFU in Innsbruck 1973 "sub auspiciis praesidentis" und war im Anschluss an sein Studium als Assistent und Dozent in Innsbruck tätig. Nach Aufenthalten in Stuttgart und Karlsruhe habilitierte er sich 1976 für anorganische und theoretische Chemie in Innsbruck. 1979 wurde er zum Professor berufen. Derzeit ist der Leiter der Abteilung für Theoretische Chemie am Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie. Neben zahlreichen Auszeichnungen, ist er auch dreifacher Ehrendoktor der Universitäten Chulalongkorn (Thailand), King Mongkut Institute of Technology (Thailand) und Gadjah Mada (Indonesien). Bis jetzt hat Prof. Rode über 350 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht. Seine Hauptforschungsgebiete sind Theorie des flüssigen Zustandes und die chemische Evolution (Ursprung des Lebens). Außerdem ist er Begründer und Europäischer Koordinator des ASEA-Uninet, eines Netzwerkes von 60 Europäischen und Asiatischen Universitäten. (bb)